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Tiphanie – Feuer der Sehnsucht

Tiphanie – Feuer der Sehnsucht

Titel: Tiphanie – Feuer der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Cordonnier
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von Reichtum. Wie musste erst die Herzogin leben, wenn ihre Dienerin schon so prachtvoll residierte? Hatte Mutter Elissa dies gemeint, wenn sie sündigen Reichtum und Verschwendung anprangerte?
    »Gott mit Euch, Tristane!« Tiphanie fuhr zusammen, als Jannik de Morvan sie um die Schultern fasste. Sie spürte den Griff bis in die äußersten Nervenenden und hatte Mühe, sich auf seine Worte zu konzentrieren. »Ihr werdet meiner Tante gehorchen und ein neues Leben beginnen!«
    »Wann ... wann werde ich Euch wieder sehen?«, wisperte sie heiser.
    »Keine Ahnung! Ich gehe dorthin, wo ich meinem Herrn und Herzog dienen kann. Es sind nicht gerade die gleichen Orte, wo sich hübsche Damen und Edelfrauen aufhalten ...«
    Die erkennbare Erleichterung, mit der er sich von ihr trennte, kränkte Tiphanie. Musste er so deutlich zeigen, dass er froh war, sie los zu sein? Sie unterdrückte tapfer einen Anflug von Panik, als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel. Sie war allein! Es war seine Gepflogenheit, sie wildfremden Frauen anzuvertrauen und dann zu verschwinden. Dame Loyse, Rina, war Marthe de Branzel die nächste?

7. Kapitel
    Der schrille Entsetzensschrei der Kammerfrau drang durch die geschnitzte Tür, und Tiphanie ließ ihre Nadelarbeit sinken. Sie tauschte einen fragenden Blick mit Dame Marthe, ehe sie ihre Aufforderung vorausahnte, aufstand und die Tür öffnete. An der gegenüberliegenden Wand lehnte, schreckensbleich und zitternd, die einschüchternde Kammerfrau von Dame Marthe. Jene Amandine, die Tiphanie stets mit betonter Unverschämtheit behandelte, sobald ihre Herrin ihnen den Rücken zuwandte. Sie sah sich von ihrem Posten als wichtigste Dienerin vertrieben und rächte sich mit Bosheit und verstecktem Hass.
    In diesem Moment jedoch zitterte sie wie Espenlaub und hatte die Hände entsetzt vor den schmallippigen Mund geschlagen. Als Tiphanie ihrem gebannten Blick folgte, entdeckte sie, was die sonst so wortgewaltige Dienerin in solchen Schrecken versetzt hatte. Riesengroß, dunkel und gewaltig lag dort der Hund, den sie am Tage ihrer Ankunft in der Halle gestreichelt hatte. Den Kopf auf die Pfoten gelegt, schien er in aller Ruhe die Dinge zu beobachten, die sich um ihn herum ereigneten.
    »Marron!«, rief Tiphanie entzückt. Sie trat auf den Gang und ging in die Hocke, um das mächtige Tier zwischen den erfreut gespitzten Ohren zu zausen. »Bist du schon wieder ausgerissen, du Schlimmer?«
    Fassungslos rang Amandine um Atem und sah zu, wie aus der gefährlichen Bestie ein überdimensionaler Schoßhund wurde, der winselnd mit der roten Zunge über Tiphanies Hände zu fahren versuchte. Seine bauschige Rute peitschte begeistert zu Boden, und er sabberte förmlich vor Entzücken darüber, so behandelt zu werden.
    »Seid Ihr verrückt, ihn anzufassen«, rief sie noch heiser vor ausgestandenem Schrecken. »Er wird Euch die Hände abbeißen!«
    »Unsinn!«, entgegnete Tiphanie lachend und tätschelte ihren vierbeinigen Freund. »Das ist ein armes Tier, das keine Ketten und Gitter leiden kann. Wie hast du mich gefunden, mein Freund?«
    »Hunde nehmen die Witterung eines Menschen auf und können ihr meilenweit folgen«, vernahm sie die Stimme von Dame Marthe, die in sicherer Entfernung von Marron unter der Kammertür stehen geblieben war. »Es macht den Anschein, als habe Euch dieses Ungetüm in sein wildes Herz geschlossen! Wollt Ihr mir erzählen, dass Ihr bereits einmal mit der Meute des Herzogs geritten seid?«
    »Aber nein. Er ist ein Ausreißer, und wir sind uns am Tage meiner Ankunft in der großen Halle begegnet.« Tiphanie sah besorgt den Gang entlang. »Vermutlich wird ihn sein Wärter bereits suchen. Er hat bereits das letzte Mal damit gedroht, ihn zum Abdecker zu schaffen, weil er ihn nicht bändigen kann!«
    Der Hund löste das Problem auf seine persönliche Art, indem er sich gähnend auf alle vier Pfoten stemmte und an der zurückweichenden Dame Marthe vorbei in das hübsche Wohngemach marschierte. Dort ließ er sich auf dem Steinboden vor dem flackernden Kaminfeuer nieder und beobachtete Tiphanie, die ihn halb erleichtert, halb ratlos anlächelte. Amandine zog hinter ihnen die Tür ins Schloss, blieb aber in sicherer Entfernung direkt daneben stehen.
    »Ich kann den Herrn des Zwingers holen«, bot sie Dame Marthe eifrig an. »Es geht schließlich nicht an, dass dieses schreckliche Tier hierbleibt!«
    »Bitte nicht!« Tiphanie wandte ihre flehenden Augen ebenfalls zu ihrer Herrin. »Wie kann man ihm böse

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