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Titan 11

Titan 11

Titel: Titan 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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wollen. Jeder Gand würde Sie Ihnen geben, wenn Sie nur danach fragen. Wollen Sie wissen, warum?«
    »Darauf können Sie sich verlassen!«
    »Weil sie nur in eine Richtung arbeitet. Wir können sie gegen Sie benutzen – aber Sie nicht gegen uns!«
    »So etwas gibt es nicht. Man kann jede Waffe ihrem ursprünglichen Besitzer entwenden und sie dann gegen ihn richten, wenn man weiß, wie sie funktioniert.«
    »Sind Sie da ganz sicher?« »Völlig!« sagte Gleed ohne Zögern. »Ich diene nun schon seit zwanzig Jahren bei den Raumtruppen, und während so langer Zeit muß man sich zwangsläufig mit Waffen aller Art – vom Pfeil und Bogen bis zur H‐Bombe – beschäftigen. Sie wollen mich hereinlegen, aber da beißen Sie sich die Zähne aus. Es gibt keine Waffe, die nur in einer Richtung arbeitet.«
    »Streite doch nicht mit ihm«, riet Harrison seinem Gefährten.
    »Du kannst ihn nicht überzeugen, wenn du es ihm nicht schwarz auf weiß beweist.«
    »Wir werden sehen.« Jeff Baines grinste schief. »Ich habe Ihnen doch gesagt, daß ich Ihnen unsere Wunderwaffe zeige, wenn Sie sie wirklich sehen wollen. Warum bitten Sie mich nicht darum?«
    »Okay, ich bitte Sie darum«, brummte Gleed ohne allzugroße Begeisterung. Eine Waffe, die man auf Wunsch zu sehen bekam – und für die man noch nicht einmal ein Ob aufladen mußte – konnte so mächtig wirklich nicht sein. Die fünftausend Kredits in seiner Vorstellung schmolzen zu fünf zusammen und verschwanden dann ganz. »Geben Sie sie mir, ich will sie ausprobieren.«
    Jeff schwang sich schwerfällig auf seinem Stuhl herum, griff ins Regal, holte eine kleine, glitzernde Medaille daraus hervor und legte sie auf den Tisch.
    »Sie dürfen sie behalten«, sagte er. »Möge sie Ihnen viel Gutes bringen.«
    Gleed betrachtete sie und drehte sie zwischen den Fingern. Eine längliche Plakette, die aus einem an Elfenbein erinnernden Material bestand. Eine Seite war poliert und leer, auf der anderen stand in gradlinigen Buchstaben: F–IWN Gleed schaute verwirrt auf. »Nennen Sie das eine Waffe?« »Ja sicher.« »Das verstehe ich nicht.« Er schob das Ding zu Harrison hinüber. »Sie etwa?« »Nein.« Harrison warf einen Blick darauf und wandte sich dann an Baines. »Was hat dieses F – I W N zu bedeuten?«
    »Initialen«, erklärte Baines. »Sozusagen ein Slang. Jeder weiß, was gemeint ist. Das Motto unserer Welt. Sie finden es überall, wenn Sie nur richtig schauen.«
    »Hie und da habe ich es tatsächlich schon gesehen, ihm aber keine Bedeutung beigemessen und mir auch keine Gedanken darüber gemacht. Ich erinnere mich nun, daß mir diese Aufschrift fast überall begegnet ist, auch in Seths Imbißstube und auf der Feuerwache.«
    »Es stand auch auf dem Bus, aus dem wir die Menschen nicht herausbekommen konnten«, fügte Gleed hinzu. »Die Buchstaben haben aber keine Bedeutung für mich.«
    »O doch«, widersprach Jeff. »Freiheit – ich will nicht!«
    »Das tötet mich«, sagte Gleed. »Ich bin schon mausetot. Unheimlich!« Er betrachtete Harrison nachdenklich und steckte die Plakette ein. »Etwas Zauberei. Was für eine Waffe!«
    »Gesegnet sei Ihre Dummheit«, bemerkte der immer noch äußerst selbstsichere Baines. »Besonders, da Sie nicht wissen, daß Sie am Sicherungshebel herumspielen und der Schuß jeden Moment losgehen kann.«
    »Na gut«, nahm Gleed die Herausforderung an. »Erklären Sie mir also, wie dieses Ding funktioniert.«
    »Das werde ich nicht«, meinte der Dicke grinsend. Baines schien sich außerordentlich zu freuen.
    »Sie sind mir ja eine große Hilfe!« Gleed war sauer, besonders, weil er an die vielen Kredits dachte, die ihm nun doch entgangen waren. »Sie rühmen sich wegen einer Waffe, die nur in eine Richtung funktioniert, geben mir solch ein billiges Ding mit vier Buchstaben darauf und stellen sich dann taub. Aufschneiden kann jeder. Wie wäre es, wenn Sie mal zeigen, was dahintersteckt?«
    »Das werde ich nicht tun«, sagte Baines und grinste breiter denn je. Dann drehte er sich zum beobachtenden Harrison um.
    In diesem Moment ging Harrison ein Licht auf. Mit weit aufgerissenem Mund zog er die Plakette aus der Tasche und betrachtete sie, als ob er sie noch nie zuvor gesehen hätte.
    »Geben Sie sie mir zurück«, verlangte Baines und warf ihm einen vielsagenden Blick zu. »Das werde ich nicht tun«, antwortete Harrison fest und steckte das Ding in seine Tasche zurück. »Manche kapieren eben schneller als andere«, kicherte Baines. Gleed, der sich

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