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Titan 10

Titan 10

Titel: Titan 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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blickte Hoyland sehnsüchtig zu der Luke, durch die sein Beinahe‐Mörder verschwunden war. Dann wandte er sich zu Mahoney um. »Na gut, mein Junge«, stimmte er zu, »es ist sowieso ein langer Weg nach unten.«
    Er wandte sich um und schlitterte zu der Schleuse, durch die sie diese Ebene erreicht hatten. Die beiden anderen folgten ihm. Die Leiter unbeachtet lassend, die sie emporgeklommen waren, trat er in den Schacht und ließ sich langsam zu dem viereinhalb Meter tiefer gelegenen Deck niedersinken, Tyler und Mahoney immer noch dicht hinter ihm. Ein weiteres Schott, nur ein paar Meter von dem ersten entfernt, gab ihnen Durchlaß zu dem nächsttieferen Deck. So ging es weiter, immer tiefer stiegen sie hinab, Dutzende von Decks, von denen jedes still, nur schwach beleuchtet und geheimnisvoll war. Auf jeder Ebene fühlten sie sich ein wenig schwerer, kamen etwas härter auf. Schließlich begann Mahoney zu protestieren.
    »Gehen wir den Rest des Weges, Hugh. Der letzte Sprung hat ziemlich geschmerzt.«
    »Na gut. Aber das wird länger dauern. Wie weit sind wir schon hinuntergekommen? Hat jemand mitgezählt?«
    »Wir müssen noch etwa siebzig Decks hinter uns bringen, um wieder zum Farmgebiet zu gelangen«, gab Tyler zurück.
    »Woher willst du das wissen?« fragte Mahoney argwöhnisch.
    »Ich habe sie gezählt, du Dummkopf. Und als wir hinabgestiegen sind, habe ich jedes Deck, das wir hinter uns hatten, abgezogen.«
    »Das ist nicht wahr! Nur die Wissenschaftler können so weit zählen. Nur weil du gerade lesen und schreiben lernst, mußt du nicht glauben, du würdest schon alles können.«
    Hoyland unterbrach sie, bevor ein Streit entstehen konnte. »Hör schon auf, Alan. Vielleicht kann er es doch, bei solchen Sachen benimmt er sich ja ganz gescheit. Auf jeden Fall habe ich auch das Gefühl, daß es noch siebzig Ebenen sind – ich fühle mein Gewicht wieder ein wenig.«
    »Vielleicht würde er es mögen, die Klingen meines Messers zu zählen.«
    »Schluß, habe ich gesagt! Außerhalb der Dörfer sind Duelle verboten. So sagt es Das Gesetz.« Schweigend kletterten sie weiter, klommen leichtfüßig die Sprossen hinab, bis das zunehmende Gewicht sie zwang, ihre Geschwindigkeit zu mäßigen. Endlich erreichten sie ein hell erleuchtetes Deck, das mehr als doppelt so hoch war wie die Ebenen über ihnen. Die Luft war feucht und warm, und dichter Pflanzenwuchs nahm ihnen die Sicht.
    »Na endlich«, meinte Hugh. »Ich kenne diese Farm nicht. Wir müssen durch andere Schächte abgestiegen sein, als wir emporgeklommen sind.«
    »Da ist ein Farmer«, sagte Tyler. Mit den kleinen Fingern im Mund pfiff er schrill, dann rief er: »Hallo, Schiffsgenosse! Wo sind wir?«
    Der Bauer schlenderte gemächlich zu ihnen herüber und wies sie dann anhand eines einfachen Planes zum Hauptgang, der sie zu ihrem eigenen Dorf zurückführen würde.
    Eine Meile legten sie in schnellem Tempo zurück, dann gelangten sie an einen weitläufigen, eine halbe Meile langen Tunnel, in dem leichter Verkehr herrschte – ein paar Reisende oder Lastenträger, dann und wann ein Handkarren und sogar ein ehrwürdiger Wissenschaftler, der in einer von vier Trägern beförderten Sänfte einherschaukelte und dessen Waffenmeister die einfache Volksmenge aus dem Wege scheuchte. Nach einer weiteren Meile befanden sie sich wieder auf vertrautem Territorium, in ihrem Dorf, einem weiträumigen Gebiet, drei Ebenen hoch und vielleicht das Zehnfache breit. Sie trennten sich und gingen ihre eigenen Wege, Hugh zu seinem Quartier in den Hütten der Kadetten – Junggesellen, die nicht mehr bei den Eltern wohnten. Er wusch sich und ging darauf zu den Feldern seines Onkels, bei dem er für seine Mahlzeiten arbeitete. Als er hereinkam, blickte seine Tante ihn an, sagte aber nichts, wie es sich für eine Frau gehört.
    »Hallo, Hugh«, grüßte sein Onkel. »Warst du wieder auf Erkundungsgängen?«
    »Guten Abend, Onkel. Ja, das war ich.«
    Sein Onkel, ein unerschütterlicher, vernünftiger Mann, sah großzügig amüsiert drein. »Wohin bist du gegangen, und was hast du gefunden?«
    Hughs Tante, die schweigend aus dem Raum gegangen war, kehrte nun mit dem Abendessen zurück, das sie vor ihn auf den Tisch stellte. Er fiel darüber her – es kam ihm nicht in den Sinn, ihr dafür zu danken. Er schlang einen Bissen hinunter, bevor er Antwort gab.
    »Hinauf. Wir kletterten fast bis zur Ebene‐der‐Schwerelosigkeit. Ein Mutie hat versucht, mir den Schädel zu zertrümmern.«
    Sein

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