Tina Turner - Die Biografie
Zeitschrift, Jann S. Wenner: „Tina ist eine unglaubliche Frau … Sie kommt in ihrem sehr kurzen Minirock daher, der weit oberhalb ihrer Knie aufhört und mit unzähligen silbernen Pailletten und Glitzersteinchen besetzt ist. Sie tanzt völlig zügellos. Sie und die Ikettes kreischen und schreien und Tina ist einfach nur umwerfend.“ (22)
Bette Midler erinnert sich: „Ich sah Tina Turner zum ersten Mal Ende der 1960er in Fillmore East. Sie war die größte Performerin ihrer Zeit – und wird dies auch immer bleiben. Ich habe vorher und seitdem niemanden gesehen, der ihr hätte das Wasser reichen können, und werde nie vergessen, wie aufregend das alles war. Ich saß im Rang und war mir sicher, dass dieser durch das ganze Stampfen und verrückte Kreischen des Publikums zusammenbrechen würde. Ich identifizierte mich, gelinde gesagt, sehr stark mit Tina. Für mich ist sie absolut einzigartig. Sie hat einfach alles: Sie ist unheimlich musikalisch, ihre Stimme hat einen tollen Klang, sie hat sehr viel Stil, ist voller Energie, weiß sich zu bewegen und vor allem besitzt sie eine ungeheure emotionale Kraft. All das steckt dann auch noch in einem tollen Körper. Ich bin ihr enorm viel schuldig. Gott sei Dank ist sie viel zu ladylike, als dass sie ihre Schulden auch wieder eintreiben würde!“ (21)
Sowohl von Musikkritikern als auch von ihren Fans wurde sie als etwas Besonderes angesehen. Sie fanden, dass sie etwas Magisches an sich hatte. Doch Ike sah in seinem Verhältnis zu ihr nur eine reine Zweckbeziehung. In vielerlei Hinsicht war Tina nur ein Rädchen im Getriebe der Ike Turner-Maschine. Emotional war sie für ihn nicht wichtiger als der Gitarrist oder der Schlagzeuger seiner Band. Tina wurde klar, dass sie Ike als bloßes Werkzeug für seine Vorhaben diente. „Ich war eben die Sängerin“, erinnert sie sich resigniert. (5) Sie verfügte über die eine Sache, die Ike niemals haben würde – eine tolle Stimme.
1968 brachte die Gruppe drei verschiedene Alben bei drei verschiedenen Plattenfirmen heraus. Unter den dreien befand sich ein weiteres Live-Album, das diesmal Ike & Tina Turner & The Ikettes: In Person hieß und bei Minit Records erschien. Darauf waren Tinas Versionen von „Sweet Soul Music“, „Son Of A Preacher Man“, „I Heard It through the Grapevine“ und „Respect“ zu hören. Ein Album namens So Fine kam bei Pompeii Records heraus. Auf ihm war unter anderem das Tanzstück „Shake A Tail Feather“ zu hören. Und bei London Records erschien ein Sammelalbum mit den größten Erfolgen, das den simplen Namen Ike & Tina Turner trug.
Währenddessen fuhren Ike, Tina und Co. erneut nach England auf Tournee. Bei dieser Tour waren Ann Cain und Ann Thomas – die immer noch zu den Ikettes gehörte – mit dabei. Auf dieser Tournee stellte sich heraus, dass sowohl Tina als auch Ann Thomas beide von Ike ein Kind erwarteten. Von der gesamten Situation angewidert, beschloss Tina, dass sie nun endgültig genug davon hatte, Ikes Kinder zu bekommen. Sie entschied sich letztendlich für eine Abtreibung.
Auf dieser Europatournee besorgte Ike zwei nebeneinander liegende Zimmer. Das eine war für ihn und Tina, das andere für Ann Thomas. Mitten in der Nacht ging er dann in Anns Zimmer, hatte Sex mit ihr und kam danach zurück zu Tina ins Bett und schlief neben ihr ein.
Einmal unternahmen sie eine kurze Reise in die Schweiz und nahmen sich ein Mietauto. Ike und Tina saßen vorn und Ann hinten. Ein Typ in einem roten Ferrari holte auf, fuhr auf gleicher Höhe mit ihnen und begann mit Ann zu flirten. Als sie im Hotel ankamen, begannen die Leute aus der Band Ann mit dem vermeintlichen Liebhaber, der sie wohl durch die gesamte Schweiz verfolge, aufzuziehen. Ike wurde langsam immer zorniger. Letztendlich bekam er einen seiner völlig irrationalen Tobsuchtsanfälle. Er ging in Anns Zimmer, zerrte sie ins Treppenhaus des Hotels und verprügelte sie.
Die nächste, die Ikes Schläge abbekam, war Ann Cain. Bei einer Tour durch den Süden der USA begann sie sich mit ihm zu streiten. Er ging mit einer Gitarre auf sie los und zerschmetterte sie auf ihrem Kopf. Als er die kaputte Gitarre sah, begann er Ann mit seinen Fäusten zu malträtieren, weil sie ja schließlich schuld daran war, dass seine Gitarre zu Bruch gegangen war. Es dauerte nicht lange, bis Ann Cain zu dem Schluss kam, dass sie von Ike Turner genug hatte – sie kündigte.
Bei ihnen in Los Angeles hatte Ike in ihrem Haus am Olympiad Drive ein kleines
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