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Tina und Tini 10 - Tina und Tini und die spanischen Zwillinge

Tina und Tini 10 - Tina und Tini und die spanischen Zwillinge

Titel: Tina und Tini 10 - Tina und Tini und die spanischen Zwillinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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„Schade. Es wäre schön, wenn ihr noch bleiben könntet!“
    „Hoffentlich bekommt ihr nicht wieder so eine strenge Señora, wenn ihr diese los seid“, meinte Tina. „Sondern eine nette, junge, lustige!“
    „Wenn wir wieder bekommen so eine... eine Hexe, wir laufen weg!“, sagte Isabella voller Hass. „Oder wir sie töten!“
    „So etwas sollte man nicht mal im Scherz sagen!“ Tini schaute Isabella erschrocken an, die mit geballten Fäusten und zusammengekniffenen Lippen neben ihr stand. „So etwas würdet ihr nie tun.“
    „Woher willst du wissen?“, gab Isabella kühl zurück. „Wenn wir bekommen eine neue Señora, dann mir ist alles egal!“ Erbittert bohrte sie die Hände in die Taschen ihres weiten Rockes.
    „Also, Kinder, hier rumzustehen und Trübsal zu blasen hat ja auch keinen Sinn“, sagte Tina versöhnlich. „Wie wär’s, wenn wir vor dem Mittagessen schnell noch mal schwimmen gehen? Im Moment können wir sowieso nichts tun.“
    „Okay, das ist eine gute Idee!“, stimmte Tobbi zu. „Maria und Isabella sind heute noch gar nicht im Wasser gewesen. Los, ihr zwei, holt euer Badezeug!“ Maria und Isabella lachten sich verschmitzt an. „Das ist nicht nötig“, sagte Maria vergnügt. „Wir schon haben an! Wir wollten gehen schwimmen... wie heißt secreto ... heimlich, wenn Señora Pichòn schläft fest.“
    „Umso besser, da drüben die zwei Liegestühle sind unsere, da könnt ihr eure Sachen drauflegen.“
    Tina, Tini und Tobbi zogen ihre Bademäntel aus und warfen sie über die Liegestühle. Noch schneller hatten Maria und Isabella ihr Röcke und Sandalen abgestreift und ihre Blusen über den Kopf gezogen. Schnell hatten sie ihre langen Haare zu einem Pferdeschwanz gedreht und hochgesteckt. Dann waren sie mit einem Satz im Wasser.
    Tini war als Letzte fertig. Als sie sich bückte um Isabellas Rock aufzuheben, der von der Armlehne des Liegestuhls gerutscht war, blitzte etwas in der Öffnung der Rocktasche auf. Einen Augenblick kämpfte Tini mit sich, dann siegte ihre Neugier. Sie fasste nach dem Gegenstand und zog ein kleines Feuerzeug heraus. Schnell ließ sie es in die Tasche zurückgleiten und folgte den anderen in das Schwimmbecken.
    Kein Zweifel, das Feuerzeug kannte sie. Irgendwo hatte sie es schon gesehen, ein zierliches silbernes Feuerzeug, schmal und lang, von weitem konnte man es für einen Lippenstift halten.
    Während Tini etwas abseits von den anderen durchs Wasser glitt, grübelte sie angestrengt darüber nach, wo und wann ihr dieses Feuerzeug aufgefallen war. Und plötzlich sah sie ganz deutlich ein Bild vor sich: eine Gruppe von Menschen, die ihr alle den Rücken zudrehten, eine alte Dame mit einem Schleierhütchen und eine kleine Hand, aus der eine Flamme aufblitzte.
    Tini traf es wie ein elektrischer Schlag. Es war, als habe man ihr etwas ins Gesicht gesagt, das sie schon lange gewusst, aber immer wieder verdrängt hatte. Sie hatte es einfach nicht sehen wollen. Das Mitleid mit den Zwillingen hatte jeden Gedanken an ihre mögliche Schuld ausgeschlossen. Aber hatte sie nicht selber immer wieder gesagt, es sei ihr unverständlich, dass sich die Mädchen die strenge Behandlung so widerspruchslos gefallen ließen? Und Tina?
    Was sollte sie jetzt tun? Zum ersten Mal scheute sie sich davor, eine Entdeckung sofort an Tina und Tobbi weiterzugeben. Sie wusste selbst nicht, warum. Vielleicht, weil sie fürchtete, die Enttäuschung der Freunde könnte noch größer sein als ihre eigene?
    Aber — bewies denn das Feuerzeug überhaupt, dass Isabella der heimliche Attentäter war? Hatte sie das Feuerzeug in der Hand der Fremden damals wirklich so genau gesehen, dass sie behaupten konnte, es sei dasselbe? Und welche Beweise gab es sonst noch für Isabellas Schuld?
    Die geheimnisvollen Buchstaben, ja. LPIM. Und ein Satz, den sie in Isabellas Buch gesehen hatte. Sie hatte die beiden Zeichen nicht miteinander in Verbindung bringen wollen, sie hatte jeden Gedanken daran verdrängt. Aber jetzt wusste sie es. LPIM — Libertad para Isabella y Maria. Freiheit für Isabella und Maria.
    Wie sich ein Vorhang vor einer Bühne öffnet und den Blick auf ein Schauspiel freigibt, so sah Tini plötzlich alle Einzelheiten vor sich. Das verschwundene Schlafmittel. Señora Pichòn , die plötzlich gar nicht mehr aufwachen wollte. Die vielen kleinen Anspielungen und heimlichen Blicke der Zwillinge. Der plötzliche Übermut der beiden, weil sie glaubten, ihre Bewacherin endlich abgeschüttelt zu

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