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Tiphanie – Feuer der Sehnsucht

Tiphanie – Feuer der Sehnsucht

Titel: Tiphanie – Feuer der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Cordonnier
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Stein nicht. Wenn er dazu beiträgt, den Menschen in unserem Land den Frieden zu bringen, gibt es keinen Preis für ihn. Haltet Ihr mich für eine feilschende Krämersfrau, Euer Gnaden?«
    »Warum habt Ihr dann so lange gezögert, Euch zu seinem Besitz zu bekennen?«
    Tiphanie schlug die Lider nieder und wagte ein vorsichtiges Achselzucken.
    »Klöster sind Orte der frommen Zuflucht, aber ohne Mitgift können sie für arme Frauen bereits ein Stück des Fegefeuers sein. Ich dachte dummerweise, ich könne mir in einer frommen Gemeinschaft damit ein wenig Wärme und Sicherheit erkaufen«, erklärte sie schlicht. »Es tut mir leid, dass ich meinen Fehler erst so spät einsah!«
    Sie sagte nichts von dem, was ihr Oliviane besorgt geraten hatte, aber sie vertrat ihre Sache trotzdem hervorragend. Die Gräfin erkannte es an der steilen Falte auf des Herzogs Stirn. Er schien sich noch nie Gedanken darüber gemacht zu haben, dass es auch bei den Frömmsten der Frommen Unterschiede zwischen Arm und Reich gab.
    »Und was fordert Ihr im Namen Eurer Familie, Tristane de Kelén?«, forschte der Herrscher weiter. »Es kann ja wohl kein Zweifel daran bestehen, dass Ihr die letzte Erbin dieses großen und ehrenwerten Namens seid.«
    »Nichts, Euer Gnaden«, entgegnete sie mit stolz erhobenem Kinn.
    »Keine einzige Gunst? Kein Gold, keine Burg, keine Ländereien?«
    Ein rosiger Hauch flog über Tiphanies alabasterfarbene Haut und bezeugte, wie viel Anstrengung es sie kostete, in aller Ruhe zu antworten. Es gab da tatsächlich noch etwas, das sie Jean de Montfort ans Herz legen wollte, aber es erforderte ihren ganzen Mut.
    »Kein Gold, keine Burg, keine Ländereien, aber vielleicht wirklich eine Gunst«, sagte sie leise. »Tragt dem Seigneur de Morvan nicht nach, dass er sich dermaßen für mich eingesetzt hat. Wenn er dabei mein Leben über den Gehorsam gesetzt hat, den er seinem Fürsten schuldet, so lasst es mich büßen und nicht ihn!«
    »So soll ich Euch aus der Gemeinschaft der Ritter ausstoßen? Euer Schwert zerbrechen, Euch die Sporen abnehmen und Euren Eid für nichtig erklären?«, erkundigte sich Jean de Montfort knapp.
    »Das könnt Ihr Jannik de Morvan nicht antun«, fuhr Tiphanie auf und vergaß jede Höflichkeit. »Das wäre grausam und ungerecht!«
    »Es ist die übliche Strafe für einen Vasallen, der seine Pflichten vernachlässigt hat. Der Ritter wusste, was er tat, als er mir verschwieg, woher Ihr kamt. Ganz zu schweigen davon, dass sich mein ärgster Feind in den Mauern meiner Stadt befunden hat, ohne dass er es auch nur für nötig hielt, mich von dieser Tatsache in Kenntnis zu setzen. Denkt Ihr, es ist angenehm herauszufinden, dass die eigene Burg von Spionen nur so wimmelt?«
    »Wenn Ihr von Amandine sprecht, so ist das nicht die Schuld des Ritters!«, widersprach Tiphanie mit dem Mut der Verzweiflung. »Sie ist eine dumme eifersüchtige Person, die mich nicht leiden konnte. Cocherel hat ihren Hass lediglich ausgenützt, als sie ihm in die Hände lief, weil er die Burg beobachten ließ. Ich bin sicher, Ihr tut mit seiner Festung dasselbe, wenn Ihr nicht ins Hintertreffen geraten wollt.«
    Oliviane gratulierte ihr im Stillen. Ihr eigener Gemahl war einer der Spione des Herzogs gewesen, Tiphanie hätte kein besseres Argument finden können, um Janniks Sache zu vertreten.
    »Ich bitte Euch!« Die junge Frau hob flehend die Handflächen zum Herzog. »Behaltet den Rubin und lasst dem Herzog von St. Cado die Nachricht zukommen, dass Ihr ihn besitzt. Schickt Amandine zu ihm. Es mag Strafe genug für sie sein, dass sie für immer aus Rennes verbannt wird. Vergesst mich, aber lasst Jannik de Morvan nicht büßen, dass er wie ein wahrer Christ gehandelt hat. Er hat genug Schlimmes in seinem Leben erduldet, nehmt ihm nicht den einzigen Halt den er hat – seinen Stolz!«
    »Bei Gott, er hat eine leidenschaftliche Fürsprecherin in Euch gefunden, Kind!«, murmelte der Fürst und half ihr mit eigener Hand auf die Beine. »Steht auf und beruhigt Euch. Ich hätte es ihm nie angetan. Haltet Ihr mich für einen Mann, der seine Freunde nicht kennt?«
    »Ihr habt ihm Eure Gnade entzogen ...«, warf ihm Tiphanie vor.
    »Nun, das ist eine andere Sache.« Jean de Montfort schmunzelte. »Es zwingt ihn, darüber nachzudenken, was ihm wirklich wichtig ist. Es ist an der Zeit, dass er seine Zukunft nicht einer Marthe de Branzel überlässt, sondern sich selbst darum kümmert, meint Ihr nicht auch?«
    »Also werdet Ihr ihn nicht in

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