Tina Turner - Die Biografie
Songs auf. Eines, für das Ike wirklich Bewunderung verdient, ist, dass er es tatsächlich schaffte, einen Song nach dem anderen aufzunehmen und zu produzieren.
Da sie bei vielen Plattenfirmen unter Vertrag standen, kamen 1969 mehrere Ike & Tina-Alben heraus. Dazu gehörten Cussin’, Cryin’ And Carryin ’ On bei Pompeii Records (wieder war darauf „Shake A Tail Feather“ zu hören), Get It Together , ebenfalls bei Pompeii Records (mit „Beauty’s Just Skin Deep“), Get It, Get It bei Cenco Records und Her Man … His Woman bei Capitol Records. Jedoch verkaufte sich keines von ihnen in einer vernünftigen Größenordnung. Bei einer Platte dieser Serie handelte es sich um ein weiteres Live-Album für Minit Records namens In Person . Die in der Basin Street West aufgenommene Platte schaffte es auf Platz 142 der amerikanischen Billboard-Charts.
Doch die ständigen Tourneen und die Geschwindigkeit, die im Leben der Bandmitglieder vorherrschte, sorgten für einen weiterhin hektischen Alltag. Zu den Auftritten, für die sie in jenem Jahr gebucht waren, gehörte auch einer in Las Vegas. Seit Elvis Presley dort sein großes Live-Comeback gestartet hatte, erfreuten sich Rock & Roll- und Rhythm & Blues-Bands bei den Casinobesuchern wachsender Beliebtheit. Und Ike & Tina befanden sich nun genau im Zentrum des Geschehens.
Dies war außerdem ein Jahr, in dem es einige musikalische Veränderungen gab. Zum ersten Mal, seit Tina mit Phil Spector Aufnahmen gemacht hatte, trat Bob Krasnow wieder in ihr Leben. Er war nun bei Blue Thumb Records und brauchte Bands, die bei ihm unter Vertrag gingen. Da er immer dafür zu haben war, einen neuen Plattenvertrag zu unterzeichnen, willigte Ike in Krasnows Vorschlag ein. Ike unterschrieb bei Blue Thumb einen Vertrag für zwei Alben.
Bob hatte eine Idee, die er von Ike in die Tat umsetzen lassen wollte. Er wollte unbedingt, dass Ike & Tina den Song „I’ve Been Loving You Too Long“ von Otis Redding aufnahmen. Ike war natürlich dagegen, aber schließlich gelang es Krasnow doch noch, ihn dazu zu überreden. Als der Song als nächste Single des Duos herauskam, wurde er zu ihrem seit langem größten Charthit. Er gelangte auf Platz 68 der US-amerikanischen Hitparade. Outta Season , das Album, aus dem das Stück stammte, landete im Billboard- Magazin auf Platz 91. Auf den Coverfotos von Tina (auf der Vorderseite) und Ike (auf der Rückseite) trugen sie weiße Schminke, aßen große Wassermelonenscheiben und persiflierten damit die stereotype und rassistische Darstellung von Schwarzen. Nicht jeder verstand den Witz, aber die Platte wurde zumindest zu einem ziemlichen Charterfolg. Originalausgaben des Albums gelten heute als echte Sammlerstücke.
Nach diesem Album legten sie sofort mit einer weiteren Platte namens The Hunter bei Blue Thumb Records nach. Daraus ging eine Hitsingle hervor. Es handelte sich dabei um den von Ike komponierten Song „Bold Soul Sister“, der in Amerika auf Platz 59 der Charts landete. Außerdem gelangte das Album selbst auf Platz 176 der Billboard-Charts.
Das Jahr 1969 war ebenfalls ein sehr bedeutendes für Ike & Tina. Am 20. Juni traten sie als Headliner beim Newport ‚69 Festival im San Fernando Valley State College in Devonshire Downs, Northridge, Kalifornien, auf. Sie begleiteten außerdem die Rolling Stones bei ihrer Tournee durch die USA. Die Tour begann am 7. November in Denver, Colorado. Bei ihr kam es auch zu einem der umstrittensten Auftritte der Rolling Stones: dem berüchtigten Gratiskonzert im Altamont Speedway am 7. Dezember 1969, bei dem vier Menschen starben – einer davon wurde mit einem Messer erstochen. Glücklicherweise waren Ike & Tina bei diesem Konzert nicht mit dabei. Jedoch kamen sie in dem Film Gimme Shelter vor, der über die Stones bei dieser Tournee gedreht wurde. In dem Konzertfilm sieht man Tina dabei, wie sie ihren neuen Hit „I’ve Been Loving You Too Long“ singt.
Tinas Freunde waren entsetzt, als sie erfuhren, wie erbarmungslos Ike sie verprügelte. Die Geschichten darüber stammten nie von Tina selbst. Sie hatte Angst, den Leuten zu erzählen, wie ihr Leben wirklich war. Bill Wyman von den Rolling Stones erinnert sich: „Ich hörte furchtbare Geschichten von den Ikettes darüber, was im Hintergrund vor sich ging. Es war eigentlich kaum zu glauben. Die Mitglieder der Ikettes wechselten total schnell – jedes Mal, wenn man sie sah, war das eine völlig neue Zusammensetzung, was, glaube ich, daran lag, dass sie
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