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Titan 12

Titan 12

Titel: Titan 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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Sonne.
    Solange sie nicht hoch genug über die Ebene der Ekliptik hinausgestiegen waren, um die Sonne unter die Linie zu bekommen, die ihn und den Mars verband, würde die, Sonneninterferenz jedes Signal blockieren.
    Hoch über dem äußeren Rand des Asteroidengürtels erreichten sie ihre maximale Geschwindigkeit. Mit kurzen Stößen, zuerst aus einer Seitendüse, dann einer anderen, drehte sich das riesige Schiff um. Und dann begann die aus vielen einzelnen Düsen zusammengesetzte Antriebseinheit am Heck wieder ihr mächtiges Brüllen, aber diesmal, um ihren Flug abzubremsen.
    Sie zogen in vierhundert Millionen Kilometern Entfernung von der Sonne dahin, und ihre Flugbahn senkte sich nach unten, um die Bahn des Mars zu schneiden.
    Eine Woche vom Mars entfernt, hörten sie zum ersten Mal Antwortsignale, zerrissen, gestört und unverständlich, aber sie kamen eindeutig vom Mars. Erde und Venus waren genügend weit entfernt, um daran keinen Zweifel zu lassen.
    Long begann sich zu entspannen. Zumindest waren noch Menschen auf dem Mars.
    Zwei Tage vom Mars entfernt war das Signal klar und kräftig, und Sankov war am anderen Ende.
    Sankov sagte: »Hallo, Jungs. Hier ist es drei Uhr früh. Niemand nimmt Rücksicht auf einen alten Mann. Die haben mich aus dem Bett geholt.«
    »Das tut mir leid, Sir.«
    »Keine Ursache. Die haben nur ihre Befehle befolgt. Jungs, ich habe Angst zu fragen. Jemand verletzt? Oder gar tot?«
    »Keine Todesfälle. Kein einziger.«
    »Und – das Wasser? Ist noch welches übrig?«
    Long gab sich große Mühe, einen gleichgültigen Tonfall anzuschlagen. »Genug.«
    »Gut. Dann kommen Sie so schnell wie möglich nach Hause. Aber gehen Sie natürlich kein Risiko ein.«
    »Dann haben Sie also Probleme.«
    »Nun, es reicht. Wann werden Sie landen?«
    »In zwei Tagen. Können Sie noch solange durchhalten?«
    »Wir werden durchhalten.«
    Vierzig Stunden später war der Mars zu einem orangerötlich gefärbten Ball angeschwollen, der ihre Luken ausfüllte, und sie fädelten sich in eine Landespirale ein.
    »Langsam«, sagte sich Long immer wieder, »langsam.« Unter den gegebenen Umständen konnte selbst die dünne Marsatmosphäre schrecklichen Schaden anrichten, wenn sie zu schnell anflogen.
    Da sie von außerhalb der Ekliptik kamen, führte ihre Landespirale von Norden nach Süden. Eine Polkappe schoß weiß unter ihnen vorbei und dann die viel kleinere der Sommer‐Halbkugel und dann wieder die große, die kleine, in längeren und immer längeren Abständen. Der Planet rückte näher, die Landschaft begann Form und Gestalt anzunehmen.
    »Zur Landung vorbereiten!« rief Long.
     
     
11
     
    Sankov gab sich große Mühe, gelassen zu wirken, was gar nicht so leicht war, wenn man bedachte, wie knapp die Männer zurückgekehrt waren. Aber es hatte geklappt.
    Bis vor ein paar Tagen hatte er nicht gewußt, daß sie überlebt hatten. Viel wahrscheinlicher schien – fast unausweichbar – daß sie gefrorene Leichen irgendwo in den endlosen Weiten zwischen Mars und Saturn waren, neue Planetoiden, die einmal lebende Geschöpfe gewesen waren.
    Der Ausschuß hatte sich wochenlang mit ihm herumgestritten, ehe die Nachricht eingetroffen war. Sie hatten darauf bestanden, daß er den Vertrag unterschrieb. Es würde dann wie eine Vereinbarung aussehen, die freiwillig und zum Nutzen beider Teile geschlossen worden war. Aber Sankov wußte sehr wohl, wenn er sich weiterhin sträubte, würden sie einseitig handeln und sich dann den Teufel darum scheren, wie es aussah. Hilders Wahl schien inzwischen ziemlich sicher, und sie würden das Risiko eingehen, daß es zu einer Antipathiewelle für den Mars kam.
    Also schleppte er die Verhandlungen hin und erweckte immer wieder den Eindruck, als könnte er vielleicht doch bereit sein, nachzugeben.
    Und dann hörte er von Long und schloß die Vereinbarung ab.
    Der Vertrag hatte ihm vorgelegen, und er gab eine letzte Erklärung für die Reporter ab, die zugegen waren.
    Er sagte: »Die gesamten Wasserimporte von der Erde betragen zwanzig Millionen Tonnen pro Jahr. Diese Zahl wird zurückgehen, je weiter unser Röhrensystem entwickelt wird. Wenn ich diesen Vertrag unterschreibe und einem Embargo zustimme, wird unsere Industrie paralysiert werden und es gibt keinerlei Wachstumsmöglichkeiten mehr. Mir scheint, daß das nicht das Ziel der Erde sein kann, oder?«
    Ihre Augen begegneten den seinen, und da war keine Sympathie, nur Härte. Digby war schon lange ersetzt worden, und sie standen

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