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Titan 10

Titan 10

Titel: Titan 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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versichern, daß kein wiederverwendbares Metall in den Materie‐Energie‐Umwandlungsprozeß einbezogen wurde. Aber sie brachte ihn mit Bill Ertz, dem Assistenten des Chefingenieurs, in Kontakt, einem Mann, der nicht viel älter als er selbst war.
    Mit ihm sprach er über die Dinge, die er von Nelson gelernt hatte. Von Ertz’ Ansichten war er allerdings schockiert.
    »Das mußt du dir einhämmern, Kleiner«, meinte Ertz. »Das ist ein praktischer Job für praktisch denkende Männer! Vergiß all diesen romantischen Quatsch! Jordans Plan! Unsinn! Dieser Mist wird nur verzapft, um die Bauern ruhig und an der Arbeit zu halten. Glaub um Himmels willen nicht selbst daran! Es gibt keinen Plan – nur unsere eigenen Absichten, die darauf abzielen, wie wir am besten zurechtkommen. Das Schiff braucht Licht und Wärme und Energie, damit wir essen und die Felder bewässern können. Das Schiffsvolk kann ohne diese Dinge nicht auskommen, und deshalb beherrschen wir sie. Wir sitzen am Drücker. Und was diese feige Duldung der Muties anbelangt – da wird sich auch noch einiges ändern. Halt die Klappe und komm mit uns.«
    Es beeindruckte ihn, daß man von ihm Loyalität für eine Gruppe junger Männer unter den Wissenschaftlern erwartete. Es war eine sehr gut geführte Gruppe, die aus praktisch denkenden Männern bestand, die an der Vervollkommnung der Bedingungen an Bord Des Schiffes arbeitete, so wie sie es sahen. Sie war so gut geführt, da jeder Neuankömmling, der die Dinge nicht so wie sie sah, sich seines Lebens nie lange freuen konnte. Entweder entsprach er nicht den an ihn gestellten Erwartungen und fand sich ziemlich rasch in den Rängen der Bauern wieder oder, was wahrscheinlicher war, erlitt einen Unfall und wurde dem Konverter übergeben.
    Und Hoyland begann einzusehen, daß sie recht hatten.
    Sie waren Realisten. Das Schiff war ein Schiff. Das war eine Tatsache, für die keine Erklärung nötig war. Und was Jordan betraf – wer hatte Ihn je gesehen, Ihn je gesprochen? Und wie sah Sein obskurer Plan wirklich aus? Das Objekt des Lebens war das Leben. Ein Mensch wurde geboren, lebte sein Leben und kam dann in den Konverter. So einfach war das. Dahinter steckte kein Geheimnis, keine hehre Reise, kein Ferner Centaurus. Diese romantische Geschichte war ein Überbleibsel aus der Frühzeit der Rasse, als der Mensch noch kein Verständnis errungen und keinen Mut hatte, den Tatsachen ins Gesicht zu sehen.
    Er gab es auf, sich den Kopf über Astronomie und mystische Physik und all die anderen Mythologien zu zerbrechen, die man ihn zu verehren gelehrt hatte. Mehr oder weniger belustigten ihn die Zeilen das Anfangs und all die überkommenen Geschichten von der Erde – was zum Huff war »Die Erde« überhaupt? – immer noch, aber nun begriff er, daß nur Kinder und Dummköpfe solche Legenden ernst nehmen konnten.
    Außerdem hatte er seine Arbeit zu erledigen. Die jungen Männer hatten, während sie noch unter der nominellen Aufsicht ihrer Eltern standen, alle eigene Ansichten. Zuerst einmal die systematische Ausrottung der Muties. Ihre weiteren Absichten waren fließend, aber sie schlossen die volle Ausnutzung der Quellen Des Schiffes ein, einschließlich die Bewohnbarmachung der oberen Ebenen. Diese jungen Männer waren in der Lage, ihren Plänen nachzuhängen, ohne daß die Eltern davon erfuhren, da die älteren Wissenschaftler sich nicht um den routinemäßigen Lebensablauf an Bord Des Schiffes kümmerten. Der jetzige Kapitän war so träge geworden, daß er seine Kabine kaum noch verließ. Sein Stellvertreter – aus den Reihen der jungen Wissenschaftler – erledigte für ihn die Geschäfte.
    Hoyland beobachtete den Chefingenieur nur einmal, als er an einer religiösen Zeremonie der bemannten Landestationen teilnahm.
    Das Projekt, die Muties auszurotten, verlangte, daß man die oberen Ebenen systematisch katalogisierte. Bei solch einem Streifzug stieß Hugh Hoyland wieder auf einen Mutie.
    Diesmal hatte der Mutie mit seiner Schleuder mehr Erfolg. Hoylands Gefährten wurden von der großen Übermacht gezwungen, ihn liegen zu lassen und sich zurückzuziehen. Hoyland hielten sie für tot.
    Joe‐Jim Gregory spielte mit sich selbst eine Partie Dame. Vor einiger Zeit hatten sie noch Karten gespielt, aber Joe, der rechte Kopf, hatte Jim, den linken Teil des Teams, verdächtigt zu betrügen.
    Sie hatten eine Weile miteinander gestritten und das Kartenspielen dann aufgegeben, da die beiden schon früh gelernt hatten, daß man,

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