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Titan 10

Titan 10

Titel: Titan 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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wurde mir klar, daß ich mir den Gedanken, meinen Doktor doch noch zu bekommen, aus dem Kopf schlagen mußte. Sue arbeitete wieder im Krankenhaus, die Universität war einfach zu teuer. Dann gelang es einem von Sues Vorgesetzten, für mich ein Stipendium für ein Medizinstudium durchzusetzen, und ich entschloß mich für die zweitbeste Wahl auf dem Gebiet, das mir als idealer Beruf vorschwebt.«
    »National und einer seiner größten Konkurrenten – wenn man das so nennen kann – haben die Genehmigung, Doktorwürden in Atomphysik zu vergeben«, erinnerte Doc Ferrel den Jungen. Das Gebiet war noch zu neu, um dafür Universitätskurse einzurichten, und es gab keine besseren Lehrer dafür als Männer wie Palmer, Hokusai und Jorgenson. »Während des Studiums bezahlt der Staat auch noch den Unterhalt.«
    »Hm, dafür braucht man zehn Jahre, und der Unterhalt reicht gerade für einen aus. Nein, als ich Sue geheiratet habe, wollte ich, daß sie nicht mehr arbeitete. Nun, sie hat bis zum Ende meines Studiums gearbeitet, aber von da an verdiente ich genug Geld. Für einen Arbeiter, der einem Ingenieur zugeordnet wird, stehen die Chancen nicht so gut. Wir sparen jetzt ein wenig, und vielleicht kann ich eines Tages … Doc, was hat das zu bedeuten? Wollen Sie mich aus meinem geistigen Tief herausholen?«
    Ferrel grinste den Jungen an. »Genau das, mein Sohn. Aber ich war auch neugierig. Und es hat funktioniert. Fühlen Sie sich jetzt wieder besser?«
    »Ein wenig. Aber was da draußen vor sich geht, was ich von der Ambulanz aus gesehen habe … Hm, ich glaube, ich könnte etwas Schlaf gebrauchen, aber ansonsten bin ich wieder in Ordnung.«
    »Gut.« Ferrel hatte fast so viel wie Jenkins von diesem Gespräch profitiert. Er war jetzt ausgeruhter, als wenn er seinen düsteren Gedanken nachgehangen hätte. »Ich glaube, wir sehen einmal nach, wie es um Jorgenson steht. Ach ja, was ist eigentlich mit Hoke, haben Sie einmal nach ihm gesehen?«
    »Hoke? Ach, der sitzt jetzt in meinem Büro und hantiert dort mit Bleistift und Papier, wir wollen ihn ja noch nicht entlassen. Ich habe mich schon gefragt …«
    »Ob er über den Reaktor nachdenkt? Reden Sie mal mit ihm, er ist ja sehr nett und wird Sie nicht gleich auffressen. Nur er hat vermutet, daß das Isotop R hinter der ganzen Sache steckt, und vielleicht können Sie ihm etwas helfen. Jetzt, wo Blake hier ist und die Schwestern auch nicht mehr viel Arbeit haben, können Sie hier sowieso nichts mehr tun.«
    Als er Jenkins durch die Chirurgie zu seinem Büro gehen sah, fühlte Ferrel sich mit der Welt zufriedener, als er es noch bei dem Anruf Palmers gewesen war. Der Blick, den Sue zuerst ihrem Mann und dann ihm zuwarf, tat noch ein übriges. Dieses Mädchen konnte mit den Augen mehr ausdrücken als die meisten anderen Frauen mit dem Mund! Er schlenderte zu dem Operationstisch hinüber, wo Blake die Herzmassage übernommen hatte. Eine ausgeruhte Krankenschwester assistierte ihm und kümmerte sich um das Sauerstoffgerät.
    Blake schaute mit besorgtem Blick auf. »Es steht nicht gut um ihn, Doc. In den letzten Minuten läßt die Herzaktivität merklich nach. Ich wollte Sie gerade rufen lassen. Ich …«
    Die letzten Worte wurden durch ein Getöse hoch über ihnen unverständlich‐ein schwerer Sikorsky‐Hubschrauber landete. Ferrel nickte, als Brown ihn fragend anblickte, sagte aber nichts, während er Blake ablöste. Er legte seine Hände über die des anderen Arztes und fuhr mit den leichten Bewegungen fort. Als Blake seine Hand zurückzog, war das Geräusch draußen verstummt.
    Ferrel deutete mit dem Kopf. »Gehen Sie besser hinüber und sorgen Sie dafür, daß der Apparat schnell hierher gebracht wird. Dabei soll Ihnen jeder helfen, der Ihnen über den Weg läuft. Die Maschine ist ein Versuchsmodell und wird ihre sieben‐oder achthundert Pfund wiegen. Sie können auch Jones losschicken.«
    »Ich gehe selbst, Jones schläft gerade.«
    Obwohl Dr. Ferrel mit all seiner ärztlichen Kunst arbeitete, gelang es ihm nicht, Jorgensons Herz ein Lebenszeichen zu entlocken.
    »Wann hat es zum letzten Mal gezuckt?«
    »Vor etwa vier Minuten. Hat er noch eine Chance, Doc?«
    »Das ist schwer zu sagen. Bringen Sie die Maschine herein, und wir werden sehen.«
    Immer noch schlug das Herz nicht von allein. Wenigstens sorgten Ferrels Bewegungen für einen normalen Blutdurchfluß. Noch starben die Körperzellen nicht wegen Sauerstoffmangel ab. Sorgfältig und mit fast zärtlichen Bewegungen

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