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Tims gefährlichster Gegner

Tims gefährlichster Gegner

Titel: Tims gefährlichster Gegner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Zurückkäufer stand nämlich vorhin beim Kaffeeausschank hinter
Sabine, als sie uns von der Sache erzählte. Sabine hat ihn nicht bemerkt. Er hat
natürlich gelauscht. Zweimal, meine ich, wurde Krummi genannt — aber nur als
Krummi, nicht mit vollem Namen. Immerhin, der Zurückkäufer weiß jetzt, dass
Sabine ihn kennt. Das müssen wir ihr sagen. Wo ist sie?«
    »Zu Hause.« Gerlinde war
beunruhigt.
    Tim ließ sich die Telefonnummer
geben, auch Sabines Handynummer.
    »Ich kann mich an den Typen
erinnern«, sagte Gaby. »Er hat ständig in eine andere Richtung geguckt, was
eigentlich schon auffällig genug ist. Denn meistens werden wir ja angeglotzt.«
    »Du wirst angestarrt«, stellte
Tim richtig. »Bewundernd.«
    »Unsinn, Häuptling! Jedenfalls
hatte er sich Milchschaum um den Mund geklebt wie einen Bart aus Watte.«
    »Genau.« Tim hatte sein Handy
genommen und wählte.
    Es war später Nachmittag und
die Strahlen der Sonne fielen bereits im schrägen Winkel auf die
Millionenstadt.

12. Mädchen
mögen ihn
     
    Als Sabine die Gartenpforte
erreichte, klingelte ihr Handy in der Schultertasche. Also Halt! Das Journal
unter den Arm geklemmt, das Handy heraus. Sie sah die Anrufernummer auf dem
Display, aber die sagte ihr nichts. Hinter sich hörte sie Schritte.
    Während sie die Pforte
aufstieß, meldete sie sich.
    »Sabine Reitz. Hallo?«
    Aus dem Mobiltelefon drang Tims
Stimme. »Sabine, ich bin’s. Tim.«
    Hinter ihr sagte eine
Männerstimme: »Kleines Fräulein! Moment bitte!«
    »Augenblick, Tim!«, sagte
Sabine. »Hier will mich gerade jemand nach dem Weg fragen oder so.«
    Sabine drehte sich um, ließ das
Handy sinken und ihre Hand machte eine Bewegung, als drückte sie den Ausknopf.
Es entstand der Eindruck, das Gespräch wäre schon beendet, doch der Apparat
blieb eingeschaltet, die Verbindung offen. Sabine presste den Apparat mit der
Vorderseite an die Hüfte, denn von Tim war zu erwarten, dass er ungeduldig
wurde und sich meldete.
    Sabine blickte den beiden Männern
entgegen, die eilig auf sie zukamen. Männer mit bleichen, kantigen Gesichtern,
auf denen unechte Freundlichkeit klebte. Ja, die beiden Typen wirkten
bedrohlich. Der Größere hatte sich sein dunkles Jackett über den Arm gehängt.
Der Kleinere hielt sich hinter dem anderen, wirkte aber angespannt wie ein
Ersatzmann, der auf seinen Einsatz lauert.
    Der Größere grinste. »Hat man
uns also richtig informiert. Du bist Sabine Reitz. Ich bin Dr. Janos Anderson.
Das ist mein Kollege. Wir sind Freunde von Krummi. Ja, von Krummi. Wir waren
aber lange nicht hier. Jetzt wissen wir nicht, wo wir ihn finden können. Seine
Adresse. Du verstehst. Kennst du sie?«

    »Er wohnt immer noch in der Internatsschule«,
erwiderte Sabine. »Dort ist er ja einer unserer Lehrer. Die Postadresse weiß
ich nicht auswendig. Aber es ist nur ein paar Autominuten südlich der Stadt,
südlich vom Stadtteil Blumenhagen.« Und um noch etwas Persönliches
hinzuzufügen, sagte sie: »Dr. Krummler ist einer unserer beliebtesten Lehrer.
Besonders wir Mädchen — hihi — mögen ihn.«
    »So war das schon immer«,
grinste Dr. Anderson. »Vielen Dank für die Auskunft. Und einen schönen Abend
noch.« Er wandte sich ab.
    »Aber woher wissen Sie denn,
dass ich ihn kenne?«, fragte Sabine.
    »Er hat mal am Telefon euer
Geschäft erwähnt.«
    »Ah, so.« Sie nickte. »Schönen
Abend auch!« Sie sah ihnen nach.
    Tims Stimme belferte aus dem
Handy. Sabine nahm den Apparat ans Ohr.
    »So, da bin ich, Tim.
Entschuldige! Aber es ging um eine Auskunft. Was ist denn los?«

13. Heiß zum
Fingerverbrennen
     
    Tim hatte dreimal die Augen
verdreht und fünfmal die freie Faust geballt. Undeutlich und zu leise, weil
entfernt von Sabines Mobiltelefon, hatte er die Männerstimme vernommen:
»Kleines Fräulein! Moment bitte!«
    Im ersten Moment nur eine
Männerstimme. X-beliebig wie jede andere. Doch im zweiten Moment griff die
Erinnerung. Trotz der Undeutlichkeit vermeinte Tim, einen schwachen Akzent zu
hören. Den Tonfall von Eisgesicht Nummer eins.
    Er brüllte ins Handy. Seine
Leute sahen ihn an, als wäre er übergeschnappt. Aber Sabine hatte den
eingeschalteten Apparat offensichtlich in die Tasche geschoben, in die
Achselhöhle geklemmt oder sich draufgesetzt. Er hörte nur fernes Gegrummel.
    Zu seinen Freunden sagte er:
»Ich glaube, die Eisgesichter sind bei ihr.«
    Gaby holte sofort ihr Handy
hervor, zögerte aber noch. Etwas mehr Gewissheit musste sein, bevor sie ihren
Vater

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