Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Titan 14

Titan 14

Titel: Titan 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
Vom Netzwerk:
Ich brachte auch die gleichen Drohungen vor, die Sie jetzt vorbringen. Aber ich kam nicht sehr weit – ebenso, wie Sie nicht sehr weit kommen werden –, weil ich die Kleinigkeit des jährlichen Besuches des Generalinspekteurs vergessen hatte. Er soll Samstag abend aus dem Kaiserlichen Hauptquartier eintreffen, nicht wahr, Blick?«
    »Das wissen Sie ganz genau!« knurrte der andere.
    »Und Sie machen sich keine Sorgen? Ich denke, der G. I. dürfte mit Ihrem Befehl nicht einverstanden sein.«
    »Ich glaube nicht, daß es ihm etwas ausmachen wird«, sagte Blick mit einem bösen Grinsen. »Werden Sie jetzt den Befehl erteilen, die Technikerschulen zu schließen, oder nicht?«
    »Natürlich nicht!« sagte der Oberst brüsk.
    »Und das ist Ihr letztes Wort?«
    Oberst Harris nickte nur.
    »Also gut«, fauchte Blick, »Sie wollten es ja so haben!«
    Sein Gesicht wurde finster, und er bellte: »Kane! Simmons! Arnett! Und die anderen auch! Hierher!«
    Die Tür von Harris’ Büro öffnete sich langsam und ließ eine Gruppe von Offizieren erkennen, die wie eine Herde Schafe im Vorzimmer standen.
    »Kommen Sie herein, Gentlemen!« sagte Oberst Harris.
    Sie traten zögernd vor und gruppierten sich innerhalb der Tür.
    »Ich übernehme hier das Kommando!« brüllte Blick. »Diese Garnison braucht schon seit langer Zeit ein Großreinemachen, und ich bin der Mann, um es durchzuführen!«
    »Wie steht es mit Ihnen, meine Herren?« fragte der Oberst.
    »Entschuldigen Sie, Sir«, sagte einer zögernd, »aber wir glauben, daß Oberst Blick wahrscheinlich recht hat. Ich fürchte, wir werden Sie für ein paar Tage inhaftieren müssen. Nur bis nach dem Besuch des G. I.«, fügte er entschuldigend hinzu.
    »Und was glauben Sie, wird der G. I. dazu sagen?«
    »Oberst Blick sagt, wir brauchten uns darüber keine Gedanken zu machen«, meinte der Offizier achselzuckend. »Er wird sich um alles kümmern.«
    Plötzlich wirkte Harris’ Gesicht verängstigt, und er schien zum erstenmal im Begriff, die Fassung zu verlieren.
    »Wie?« fragte er, und man merkte seiner Stimme die Besorgnis an.
    »Das hat er nicht gesagt, Sir«, erwiderte der andere. Harris entspannte sich sichtlich.
    »Also gut«, sagte Blick. »Fangen wir an!« Er ging um den Tisch herum und ließ sich in den Sessel des Obersten fallen. Dann legte er seine Füße auf den Schreibtisch und erteilte seinen ersten Befehl.
    »Schafft ihn weg!«
    Aus der Ecke ertönte plötzlich ein Brüllen. »Nein, das kommt nicht in Frage!« schrie Kurt. Seine Kriegsaxt sprang ihm förmlich in die Hand, und er baute sich, alle Muskeln gespannt, vor Oberst Harris auf. Seine grauen Augen blitzten.
    Blick sprang auf. »Entwaffnen Sie diesen Mann!« befahl er. Schritte schlurften, als die Offiziere, die vorne in der Gruppe standen, sich nach hinten zu schieben versuchten, während die hinten stehenden ihre Positionen entschieden verteidigten.
    Blicks Gesicht wurde so rot, daß man Angst haben mußte, ihn würde jeden Augenblick der Schlag treffen. »Major Kane«, befahl er. »Nehmen Sie diesen Mann in Arrest!«
    Kane ging auf Kurt zu. Seine Haltung drückte alles andere als Enthusiasmus aus. Ohne die schimmernde Axtklinge aus dem Auge zu lassen, sagte er mit einer Stimme, die er offenbar für bittend und eindringlich hielt: »Kommen Sie schon, alter Junge. So geht das doch nicht, wissen Sie.« Er streckte zögernd die Hand aus. »Geben Sie mir doch Ihre Axt, und dann wollen wir vergessen, daß diese ganze Geschichte passiert ist.«
    Kurts Axt sauste plötzlich auf den Kopf des Majors zu. Kane stand wie versteinert da, als der Tod auf ihn zupfiff. Im letzten Bruchteil einer Sekunde drehte Kurt geschickt sein Handgelenk herum, und die Axt sprang hoch und pfiff böse über den Kopf des Majors hinweg. Die obere Hälfte seiner silbernen Rangfeder schwebte langsam zu Boden.
    »Wenn Sie sie haben wollen«, brüllte Kurt, und seine Axt zuckte wie die Zunge einer Schlange vor und zurück, »dann müssen Sie sie sich holen. Das gilt auch für die anderen!«
    Das kleine Grüppchen von Offizieren zog sich noch weiter zurück. Oberst Harris amüsierte sich unsäglich.
    »Geben Sie’s ihnen nur, Junge!« triumphierte er.
    Blick sah verächtlich auf seine Leute und zog langsam die eigene Axt. Plötzlich hörte Oberst Harris zu lachen auf.
    »Warten Sie, Blick!« sagte er. »Das reicht jetzt.« Er wandte sich zu Kurt.
    »Geben Sie ihnen Ihre Axt, Junge.«
    Kurt sah ihn mit einem Ausdruck verletzten Staunens an, zögerte

Weitere Kostenlose Bücher