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Timoken und der Trank der Unsterblichkeit

Timoken und der Trank der Unsterblichkeit

Titel: Timoken und der Trank der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Nimmo
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tief in das Fleisch.
    Der Hengst bäumte sich auf, warf den massigen Kopf hin und her, doch die Leoparden ließen nicht locker. Plötzlich reckte sich Sonnenkater nach vorn und schlug seine Zähne in den schwarzen Hals. Das Untier kam ins Straucheln, stieß einen grässlichen Seufzer aus und brach schließlich röchelnd zusammen. Sein Stöhnen war beinahe bemitleidenswert und Timoken musste sich in Erinnerung rufen, dass es sich nicht um ein normales Pferd handelte, sondern um ein Geschöpf, das aus reiner Bosheit erschaffen worden war.
    Die Leoparden ließen nicht von dem Untier ab, bis es schließlich mit verdrehtem Hals tot am Boden lag. Stern und Sonnenkater hoben die Köpfe und knurrten zufrieden. Flammenkinn zog die Zähne aus dem zerfetzten Bein und gesellte sich zu seinen Brüdern. Sie hatten die Bestie zwar getötet, aber sie würden ihr Fleisch nicht anrühre n – denn es schmeckte giftig.
    „Ich bin euch wieder einmal zu Dank verpflichtet, meine Freunde“, sagte Timoken.
    Die Leoparden schnurrten im Chor.
    „Dieses Untier kann dir jedenfalls nichts mehr antun“, sagte Sonnenkater.
    „Ich habe immer noch einen weiten Weg vor mir“, gab Timoken zu bedenken.
    „Keine Sorge. Wir werden bei dir sein“, sagte Flammenkinn.
    „Immer“, bestätigte Stern.
    Und im nächsten Augenblick verschwanden die drei Leoparden so schnell, dass man unmöglich sagen konnte, in welche Richtung sie sich davongemacht hatten.
    Timoken bemerkte, dass die anderen ihn die ganze Zeit fassungslos anstarrten.
    „Du kannst sogar mit Leoparden sprechen?“, fragte Beri ungläubig.
    „Sie sind meine Freunde“, erwiderte Timoken. „Es tut mir leid, wenn mein Knurren dich erschreckt hat.“
    Beri lächelte. „Es war ein sehr sanftmütiges Knurren.“
    Mabon, der endlich seine Fassung wiedererlangt hatte, meldete sich nun zu Wort: „Durch diesen Kampf habe ich richtig Appetit bekommen.“
    „Dann lasst uns einen sicheren Ort suchen, an dem wir uns stärken können“, schlug Timoken vor.
    Diesmal musste er Gabar nicht dazu überreden, weiter die Straße entlangzulaufen. Das Kamel konnte es kaum erwarten, sich von der leblosen Bestie zu entfernen. Die Sonne kam wieder heraus. Gereint stimmte ein Lied an und alle fielen mit ein.
    Bald darauf kamen sie zu einem Obstgarten, dessen Bäume voller reifer Äpfel hingen. Peredur fing einen Hasen und kurze Zeit später setzten sie sich zufrieden unter die Bäume und bereiteten ihr Mahl.
    In dieser Nacht schliefen sie in einer verlassenen Hütte. Timoken hing den Mantel von innen vor die Tür, was schon zur Gewohnheit geworden war. Trotzdem war er froh, die Leoparden in der Nähe zu wissen.
    Am nächsten Tag beschlossen die Kinder, dass es gut wäre, für ihren Broterwerb zu arbeiten. In den Obstgärten gab es reife Äpfel in Hülle und Fülle und die Weinberge hingen voller Trauben. Die Bauern freuten sich über die Hilfe und stellten keine Fragen. Für die Arbeit verlangten die Kinder nur Brot und etwas Käse zu Mittag sowie eine anständige Mahlzeit vor Sonnenuntergang.
    Timoken überlegte, ob er einen Turban tragen sollte, um die goldene Krone zu verbergen. Als Beri ihn fragte, warum er die Krone nicht einfach abnehme, erwiderte er verlegen, dass er das schon sein ganzes Leben lang versucht habe, es aber unmöglich sei.
    Jetzt wollte natürlich jeder versuchen, ihm die Krone abzunehmen. Einer nach dem anderen zerrte und drehte an dem schmalen Goldreif, der unverändert fest auf Timokens Haar saß. Schließlich gaben sie auf und Edern erklärte, dass Timoken zum König geboren sei und sie sich lieber nicht mit dem Schicksal anlegen sollten.
    Mit resignierter Miene legte Timoken den Turban an. „Edern könnte Recht haben“, sagte er. „Aber ein König ohne ein Königreich scheint mir ein armer Wicht zu sein.“ Dann lächelte er, damit die anderen wussten, dass es ihm in Wirklichkeit nichts ausmachte, kein Königreich zu besitzen.
    Nach etlichen Wochen erreichten sie schließlich Kastilien. Das Land war vom Krieg verwüstet. Auf den Straßen wimmelte es von Soldaten und abermals zogen sich die Freunde in die Felder und Wälder, in die Berge und weiten, sandigen Ebenen zurück.
    Seit dem Vorfall mit der schwarzen Bestie war Gabar still und trübsinnig und Timoken fürchtete, dass das Kamel ohne das Elixier langsam alt wurde. Doch nachdem sie ein paar Tage durch Sand geritten waren, hob sich Gabars Stimmung deutlich. Auf einer Straße hatte er sogar andere Kamele gesehen. Doch er

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