Tina und Tini 02 - Tina und Tini stehen vor neuen Raetseln
ihn hier wegtransportieren können.“ Er lachte schadenfroh und rieb sich dabei die Hände.
„Wo geht es da hinten hin?“ Kit, Tina und Tini stockte der Atem. Wenn er jetzt — nein!
„Noch so eine Kabine. Kommen Sie, diese stickige Luft ist nicht zum Aushalten. Ich zeige Ihnen noch das Vorhängeschloß .“ Er nahm das Schloß vom obersten Bord und ging hinaus. Bartel folgte ihm. Die Freunde hörten, wie er das Schloß einhängte und Bartel vorführte. Wenn er jetzt nicht wieder aufschloß , waren sie verloren. Aber nein — er entfernte das Schloß wieder und legte es oberhalb der Tür ab. Dann öffnete er.
„Noch ein bißchen lüften, sonst erstickt uns der Kerl am Ende noch.“ Tina, Tini und Kit mußten trotz ihrer lähmenden Angst grinsen.
Hoffentlich kamen sie jetzt nicht auf die Idee, an der anderen Seite hinunterzuschauen, wo die Mädchen das Ruderboot festgemacht hatten. Hätten sie es bloß an einer anderen Stelle versteckt! Aber nein — sie hatten Glück. Die Männer sprangen von Bord und gingen davon.
„Uff!“ stöhnten die Freundinnen. „So wie in der letzten halben Stunde haben wir in unserem ganzen Leben noch nicht gezittert.“
„Glaubt ihr, ich?“ Kit kam aus seinem Versteck, er war grün im Gesicht. Er hatte beim Weggehen den zweiten Mann erkannt — Professor Snyder. Kit gingen ein Dutzend Lichter auf einmal auf: das einsame Haus, die vernagelten Fenster, der geheimnisvolle Forschungsauftrag — die gefährlichen Experimente! Ein feiner Ganove war das ja!
Tina und Tini traten kopfschüttelnd ins Freie. „Ich kann’s immer noch nicht fassen! Gibt es so was Verrücktes überhaupt? Verstecken wir dich ausgerechnet da, wohin du verschleppt werden sollst! Wenn wir das Tobbi erzählen, der glaubt, wir spinnen!“ Tina faßte sich entsetzt an den Kopf.
„Ihr müßt unbedingt sofort abhauen und mit Frau Schuster reden. Ich bin erst mal hier sicher, hier kommt vor heute abend niemand mehr her.“
„Okay, bis dann! Halt die Ohren steif!“ Die Freundinnen .sprangen ins Boot und ruderten so schnell sie konnten davon. Vor dem Grundstück, auf dem sich, wie sie jetzt wußten, die Helfer von Kits Onkel eingenistet hatten, zogen sie ihre Strohhüte tief ins Gesicht und verlangsamten die Fahrt. Vorsichtig schielten sie zum Haus hinüber. Dort saß Bartel mit den zwei falschen Professoren auf der Veranda und trank Wein. Sie redeten und lachten.
Die Freundinnen drehten ab und ruderten mit kräftigen Schlägen um die Insel herum und zum anderen Ufer hinüber. Wenn sie Glück hatten, saß Bartel da noch eine ganze Weile, und sie konnten in Ruhe mit Frau Schuster reden.
Sie nahmen sich nicht die Zeit, Tobbi , der mit den Rädern auf sie wartete, die Begebenheit zu erzählen.
„So schnell wir können zu Frau Schuster!“ riefen sie nur und rasten mit den Rädern los.
Atemlos standen sie vor dem Tor und klingelten Sturm. Es knackste in der Sprechanlage, dann hörten sie die Stimme der Köchin: „Wer ist da bitte?“
„Hier sind die Freunde von Kit. Wir müssen dringend mit Frau Schuster sprechen!“
Zu ihrem Erstaunen wurde sofort geöffnet.
Die Köchin führte sie in einen kleinen Salon neben dem Eingang. Frau Schuster saß an einem Schreibtisch und sah ihnen entgegen. Merkwürdig, sie sah gar nicht mehr streng aus, ihr Gesicht war weich und freundlich. Sie hörte Tobbis Bericht aufmerksam an, ohne ihn zu unterbrechen, und Tobbi erzählte die ganze Geschichte ihrer Freundschaft mit Kit und ihrer Rettungsversuche in allen Einzelheiten.
„Schönen Gruß von Otto...“, kam plötzlich eine Stimme aus dem Hintergrund. Sie fuhren herum. Dort saß der Mann aus dem Cafe , den sie auf eine falsche Spur gelockt hatten. Sie hatten ihn gar nicht bemerkt.
Jetzt stand er auf und kam auf sie zu. „Kompliment, meine Freunde. Ihr wart großartig — auch wenn ihr ein paar Fehler gemacht habt, ihr konntet schließlich nicht wissen...“, er lächelte zu Frau Schuster hinüber und sie lächelte zurück, und sah plötzlich sehr jung und fröhlich aus. Tina und Tini starrten sie verwundert an. Was hatte das alles zu bedeuten?
„Kompliment, meine Freunde, ihr wart großartig!“ erklärte Kits Vater herzlich
„Ich danke euch im Namen meines Sohnes“, fuhr der Mann jetzt fort.
„Ihres Sohnes? Dann sind Sie...“
„...der Vater von Kit, ja.“
„Das hätte ich nie gedacht!“ platzte Tina heraus.
„Warum?“ fragte Herr Armstrong amüsiert.
„Weil Kit gesagt hat, Sie wären schöner und
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