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Titan 12

Titan 12

Titel: Titan 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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Unsere Müllsammler verstehen sich auf so etwas.
    Wir haben so viel Wasser, wie wir brauchen. Der Brocken, den Sie da sehen, macht etwa vier Kubikkilometer aus – etwa so viel, wie die Erde uns in zweihundert Jahren schicken würde. Unsere Männer haben einiges davon verbraucht, um vom Saturn zurückzukehren. Sie sagen, sie haben es in fünf Wochen geschafft und dabei etwa hundert Millionen Tonnen verbraucht. Aber mein Gott, damit haben sie diesen Berg kaum angekratzt. Bekommen Sie auch alles mit?«
    Er wandte sich an die Reporter. Aber es gab keinen Zweifel, daß sie alles mitbekamen.
    Und er fuhr fort: »Und dies sollten Sie auch wissen. Die Erde macht sich Sorgen um ihre Wasservorräte. Sie besitzt nur eineinhalb Quintillionen Tonnen. Und nicht einmal eine einzige Tonne davon kann sie für uns erübrigen. Schreiben Sie nur auf, daß wir Marsianer uns um die Erde Sorge machen und nicht wollen, daß den Bewohnern der Erde etwas passiert. Schreiben Sie auf, daß wir der Erde eines Tages Wasser verkaufen werden, frisches Wasser. Schreiben Sie auf, daß wir glauben, daß wir es in zehn Jahren in Gebinden von je einem Kubikkilometer verkaufen können. Schreiben Sie auf, daß die Erde aufheen soll, sich Sorgen zu machen, weil der Mars ihr soviel Wasser verkaufen kann, wie sie braucht und haben will.«
    Der Ausschuß‐Vorsitzende hörte nicht mehr zu. Er spürte bereits, was auf ihn zukam. Wie durch einen Schleier sah er die Reporter grinsen, während sie hastig schrieben.
    Grinsen.
    Und er konnte hören, wie aus dem Grinsen auf der Erde Gelächter wurde, Gelächter darüber, wie geschickt der Mars den Spieß umgedreht hatte. Er konnte das Gelächter von allen Kontinenten hallen hören. Und dann sah er den Abgrund, tief und schwarz wie der Weltraum, in den die politischen Hoffnungen von John Hilder und aller anderen Gegner des Weltraumfluges, die es auf der Erde noch gab, sanken – seine eigenen natürlich eingeschlossen.
    Und in dem Raum daneben schrie Dora Swenson vor Freude auf, und Peter, der inzwischen fünf Zentimeter gewachsen war, sprang immer wieder hoch und schrie: »Vati! Vati!«
    Richard Swenson war eben von dem Eisberg gestiegen und kam auf die Kuppel zu. Man konnte sein Gesicht ganz deutlich hinter der Helmscheibe seines Raumanzuges sehen.
    »Hast du je einen Menschen so glücklich gesehen?« fragte Ted Long. »Vielleicht ist doch etwas an dieser Heiraterei.«
    »Ach was! Du warst bloß zu lange draußen im Weltraum«, sagte Rioz unwirsch.
     
    Aus dem Amerikanischen übersetzt von Heinz Nagel

EIN GROßER VORGARTEN
    (THE BIG FRONT YARD)
     
CLIFFORD D. SIMAK
     
     
    Hiram Taine erwachte und setzte sich im Bett auf.
    Towser bellte und kratzte am Fußboden.
    »Sei still!« befahl Taine dem Hund.
    Towser spitzte spöttisch die Ohren und fuhr mit dem Bellen und dem Kratzen am Fußboden fort.
    Taine rieb sich die Augen. Er fuhr sich mit der Hand durch den verfilzten Haarschopf und überlegte, wie schön es wäre, die Bettdecke hochzuziehen und weiterzuschlafen.
    Doch nicht, wenn Towser bellte.
    »Was ist denn eigentlich los mit dir?« fragte er den Hund nicht gerade in bester Laune.
    »Wuff!« machte Towser und kratzte inbrünstig weiter.
    »Wenn du hinaus willst«, sagte Taine, »mußt du nur die Türklappe zurückschieben. Du weißt doch, wie man’s macht. Sonst tust du das doch auch immer.«
    Towser gab das Bellen auf, setzte sich mit einem Plumps und beobachtete, wie sein Herr aus dem Bett stieg.
    Taine zog das Hemd über und schlüpfte in die Hosen, machte sich jedoch nicht die Mühe, auch die Schuhe anzuziehen.
    Towser kroch in eine Ecke, ließ die Nase über den Fußboden schleifen und schnüffelte geräuschvoll.
    »Hast du eine Maus aufgespürt?« fragte Taine.
    »Wuff!« bellte Towser nachdrücklich.
    »Wegen einer Maus hast du noch nie solch einen Aufruhr veranstaltet«, sagte Taine etwas verwirrt. »Du bist ja völlig aus dem Häuschen.«
    Es war ein herrlicher Sommermorgen. Sonnenlicht strömte durch das offene Fenster.
    Ein guter Tag zum Fischen, dachte Taine, doch dann fiel ihm ein, daß ihm keine Zeit zum Angeln bleiben würde, da er hinausfahren und das alte Ahornholz‐Himmelbett begutachten mußte, das oben in Woodman stehen sollte. Überaus wahrscheinlich, dachte er, daß die Leute doppelt soviel dafür verlangten, wie es eigentlich wert war. Bald war es soweit, sagte er sich, daß man auf ehrliche Weise kaum einen Dollar mehr verdienen konnte. Bei Antiquitäten witterte heute jeder

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