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Titan 14

Titan 14

Titel: Titan 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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Truppen inspizieren.« Blick grinste triumphierend.
    »Das könnte klappen«, räumte Oberst Harris ein, »aber ich war immer der Ansicht, diese Dinger seien so schwer, daß man nicht in ihnen gehen, geschweige denn fliegen könnte.«
    Blick grinste triumphierend. »Nicht, wenn die Energieversorgung des Anzugs funktionierte. Wenn jemand in den Turm des Arsenals steigen und dort das Schloß der kleinen Tür mit der Aufschrift ›Gefahr! Zutritt strengstens verboten‹ aufmachte, könnte er dort einen ganzen Stapel glänzender, kleiner Würfel finden, die verdächtig wie die Bilder von Energiezellen in den technischen Handbüchern aussehen.«
    »Das könnte er tatsächlich«, nickte der Oberst.
    Blick lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Sie machen sich noch keine Sorgen?«
    Oberst Harris schüttelte den Kopf. »Das tat ich nur, als ich dachte, Sie hätten es den anderen gesagt, aber jetzt nicht mehr.«
    »Das sollten Sie aber! Wenn diesmal der G. I. kommt, werde ich mich in diesem Anzug befinden. Es wird hier eine neue Ordnung geben, und der Anzug ist genau das, was ich brauche, um dem Ganzen offizielle Billigung zu verschaffen. Wenn der Generalinspekteur spricht, stellt niemand Fragen!«
    Er sah Harris erwartungsvoll an und wartete darauf, daß sein Gesicht Zeichen von Unruhe zeigte. Aber der Oberst lachte nur.
    »Blick«, sagte er, »Ihnen steht eine Riesenüberraschung bevor!«
    »Was soll das heißen?« fragte der andere argwöhnisch.
    »Einfach, daß ich Sie besser kenne, als Sie sich selbst kennen. Wenn ich das nicht täte, wären Sie hier nicht diensthabender Offizier. Wissen Sie, Blick, ich habe das Gefühl, daß das Bataillon den Menschen mehr ändert, als der Mensch das Bataillon ändert. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden…« Er ging auf die Tür zu. Blick stand auf, um ihn aufzuhalten.
    »Geben Sie sich keine Mühe«, lachte der Oberst. »Ich finde den Weg zum Zellenblock selbst.« Ein breites Grinsen ging über sein Gesicht. »Außerdem haben Sie zu tun.«
    Blicks Gesicht wirkte verstört, als die aufrechte Gestalt des Obersten zur Tür hinausging. »Ich verstehe das nicht«, sagte er zu sich. »Ich verstehe das einfach nicht!«
     
     
8
     
    Flugoffizier Ozaki war beunruhigt. Der Ärger hatte zwei Stunden nach dem Start mit dem zerbeulten Aufklärer von Kriegsstützpunkt Drei begonnen und machte bis jetzt keine Anstalten nachzulassen. Er saß mürrisch vor seinen Armaturen und zählte seine Probleme. Zuerst war da die Sache mit der Klimaanlage, die sich ein seltsames Brummen zugelegt hatte und hemmungslos Sauerstoff in die Kabine blies, der mit dem intensiven Geruch von verfaulenden Fischen durchsetzt war. Zum zweiten war offenbar mit dem komplizierten Innenleben seines Lebensmittelsynthesizers etwas passiert, denn ganz gleich, welche Knöpfe er drückte, alles, was im Ausgabeschlitz erschien, waren wabbelige Stücke von halbrohem Proteingelee, die mit einem nach Erdbeer schmeckenden Pampf beschmiert waren.
    Als letztes aber ganz bestimmt unangenehmstes Problem war der Treibstoffkonverter des Schiffes zu nennen, der nur noch unregelmäßig funktionierte. Anstatt langsam und gleichmäßig Plutonitband in die Verbrennungskammer einzugeben, gab es Augenblicke, in denen der Mechanismus aussetzte und dann wieder sprunghaft vorruckte. Das führte zu einer plötzlichen Eingabe von ein paar Quadratmillimikron Band, und dann schoß ein ungeheurer Energieblitz durch die Heckdüsen. Der Impuls dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, aber der plötzliche Einfluß von einigen ge bedeutete, daß er kurzzeitig die Besinnung verlor, und wenn er nicht sehr gut angeschnallt war, sich ein paar neue Schrammen zuzog.
    Was aber Ozaki besonders unglücklich machte, war, daß es nichts gab, was er dagegen unternehmen konnte. Piloten, die am Leben bleiben wollten, machten sich besser nicht am Mechanismus ihrer Schiffe zu schaffen.
    Mürrisch zog er eine weitere rotgeränderte SOFORTIGE IN-STANDSETZUNG-Karte aus der Schublade und begann sie auszufüllen.
    Beschreibung des reparaturbedürftigen Gegenstandes: DUSCHTHERMOSTAT, M 7, KLEIN.
    Aufgetretener Defekt: DUSCHE LIEFERT NUR KOCHENDES WASSER.
    Begründung für sofortige Instandsetzung: Und Ozaki schrieb langsam in großen Blockbuchstaben: HABE SEIT DEM VERLASSEN DES STÜTZPUNKTS NICHT MEHR GEBADET! Und stopfte die Karte in hilfloser Wut in die bereits randvolle Schachtel.
    »Küchenmechaniker«, murmelte er. »Die könnten nicht einmal eine anständige Reparatur

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