Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tisch für drei

Tisch für drei

Titel: Tisch für drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Gordon
Vom Netzwerk:
Beinen.
    Andere waren jedoch sehr viel eindeutiger. Manche sogar mehr als offensichtlich. Bei einigen benutzte er sogar die Worte Möse, Schwanz und Klit. Manchmal reimten sie sich, oft jedoch nicht. Damit sagte er mir immer, was er wirklich wollte, wenn er da oben auf der verrauchten Bühne saß und in Liedern darüber sang, wie er in großen Wagen durch lange dunkle Tunnel fuhr.
    Wenn er weg war, lag ich oft lange in unserem großen Bett zwischen den Decken, die ich extra nicht wusch, damit sie nach ihm rochen, und war umgeben von Blättern, auf denen seine Worte standen. Ich las das Wort Schwanz, das er in seiner unsauberen Handschrift geschrieben hatte, und dachte daran, wie eben jenes Ding so langsam in mich eindrang, wie Butter bei mittlerer Hitze schmilzt. Der Klang seiner rauen Stimme sagte mir, ich solle mich umdrehen, damit er mich beim Ficken ansehen konnte, aber, o Gott, ich liebte es, wenn er es mir so besorgte, dass ich dabei mein Gesicht in das Kopfkissen presste.
    »Fick mich!«, herrschte ich ihn an. »Fick mich härter.« Aber er war nicht wie eins oder zwei. Er war langsam, geduldig und manchmal nervtötend, und er zog es in die Länge, dass es fast schon an Agonie grenzte. Ich schimpfte mit ihm, aber dann lachte er nur, zog mich an sich heran und sagte, dass er mich genießen müsse. Das sollte mir doch gefallen, und außerdem hatte er nicht vor, etwas anderes zu tun, weil er wusste, wie es war, wenn ihm etwas genommen wurde.
    Er wollte mich lange genießen, und das tat er auch. Er kam spät in der Nacht von der Bar nach Hause und hatte immer noch die Zeit, mich zu lieben, und dann, nach drei Stunden Schlaf, ging er morgens mit mir zusammen unter die Dusche. Wir hatten viele verschiedene Duschzusätze, da er ewig im Bad war, um sich feucht und geil zu fühlen und seifige Dinge gegen meine Haut zu drücken.
    Wir blieben unter der Dusche, bis wir vor lauter Dampf nichts mehr sehen konnten oder bis wir kein heißes Wasser mehr hatten, auch wenn wir meist einige Zeit brauchten, bis uns das eine oder das andere überhaupt auffiel.
    Dann verließen wir das Bad und fingen wieder von vorn an. Er wollte jedes Mal wieder von vorn anfangen. Das tat er, bis er erschöpft war und auf meinem Rücken oder mit dem Po an meinem Bauch oder meiner Schulter einschlief. Das wird er vermutlich auch bis zu seinem Tod nicht mehr ändern, und er hörte nur auf, sich so zu verausgaben, wenn ich ihm sagte, dass er absolut nichts tun müsse, um mir etwas zu beweisen.
    Er war ein ganzer Mann, wenn er einfach auf meinem Bauch einschlief. Er war ein ganzer Mann, wenn wir zusammen im Bett eine Pizza aßen. Er war ein ganzer Mann, wenn er zu müde war, um es mir zu besorgen, und er war ein ganzer Mann, wenn er es nicht war.
    Ich sagte ihm, dass er ein ganzer Mann war, als er mich auf seinem Schoß sitzend fickte, seine Hände unter meine Pobacken gestützt, meinen Rücken an seiner Brust und sein Gesicht gegen meinen Nacken und mein Haar gepresst. Ein ganzer Mann, mein Mann, der nur ein Wort sagen musste, damit ich geil wurde. Er fragte mich, welches Wort das wäre, und ich sagte ihm, dass es sein Name war, und dieser Name wurde zu »Oh, Baby«, und »Oh, Baby« wurde zu »O Gott, o Gott.« Gelobet sei der Herr für Nummer vier.
    Seine mit Schwielen bedeckten Finger an meiner Klit, seine raue Stimme, die mir etwas ins Ohr sang, seine dunklen Augen wie Höhlen und doch das Zentrum der Welt.
    Nummer fünf:
    Nummer fünf war mein Superschurke. Er stand darauf, sich als sein Lieblings-Comiccharakter zu verkleiden, wenn wir Sex hatten, was er mir aber erst gestand, nachdem ich mehrfach nachgebohrt hatte. Er hatte sich für eine Halloweenparty so verkleidet, und ich sagte ihm, dass ich ihn als bösen Jungen in Leder heiß fand, bis er schließlich gestand, als hätte ihm jemand die Pistole an die Brust gesetzt.
    Er trug eine kleine Domino-Maske, in der er sehr verwegen aussah, und wirkte immer so, als würde er sich ständig über irgendetwas Schreckliches amüsieren. Ich glaube, dass ihm durchaus bewusst war, wie er darin wirkte, und dass er auf köstliche Weise makaber erschien. Mir machte sein Spleen nichts aus, da er schließlich diesen guten düsteren Look beinhaltete.
    Wir hatten Sex, bei dem wir beide Masken trugen, und lachten wie Superschurken, die gerade den Helden umgelegt hatten, und es war mit ihm wie mit Nummer eins: Ich öffnete mich erneut und verwandelte mich in jemand Neuen. Und das galt auch für ihn. Er war mein

Weitere Kostenlose Bücher