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Titan 10

Titan 10

Titel: Titan 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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diesen Schalter drücken, nein, anders herum. Ein Ton zeigte ihm, daß er endlich Verbindung hatte, und er wählte schnell die Vermittlung an. Während er wartete, ruhten seine Augen auf dem Mädchen, und seine Gedanken waren bei Jorgenson und dabei, daß ihm die Zeit hier zwischen den Fingern zerrann.
    »Vermittlung, das ist ein dringender Notruf. Hier spricht Walnut 7654. Bitte verbinden Sie mich mit Dr. Kubelik von der Mayo‐Klinik in Rochester, Minnesota. Wenn Sie Kubelik nicht erreichen, bin ich mit jedem anderen aus seiner Abteilung zufrieden. Bitte machen Sie so schnell, wie Sie können.«
    »Jawohl, Sir.« Die Mädchen, die die Ferngespräche vermittelten, waren glücklicherweise recht zuverlässig. Es klickte bei jeder Zitier, als sie die Nummer wählte, dann kam sie durch, mehr Zeit verrann, als in der Mayo‐Klinik das Videophon summte, dann endlich erhellte sich der Bildschirm, und ein Gesicht erschien. Aber es war nicht Kubelik, sondern ein jüngerer Mann.
    Ferrel verschwendete keine Zeit damit, sich erst vorzustellen. »Wir haben einen Notfall hier, und alles hängt davon ab, ob wir das Leben eines Mannes retten können. Das geht aber nicht ohne Dr. Kubeliks Maschine. Er kennt mich, ich bin Dr. Ferrel, ich traf ihn bei der Ärztekonferenz, und er erklärte mir, wie sein Ding arbeitet. Kann ich ihn sprechen?«
    »Kubelik ist noch nicht hier, Dr. Ferrel. Ich bin sein Assistent. Aber wenn Sie die Herz‐Lungen‐Maschine meinen, die ist bereits verpackt und soll heute morgen nach Harvard transportiert werden, dort liegt ein Notfall vor, und sie …«
    »Ich benötige sie dringender.«
    »Da muß ich erst anrufen. Moment, Dr. Ferrel, ich glaube, ich erinnere mich an Sie, arbeiten Sie nicht bei der National Atomic?«
    Ferrel nickte. »Ja, der bin ich. Was ist nun mit dieser Maschine, können Sie die Formalitäten nicht umgehen?«
    Das Gesicht auf dem Schirm nickte und zeigte plötzlich einen Ausdruck tiefer Entschlossenheit, in der noch etwas anderes mitschwang. »Wir fliegen sofort los, Dr. Ferrel. Haben Sie einen Landeplatz?«
    »In drei Meilen Entfernung. Ich schicke sofort einen Lastwagen los. Wie lange werden Sie brauchen?«
    »Drei Meilen sind zu weit, wenn es wirklich um Sekunden geht. Dr. Ferrel, ich werde unseren Hubschrauber losschicken. Der kann dort landen, wo Sie wollen. Hm, wir müssen die Maschine verladen, dreihundert Kilometer fliegen, umladen – eine halbe Stunde werden wir mindestens benötigen.«
    »Landen Sie auf dem Feld neben der Krankenstation. Man kann es aus der Luft erkennen, es ist mit einem großen X gekennzeichnet. Danke!«
    »Moment noch, Dr. Ferrel!« sagte der Assistenzarzt rasch, als Ferrel abschalten wollte. »Können Sie überhaupt mit der Maschine umgehen? So ganz einfach ist das nicht!«
    »Kubelik hat sie ja vorgeführt, und ich bin einiges gewöhnt. Ich werde es schon schaffen. Wahrscheinlich dauert es zu lange, um Kubelik aufzutreiben?«
    »Ja. In Ordnung, der Flughafen hat Starterlaubnis gegeben, das Flugzeug ist auf dem Weg. Viel Glück!«
    Ferrel nickte dankbar und fragte sich, wieso der Arzt so zuvorkommend gewesen war. Der Gedanke, daß man nur National Atomic erwähnen mußte, um seine Wünsche durchzusetzen, war nicht gerade angenehm. Trotz Palmers Anstrengungen schienen die Gerüchte sich rasend schnell auszubreiten. Guter Gott, was ging eigentlich hier vor?
    Er war zu beschäftigt, um sich darüber Sorgen zu machen oder den Dingen auf den Grund zu gehen, aber … nun, er bekam die HerzLungen‐Maschine, und dafür mußte er dankbar sein.
    Der Wachtposten wartete immer noch auf neue Befehle, als Doc herauskam, und Ferrel begriff, daß der so endlos scheinende Anruf in Wirklichkeit nur Sekunden gedauert hatte. Er warf das Gewehr weit weg und rannte zurück zur Krankenstation. Ob Jenkins es wohl geschafft hatte? Er mußte es einfach!
    Aber Jenkins stand gar nicht neben Jorgenson. Sue Brown hatte ihn abgelöst, arbeitete mit bleichem Gesicht und verkniffenem Mund. Sie schaute auf, schüttelte den Kopf, als er auf sie zukam, und massierte Jorgensons Herz weiter.
    »Ist Jenkins zusammengeklappt?«
    »Unsinn! Das ist Frauenarbeit, Dr. Ferrel, und ich habe ihn abgelöst. Ihr Männer seid viel zu roh und brutal und wundert euch, daß Frauen viel besser arbeiten können, wenn dazu keine bloße Muskelkraft verlangt wird. Ich habe ihn hinausgeschickt, das ist alles.« Aber ihre Stimme kratzte, und Meyers war bestrebt, nur auf den Sauerstoffapparat zu starren.
    »Hallo,

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