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Titan 16

Titan 16

Titel: Titan 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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einen Schock. »Dabei unterschreiben Sie und Mr. Laviada jede Woche meinen Gehaltsscheck! Ruth.«
    »Ruth. Ruth.« Ich ließ den Namen zwischen den Champagnerbläschen auf meiner Zunge zergehen, und er klang gut.
    Sie nickte. »Und Sie heißen Edward, und Mr. Laviada Migwell. Oder?« Dabei lächelte sie ihm zu.
    »MiGELL«, erwiderte er das Lächeln. »Alte spanische Sitte. Gewöhnlich zu Mike abgekürzt.«
    »Wenn Sie mir noch eine Flasche herüberreichen«, erbot ich mich, »dann dürfen Sie aus Edward Ed machen.« Sie reichte sie mir.
    Als wir schließlich bei der vierten Flasche angelangt waren, herrschte dicke Freundschaft zwischen uns. Anscheinend war sie vierundzwanzig, frei und ledig und mochte Champagner.
    »Aber«, druckste sie beleidigt, »ich würde trotzdem gern wissen, was Sie Tag und Nacht dort machen. Ich weiß, daß Sie manchmal nachts auch hier sind, weil ich oft Ihren Wagen draußen gesehen habe.«
    Mike überlegte. »Nun«, meinte er ein wenig unsicher, »wir machen Bilder.« Er blinzelte mir zu. »Wir könnten sogar von Ihnen Bilder machen, wenn Sie schön darum bitten.«
    Ich schaltete mich ein. »Wir machen Bilder von Modellen.«
    »Oh, nein!«
    »Doch. Modelle von Sachen und von Leuten und alles mögliche. Kleine Modelle. Es sieht dann aus wie echt.« Ich glaube, das enttäuschte sie ein wenig.
    »Nun, jetzt weiß ich es, und mir ist dabei schon wohler. Ich unterschreibe all die Rechnungen und Lieferscheine aus Rochester und weiß nicht, was ich da abzeichne. Bloß, daß es Film oder so etwas sein muß.«
    »Genau das ist es; Filme und solches Zeug.«
    »Nun, das hat mich immer gestört – nein – hinter dem Ventilator stehen noch zwei.«
    Nur noch zwei. Kapazität hatte sie schon, das mußte man ihr lassen. Ich fragte sie, ob sie gerne Urlaub hätte. Sie hatte noch gar nicht an Urlaub gedacht.
    Ich sagte, sie solle besser anfangen, darüber nachzudenken. »Wir fahren übermorgen nach Los Angeles, Hollywood.«
    »Übermorgen? Aber…«
    Ich beruhigte sie. »Sie kriegen trotzdem bezahlt. Aber ich weiß nicht, wie lange wir weg sein werden, und es hat ja wohl wenig Sinn, wenn Sie hier herumsitzen und nichts zu tun haben.«
    Und Mike sagte: »Gib mal die Flasche her«, und ich gab sie ihm. Dann fuhr ich fort.
    »Sie bekommen trotzdem Ihre Schecks. Wenn Sie wollen, zahlen wir sie im voraus und…«
    Ich begann mich langsam mit Champagner zu füllen, das taten wir alle. Mike summte leise vor sich hin, glücklich und vergnügt wie ein Taco. Ruth hatte schon einige Schwierigkeiten. Ich konnte ihr das gut nachfühlen, weil es mir auch Schwierigkeiten bereitete, sie zu beobachten, da sie mit dem Drehstuhl verschwamm. Blaue Augen, sooo groß, das Haar etwas verschwommen. Hm‐m‐m. Nur Arbeit und überhaupt kein Vergnügen – sie reichte mir die letzte Flasche.
    Sie hielt sich artig die Hand vor, als sie aufstieß. »Ich werde die Korken aufheben – nein, das werde ich nicht. Mein Vater würde wissen wollen, was ich mir eigentlich vorstelle, mit meinen Chefs zu trinken.«
    Ich sagte, es sei nicht gut, seinen Vater zu ärgern. Mike sagte, warum eigentlich sich mit schlechten Ideen herumschlagen, wo er doch eine gute hätte. Das interessierte uns. Schließlich hilft nichts besser als eine gute Idee, um die Dinge etwas netter zu machen.
    Mike war richtig gesprächig. »Wir fahren nach Los Angeles.«
    Wir nickten feierlich.
    »Nach Los Angeles zum Arbeiten.«
    Wieder ein Nicken.
    »Wir werden in Los Angeles arbeiten, und was nehmen wir uns dort für ein hübsches blondes Mädchen zum Briefeschreiben?«
    Schrecklich. Kein hübsches blondes Mädchen zum Briefeschreiben und Champagner trinken. Wirklich traurig.
    »Wir werden ohnehin jemanden einstellen müssen, um Briefe zu schreiben. Vielleicht keine Blondine. In Hollywood gibt es keine Blondinen. Jedenfalls keine guten. Also…«
    Jetzt begriff ich seine wunderbare Idee und beendete den Satz für ihn. »Also nehmen wir die hübsche Blondine mit nach Los Angeles zum Briefeschreiben!«
    Was für eine Idee das war! Wenn sie auch nur eine Flasche früher gekommen wäre, dann wäre uns gar nicht klargeworden, wie gut. Ruth sprudelte wie eine frische Flasche, und Mike und ich saßen da und grinsten wie die Blöden.
    »Aber das geht doch nicht! Ich kann doch nicht übermorgen einfach…«
    Mike war großartig. »Wer hat etwas von übermorgen gesagt? Wir haben es uns anders überlegt. Wir fahren gleich.«
    Das schockierte sie. »Jetzt gleich! Einfach

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