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Titan 13

Titan 13

Titel: Titan 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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derselbe, kein Partikel seines Körpers wird identisch sein mit den Partikeln des Körpers, der abgetastet wurde. Dieser Körper ist verschwunden – zerrissen und in die Energie verwandelt, die den Transmitter betreibt. Es muß so sein. Wir können das Auftreffen der Scannerstrahlen auf die Partikel des ursprünglichen Körpers perfekt korrigieren, aber es muß diesen Aufprall geben – die Scanner brauchen einen spürbaren Widerstand.«
    Barker lehnte sich zurück. »Und so werde ich sterben? Aber das ist kein wirklicher Tod, solange ich nichts spüre und aus dem Empfänger treten kann. Was interessiert es mich, woher meine Partikel kommen?«
    »So werden Sie nicht sterben. Sie haben ganz recht – wenn ein Mensch aus dem Empfänger treten kann und sich so fühlt, als wäre er derselbe Mensch, der den Sender betreten hat, könnte man sagen, daß praktisch gesprochen niemand gestorben ist.
    Nein, so werden Sie nicht sterben. Was ich Ihnen geschildert habe, ist das experimentelle System, das Continental Electronics letztes Jahr errichtet hat. Etwa um diese Zeit hätten experimentelle drahtlose Übertragungen zu einem Empfänger irgendwo in der Sierra beginnen sollen. Alles lief ganz glatt, für ein Experimentalprojekt jedenfalls, und wir dachten sogar daran, eine Expertengruppe aufzustellen, die theoretische Forschung betreiben sollte und feststellen, welche Elektronen manipuliert wurden und wie, um welchen Teil des abgetasteten Gegenstandes zu reproduzieren. Ich hatte die Hoffnung, daß es uns noch zu meinen Lebzeiten gelingen würde, einzelne Elektronen zu manipulieren, ohne Geräte im Wert von ein paar Milliarden Dollar und vom Umfang einiger Stadtviertel einsetzen zu müssen.
    Aber all das muß im Augenblick warten. Wir haben ein Blitzprogramm, und was wir hier suchen, sind praktische Ergebnisse, sonst nichts. Und dazu kam es deshalb.«
    Er griff in eine Schreibtischschublade, nahm eine Landkarte heraus, entfaltete sie und legte sie vor Barker auf den Tisch. »Diese Landkarte zeigt ungefähr fünfzig Quadratkilometer der Oberfläche auf der erdabgewandten Seite des Mondes.«
    Barker pfiff leise durch die Zähne. Er beugte sich vor. »Ziemlich rauhe Gegend«, sagte er nach einem Blick auf die Karte. »Wie haben Sie die bekommen?«
    »Eine topographische Aufnahme.« Hawks deutete auf eine schwarz umrandete Fläche auf der Karte. »Das ist ein Navy-Stützpunkt. Und dies…« – er deutete auf eine unregelmäßig geformte schwarze Stelle in der Nähe des Stützpunkts – »ist Ihr Ziel.«
    Barker runzelte die Stirn. »Ist das das Ding, von dem Sie mir das Foto gezeigt haben?«
    »Das kam erst ein gutes Stück später. Die Air Force hat zu Anfang dieses Jahres eine Radiofotografie von einer Rakete bekommen, die in einen Orbit um den Mond geschossen werden sollte. Der Versuch mißlang, und die Rakete stürzte irgendwo ab. Aber dieses eine Foto zeigte dies.«
    Er holte eine Hochglanzvergrößerung aus einem Umschlag und hielt sie Barker hin. »Sie können ja sehen, wie schlecht die Qualität ist: Fast hoffnungslos unscharf und durch Übertragungsfehler von den Bildsendern der Rakete verzerrt. Aber diese Stelle, von der ein Teil in dieser Ecke sichtbar ist, ist eindeutig keine natürliche Formation.«
    Barker hob die Brauen. »Was dann?«
    »Weiß ich nicht. Wir wissen nur, daß niemand auf der Erde sie gemacht hat, sonst nichts.« Er blickte über seinen Schreibtisch. »Das ist mein voller Ernst, Barker. Die Regierung sieht das genauso. Beim augenblicklichen Stand unserer Raketentechnik hatten wir keine Hoffnung, diese Formation vor den Russen zu untersuchen. Wir mußten deshalb befürchten, daß die Russen eine wissenschaftliche Entdeckung ersten Ranges machen könnten – ohne Zweifel eine, die das Gleichgewicht der Kräfte in der Welt entscheidend verändern würde; möglicherweise sogar eine, die die ganze Welt mit extraterrestrischen Geschöpfen in Verbindung bringen würde. Es war daher dringend notwendig, daß wir irgendwie als erste hingelangten; daß wir erfuhren, was dieses Ding war, wer es dorthin gebracht hatte und weshalb.«
    »Also machten Sie ein Blitzprojekt daraus.«
    »Genau das. Nach einigen Versuchen schaffte es die Army, einen Relaisturm am Rande der von der Erde aus sichtbaren Mondoberfläche abzusetzen sowie einen recht kleinen Empfänger in der Nähe der unbekannten Formation. Ein Mann wurde durchgeschickt, um einen weiteren Empfänger aufzustellen, der sich für Bau- und Forschungsgeräte

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