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Titan 10

Titan 10

Titel: Titan 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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schaffen?«
    »Wir lassen die Bomben jetzt nur noch explodieren, um völlig sicherzugehen. Ich hoffe, daß wir alles geschafft haben, kann es aber nicht versprechen. Vielleicht schicken Sie uns die Reste des I‐231, und wir werden es über dem Gelände versprühen. Sind alle Ausrüstungsgegenstände, die mit dem R‐Isotop in Berührung gekommen sind, schon vernichtet?«
    »Ihr habt gerade die letzten zusammengeschmolzen, und die Kräne sind damit ja nicht in Berührung gekommen. Ein netter Batzen Geld ist durch die Schläuche gepustet worden, Konverter, Maschinen, alles!«
    Jenkins machte eine abfällige Bemerkung, aus der deutlich wurde, wie egal ihm das war. »Ich lasse jetzt die Schläuche reinigen«, sagte er dann. »Habt ihr eine Versicherung für mich abgeschlossen?«
    »Und die Prämie ist nicht zu knapp. Okay, wenn Sie damit fertig sind, kommen Sie herüber und holen sich die Bescheinigung Ihrer Doktorwürde bei mir ab. Ihre Frau hat mir genug Beispiele Ihrer Qualifikationen berichtet, und ich glaube, daß Sie soeben die Abschlußprüfung bestanden haben. Sie sind jetzt Atomphysiker, die Doktorwürde verliehen von National Atomics!«
    Dr. Brown hielt den Atem an, und ihre Augen schienen sogar durch die Schutzbrille zu leuchten. Jenkins’ Stimme blieb ganz ruhig. »Damit habe ich auch gerechnet«, sagte er. »Aber Sie müssen noch mit Dr. Ferrel sprechen, ob er mich aus seinem Vertrag als Arzt entläßt. Ich bin bald bei Ihnen!«
    Als er endlich kam, waren neun der verbleibenden zwölf Minuten schon vorbei. Er kletterte ins Führerhaus und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Palmer sah gespannt auf die Uhr. Die Männer waren mit ihrer Arbeit fertig, und es war ruhig geworden. Sie starrten abwechselnd zum Bach und zu dem Loch, das einmal der Reaktor eines Kernkraftwerkes gewesen war. Jenkins räusperte sich.
    »Palmer, ich weiß wieder, wie mir diese Idee kam. Jorgenson wollte keine Ratschläge geben, sondern mich daran erinnern, nur hatte ich es völlig vergessen. Dad hat diese Methode ausgearbeitet, für den Fall, daß ein Reaktor hochginge und es keine Möglichkeit zur Rettung mehr gab. Es war die erste Variable, die er durchgetestet hat. Ich war damals zwölf, und er meinte, Wasser würde die Kettenreaktion unterbrechen und die Gefahr bannen. Nur hatte Dad niemals geglaubt, diese Methode würde auch funktionieren!«
    Palmer blickte nicht von der Uhr auf, hielt aber den Atem an und fluchte dann unbeherrscht. »Sie haben sich einen schönen Zeitpunkt ausgesucht, um mir das zu sagen!«
    »Er hatte aber auch nicht Ihre Bomben, um den Prozeß anzuheizen«, erklärte Jenkins ruhig. »Vielleicht können Sie sich eine Minute von Ihrer Uhr trennen und zum Bach hinüberblicken!«
    Doc fuhr herum und hörte plötzlich das Jubelgeschrei der Männer. Nach Süden zu erhob sich eine riesige Dampfwolke, wurde immer gewaltiger, und dann erklang ein entferntes Zischen. Im nächsten Augenblick umarmte Palmer den Jungen und schlug ihm auf die Schultern, bis Sue ihn endlich wegzerren und seinen Platz einnehmen konnte.
    »Zehn Hektar Fluß und Sumpfgelände!« schrie Palmer. »Jetzt kann das Zeug schön langsam abbrennen, Atom um Atom. Die Theta‐Reaktion ist gebrochen, unstabil geworden, und das Material ist zu verstreut, um sich selbst zu entzünden. Der Sumpf wird bis zum Grund verdampfen, aber das ist auch schon alles!«
    Ferrel war zu müde, um zu wissen, wie er sich den Freudenausbrüchen anschließen sollte. Er wollte sich hinlegen und weinen und gleichzeitig mit den Männern um die Wette schreien. Statt dessen blieb er einfach sitzen und starrte die Dampfwolke an. »So verliere ich also den besten Assistenten, den ich je gehabt habe«, murmelte er. »Jenkins, ich werde Sie nicht halten. Sie können tun oder lassen, was Palmer von Ihnen verlangt!«
    »Hoke will mit ihm am R‐Isotop arbeiten, um endlich zu seiner Bombe zu kommen!« Palmer klatschte in die Hände, wie ein kleines Kind, das Backe, backe Kuchen spielt. »Mann, Doc, Sie bekommen den besten Assistenten, den Sie auftreiben können. Sie haben sich doch für Jenkins stark gemacht! Und jetzt hat er die Chance, die Sie ihm verschaffen wollten.«
    »Sie sollten die Verletzten lieber ins Feldlazarett schaffen lassen«, sagte Ferrel. »Und ich glaube, als Ersatz für Jenkins wähle ich Dr. Brown. Aber in akuten Notfällen muß er dann und wann doch einmal einspringen!«
    »Gemacht!« Palmer schlug dem Jungen auf den Rücken und erstickte seinen Protest im

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