Tina Turner - Die Biografie
machen konnte.
Worauf es in der Vorproduktionsphase ganz besonders ankam, war, für die Rolle der Tina Turner die perfekte Besetzung zu finden. Zum Schluss standen noch Robin Givens und Angela Bassett zur Auswahl. Tina erklärt: „Es wurde viel darüber geredet, dass sie wie ich aussehen sollte, mit tollen Beinen und einem schönen Körper. Aber ich sagte dann: ‚Hey, Moment Mal, hier geht es ja wohl um das schauspielerische Können.‘ Aus diesem Grunde war ich sehr stark an der Entscheidung zwischen Robin Givens und Angela Bassett beteiligt.“ (8) Ike Turner sollte letztendlich von Laurence Fishburne gespielt werden. Laurence war nicht dünn und drahtig wie der echte Ike, aber als es darum ging, sowohl die zuvorkommenden als auch die launischen Seiten von Ikes Persönlichkeit zu zeigen, erwies er sich als sehr gute Wahl.
Während der Dreharbeiten zu Tina – What’s Love Got To Do With It ? fand Ike Turner heraus, wo der Film gedreht wurde, und kreuzte dort in einem weißen Lincoln Continental mit Chauffeur auf. Von seinem Auto aus verteilte er eigene Autogrammfotos. Seine Anwesenheit löste bei den Produzenten eine solche Angst aus, dass Angela nun auf dem Weg vom Set zu dem Wohnwagen, in dem sie geschminkt wurde, von Bodyguards begleitet wurde. Sie ließen ihn nicht in ihre Nähe, denn man befürchtete, er könne irgendetwas tun oder sagen, was sie völlig aus der Fassung brachte. „Als ich heraus hatte, wie ich mich am besten unbemerkt davonschleichen konnte, war er dann verschwunden“, so Bassett. (5)
Laurence Fishburne hingegen traf Ike an besagtem Tag am Set. Er fragte ihn, wie er Tina im wirklichen Leben nannte. Ike antwortete: „Ich sagte immer Ann zu ihr.“ (5)
Um dafür Sorge zu tragen, dass der Film einen einheitlichen Sound und Ike keinerlei musikalische Beteiligung mehr daran hatte, mussten die Songs aus Tinas früher Karriere für das Soundtrack-Album noch einmal aufgenommen werden. Tina erzählt: „Als das Disney-Unternehmen die Filmrechte an meiner Autobiografie Ich, Tina – Mein Leben vor sieben Jahren erwarb, dachte ich eigentlich nie, dass das Buch es tatsächlich auf die Leinwand schaffen würde. Doch dann begannen Ende letzten Jahres (1992) die Dreharbeiten und mir wurde schnell klar, dass man mich bitten würde, einige der alten Ike & Tina-Hits neu aufzunehmen, um sie an die modernen Soundsysteme anzupassen. Ehrlich gesagt, war ich von dem Gedanken daran nicht gerade begeistert. Denn einige dieser Songs hatte ich schon zig Jahre nicht mehr gesungen, womit ich mich auch durchaus abfinden konnte. Aber meiner Band machte es Spaß, an den Arrangements zu arbeiten, und vom ersten Probentag an färbte ihre Begeisterung auch auf mich ab. Es ist schon erstaunlich zu hören, wie gut die meisten dieser Songs die Zeit überstanden haben. Wir nahmen zudem auch drei wundervolle neue Songs für den Soundtrack auf. Sade Adu bin ich dankbar dafür, dass sie „I Don’t Wanna Fight“ gefunden hat, einen Song, der, wie ich finde, einen großen Teil meines Lebens perfekt zusammenfasst. Er schien sich für den Film ideal als Titelsong zu eignen.“ (36) Tatsächlich hatte die „Smooth Operator“-Frau Sade für Tina den perfekten Song entdeckt: „I Don’t Wanna Fight“ war ein Stück, den der Pop-Star Lulu als Co-Autorin zusammen mit Steve DuBerry und Billy Lawrey geschrieben hatte.
„A Fool In Love“ und „It’s Gonna Work Out Fine“ waren zwei der Songs, die in jene Kategorie der Ike & Tina Turner-Stücke fielen, die sie sich seit ihrer Trennung von Ike im Jahre 1976 geweigert hatte zu singen. Um sie in den Film mit einzubinden, wurde der ursprünglich von Ike gesprochene Teil in „It’s Gonna Work Out Fine“ von Fishburne vertont.
Im Frühling 1993 begann Tina damit, einige ihrer Songs für den bevorstehenden Film über ihr Leben öffentlich vorzustellen. Am 12. Mai war sie in Monaco, wo sie bei den World Music Awards geehrt wurde. Sie erhielt einen Preis, da sie einen „herausragenden Beitrag zum Musikgeschäft“ geleistet hatte. Bei der Preisverleihung, die im Sporting Club in Monte Carlo abgehalten wurde, sang sie ihre erste Single für Virgin Records: „I Don’t Wanna Fight“, den Titelsong zu ihrem Film.
Plötzlich war Tina in den Medien wieder überall präsent. Am 14. Mai war sie in der US-amerikanischen Tonight Show zu Gast und am 27. Mai dann wieder zurück in London, wo sie bei der populären Musikshow Top of the Pops des Fernsehsenders BBC 1 „I Don’t Wanna
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