Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Titan 10

Titan 10

Titel: Titan 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
Vom Netzwerk:
wie es um den Reaktor steht.«
    »Sie soll schlafen, und ihr Mann arbeitet weiter? Da kennen Sie sie aber schlecht. Sie muß einfach für ihn sorgen.« Blake grinste. »Sie sah, wie er mit Hoke an den Fersen hinausrannte und jagte hinter ihm her. Wahrscheinlich ist sie inzwischen bestens informiert. Ich wünschte, daß Anne nur ein einziges Mal so hinter mir herlaufen würde. Jenkins, der Wunderknabe! Nun, das geht mich nichts an, solange sie ihre Pflichten nicht verletzt. Okay, Doc, ich lasse Jorgenson holen. Sie können sich also ein Weilchen aufs Ohr legen.«
    Doc grunzte und besah sich neugierig die zahlreichen Ausrüstungsgegenstände des Feldlazaretts. »Das habe ich schon versucht, Blake, aber Ihr Patient ist anscheinend zu willensschwach. Ich glaube, ich werde es Brown gleichtun, also informieren Sie mich bitte über die Lautsprecheranlage, wenn ich gebraucht werden sollte.«
    Er schlenderte auf den Mittelpunkt des Geschehens zu und wußte plötzlich, daß er von Anfang an nichts anderes beabsichtigt hatte. Aber er fürchtete, er könne dort stören. Nun, wenn Brown sich dort aufhielt, konnte er das genausogut. Er kam am Maschinenpark vorbei, bemerkte das aufgeregte Treiben, das dort herrschte, und kam schließlich zum zweiten Reaktor. Dort waren andere Männer damit beschäftigt, Schlauchleitungen zu montieren und weitere Vorbereitungen zu treffen. Er schlenderte an dem Seil entlang, das als Absperrung diente, und hielt nach Palmer und Dr. Brown Ausschau.
    Sie sah ihn zuerst. »Hallo, Dr. Ferrel, steigen Sie hier in den Lastwagen ein! Ich habe mir schon gedacht, daß Sie bald kommen würden. Von hier können wir alles überblicken und werden dabei auch nicht von diesen Menschenmassen zertrampelt.« Sie streckte die Hand aus, um ihm zu helfen, lächelte, als er sie ausschlug und schneller in das Führerhaus stieg, als er eigentlich beabsichtigt hatte. Er war noch nicht so alt, daß ein Mädchen ihm schon helfen mußte.
    »Wissen Sie, was hier geschieht?« fragte er, während er sich setzte und die Männer am Reaktor beobachtete. Dort schien ein Dutzend verschiedener Arbeitstrupps am Werk zu sein. Er sah nur ein völliges Chaos in den Aktionen und wußte auch nicht, welchem Zweck die Arbeit letztlich dienen sollte.
    »Ich weiß nicht mehr als Sie. Ich habe meinen Mann noch nicht sprechen können. Mr. Palmer hat mich aus dem Weg gejagt.«
    Ferrel wandte seine Aufmerksamkeit den Hubschraubern zu, die, kaum gelandet und entladen, sofort wieder starteten. Er vermutete, daß ihre Ladung aus den Bomben bestand. Das war aber das einzige, das er mit Sicherheit sagen konnte, und deshalb war das auch nicht sonderlich interessant für ihn. Andere Arbeiter trugen Schläuche herbei, verbanden sie zu einer langen Pipeline, die von den Panzern in Richtung Fluß gezerrt wurde.
    »Das müssen wohl die Absauger sein«, meinte er. »Aber ich weiß nicht, wozu das alles von Nutzen sein soll.«
    »Ich weiß es – schließlich war ich ja oft genug in der Fabrik von Bobs Vater.« Sie blickte ihn an und fuhr fort, als er nickte. »Damit saugt man Gase ab, das ist richtig. Diese eckigen Kästen sind die Fächermotoren, man muß sie alle hundert Meter in die Schläuche einbauen. Die Geräte, die man jetzt anschließt, müssen die Heizapparate sein, um das Gas auf hoher Temperatur zu halten. Aber wollen sie denn alles aus dem Konverter saugen?«
    Doc konnte es nicht sagen, aber diese Vermutung schien ihm als einzige logisch zu sein. Aber er fragte sich, wie die Männer nahe genug an den Reaktor herankommen wollten.
    »Ich habe gehört, wie Ihr Mann Thermo‐Bomben angefordert hat. Wahrscheinlich will er versuchen, die radioaktive Materie in die Luft zu sprengen, damit sie gasförmig wird. Dann soll sie wahrscheinlich zum Fluß gepumpt werden.«
    Noch während er sprach, erregte eine Bewegung auf der Seite seine Aufmerksamkeit. Er blickte hinüber und sah einen Kran mit besonders langem Greifarm heranrollen, der das eine Ende des Schlauches hielt. Er schwankte trotz einer Unmenge großer Stabilisierungsklötze bedenklich, schob sich aber Meter um Meter vor.
    Unter dem großen Absauger hing ein zweiter, kleinerer. Als er sich der Gefahrenzone näherte, schoß plötzlich ein kleiner Gegenstand aus der Schlauchöffnung und schlug auf den Boden. Ein emporzuckender Blitz war die Folge, der ein gleißendes Inferno aus blauweißem Licht einleitete. Ferrel hielt sich schützend die Hand vor die Augen, und jemand reichte ihm etwas

Weitere Kostenlose Bücher