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Titan 11

Titan 11

Titel: Titan 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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wenden es äußerst vorsichtig und nur auf einer gewissen Basis an. Wie diese Basis allerdings aussehen könnte – davon habe ich keine Ahnung.«
    »Ich auch nicht.«
    Ein älterer Herr blieb neben ihnen stehen, betrachtete sie zweifelnd und entschloß sich, lieber ein Kind um Auskunft zu fragen. »Wo fährt der Bus nach Martinstown ab?«
    »Ecke Achte Straße«, sagte der Kleine. »Jede volle Stunde. Aber man legt Ihnen Handschellen an, bevor der Bus losfährt.«
    »Handschellen?« Der ältere Herr runzelte die Stirn. »Weshalb denn das?«
    »Die Straße führt an diesem Raumschiff vorbei. Die Antigands könnten versuchen, Sie aus dem Bus zu zerren.«
    »O ja, natürlich.« Der Mann kam zurück, blickte wieder zu Gleed und Harrison hinüber und bemerkte im Vorbeigehen: »Diese Antigands – eine wahre Plage!«
    »Ganz bestimmt«, versicherte Gleed. »Wir sagen fortwährend, sie sollen verschwinden, aber sie antworten beharrlich: ›Das werden wir nicht tun.‹ Schrecklich.«
    Der alte Mann stutzte, blickte sich um, warf ihnen einen letzten zweifelnden Blick zu und ging seines Weges.
    »Er hat dich am Akzent erkannt«, bemerkte Harrison. »Gott sei Dank war an meinem nichts auszusetzen, als ich in Seths Imbißstube ein Mittagessen zu mir genommen habe.«
    Gleed blickte ihn mit plötzlichem Interesse an. »Wo du einmal gegessen hast, wirst du auch wieder etwas bekommen. Komm schon, wir können es doch wenigstens versuchen. Was haben wir schon zu verlieren?«
    »Unsere Geduld«, meinte Harrison und erhob sich. »Na gut, gehen wir zu Seths Lokal. Wenn wir dort nichts bekommen, müssen wir es eben anderswo versuchen. Klappt auch das nicht, kehren wir zum Raumschiff zurück, bevor wir Hungers sterben.«
    »Genau das beabsichtigen die doch«, sagte Gleed und verzog wütend das Gesicht. »Aber nur über meine Leiche.«
    »Wir sind doch keine Kannibalen«, bemerkte Harrison trocken.
    Matt kam mit einer Serviette über den Arm an ihren Tisch. »Ich bediene keine Antigands«, sagte er. »Aber Sie haben mich doch auch das letzte Mal bedient«, widersprach Harrison.
    »Ein Fehler. Damals wußte ich noch nicht, daß Sie von dem Schiff stammen. Aber nun kenne ich Sie!« Er wischte mit der Serviette über eine Tischecke. »Ich bediene keine Antigands«, wiederholte er.
    »Können wir irgendwo anders ein Mittagessen bekommen?«
    »Nur, wenn ein anderer Lokalbesitzer ein Ob auf Sie lädt. Das wird jedoch keiner tun, der noch alle seine Sinne beieinander hat. Vielleicht haben Sie Glück, daß jemand den gleichen Fehler begeht wie ich.« Er wischte noch einmal über die Ecke. »Mir passiert er nicht noch einmal.«
    »Dafür begehen Sie jetzt einen anderen«, sagte Gleed mit harter, autoritärer Stimme. Er stieß Harrison an. »Gib acht!« Dann zog er einen winzigen Blaster aus seiner Seitentasche und zielte gegen Matts Magen. »Normalerweise würden meine Vorgesetzten mir Schwierigkeiten machen, aber die haben jetzt ganz andere Dinge im Kopf. Die sind sowieso sauer auf euch.« Er winkte mit der Waffe. »Los, bringen Sie uns sofort zwei Menüs!«
    »Das werde ich nicht tun«, sagte Matt, schob das Kinn vor und ignorierte die Waffe.
    Gleed schob den Sicherungsbolzen mit hörbarem Klicken beiseite. »Überlegen Sie sich das gut«, meinte er. »Ich schieße sie glatt zusammen.«
    »Ich werde es nicht tun.«
    Gleed schob die Waffe ernüchtert in die Tasche zurück. »Nur ein Scherz«, erklärte er. »Sie war nicht geladen.«
    »Ob sie geladen war oder nicht, macht keinen Unterschied«, versicherte Matt. »Ich bediene keine Antigands, und dabei bleibt es.«
    »Und wenn ich Sie nun über den Haufen geschossen hatte?« fragte Gleed.
    »Dann hätte ich Sie erst recht nicht mehr bedient. Ein Toter ist für niemanden mehr von Nutzen. Es ist an der Zeit, daß ihr Antigands einmal lernt, vernünftig zu denken.«
    Damit ging er von dannen.
    »Da ist etwas dran«, bemerkte Harrison bedrückt. »Eine Leiche ist zu gar nichts mehr von Nutzen. Du hättest damit nichts erreicht.«
    »Rede doch nicht so naseweis daher! Wenn hier erst einmal ein paar Tote herumliegen, dürften die anderen sich wesentlich aufgeschlossener zeigen.«
    »Du denkst noch immer mit rein terranischer Logik«, widersprach Harrison. »Das ist ein Fehler. Diese Leute sind keine Terraner, egal, woher sie stammen. Sie sind Gands.« Er überlegte kurz. »Ich habe zwar keine Ahnung, was der Name Gand eigentlich bedeuten soll, aber ich glaube, es handelt sich um irgendwelche Fanatiker.

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