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Titan 19

Titan 19

Titel: Titan 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
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gegen seine Ängste an und fragte sich besorgt, welche Verbindung wohl zwischen Ivane und einem solchen Ausgestoßenen bestehen mochte. Man verachtete und fürchtete die Zauberer und Hexen mehr als alle anderen Geschöpfe.
    »Wie heißt er?« fragte Kieron.
    »Geller. Geller von den Marschen. Es heißt, daß er die Teufel beschwören kann… und daß er Homunculi erschaffen kann! Aus dem Schmutz der Marschen! O Kieron!« Alys schauderte.
    Ein schlimmer Plan gewann in Kierons Geist Gestalt. Er dachte, daß man Ivane von den Zaubersprüchen und den unseligen Kräften dieses Teufelsmannes trennen mußte. Wenn ihr solche Kräfte zur Verfügung standen, dann gab es nichts mehr, was ihr unmöglich war. Selbst die Krone des Imperiums…
    »Wo kann man diesen Zauberer finden?« fragte Kieron.
    »Auf der Straße der Schwarzen Flamme in der Stadt von Neg… auf Kalgan.«
    »Kalgan!« Kierons Herz setzte einen Schlag aus. Gab es da eine Verbindung? Kalgan! Was hatte Ivane mit jenem einsamen Planeten jenseits des dunklen Schleiers des Kohlensacks zu tun? War es Zufall? Von all den Tausenden von Welten, die es gab… Kalgan!
    »Ist etwas nicht in Ordnung, Kieron? Kennst du den Mann?«
    Kieron schüttelte den Kopf. Plötzlich drängte ihn jede Faser seines Wesens nach Kalgan. Es galt, das Geheimnis der Verbindung der Kaiseringemahlin mit einem Zauberer von Kalgan zu enthüllen. Und die Sternenkönige sammelten sich…
    Plötzlich erfaßte eine neue, völlig andere Angst den Walkürer. Wenn Alys Ivane belauscht hatte, dann mußte sie hier in Gefahr sein. Ivane würde nie zulassen, daß Gilmers Tochter ihre Pläne störte.
    »Alys, hält man dich hier gefangen?«
    »Mehr als das, fürchte ich«, sagte das Mädchen traurig. »Ich bin für Toran die lebende Erinnerung an die Tage unseres Vaters. Eine, die er gerne auslöschen würde, glaube ich.«
    Kieron betrachtete sie im Sternenlicht. Seine Augen suchten das dichte goldene Haar, das ihr bis auf die Schultern reichte, den glitzernden metallischen Rock, der ihre Hüften umhüllte und unter dem sich ihre schlanken Schenkel abzeichneten. Sein Blick fiel auf die graziöse Linie ihres Halses, an dem sie keinen Schmuck trug, die bloßen Schultern und Brüste, die schmalen Hüften, ihren flachen, festen Leib, alles entblößt, wie es der Mode der inneren Marschen entsprach.
    Dies war kein Kind. Der Gedanke, sie in Gefahr zu sehen, erschütterte ihn.
    »Toran würde nicht wagen, dir ein Leid zu tun, Alys«, sagte Kieron unsicher. Es hatte einmal eine Zeit gegeben, wo er so etwas voll Selbstbewußtsein hätte sagen können, aber seit dem Tode Gilmers war die kaiserliche Stadt wie ein dekadenter Dschungel – voll von Raubtieren.
    »Nein, Toran nicht… nicht alleine«, sagte Alys, »aber es gibt auch noch Ivane und Landor.« Plötzlich lachte sie fröhlich; ihre Augen, die die Kierons suchten, glänzten. »Aber nicht jetzt! Du bist hier, Kieron!«
    Der Walkürer spürte, wie sich sein Herz verkrampfte. »Alys«, sagte er leise, »ich verlasse die Erde noch diese Nacht. Ich fliege nach Kalgan.«
    »Nach Kalgan, Kieron?« Alys’ Augen weiteten sich. »Um jenen Zauberer zu suchen?«
    »Aus einem anderen Grund, Alys.« Kieron hielt etwas unsicher inne. Es war schwer, zur Tochter von Gilmer von Kaidor über Rebellion und Aufruhr zu sprechen. Und doch konnte er sie nicht belügen.
    »Ich habe mit dem Lord von Kalgan etwas zu besprechen«, sagte er ausweichend.
    Alys’ Gesicht verfinsterte sich, und als sie sprach, klang ihre Stimme traurig. »Versammeln sich die Sternenkönige, Kieron? Haben sie genug von Torans närrischer Herrschaft?«
    Kieron nickte wortlos.
    Plötzlich wallte der Zorn in dem Mädchen auf. »Dieser Narr! Er läßt zu, daß seine Favoriten das Imperium in den Ruin treiben!« Sie blickte zu Kieron auf, flehte: »Versprich mir eines, Kieron!«
    »Wenn ich kann.«
    »Daß du dich auf keine Rebellion einläßt, bevor wir nicht noch einmal gesprochen haben.«
    »Alys, ich…«
    »O Kieron! Versprich es mir! Wenn es nicht anders geht, dann bekämpfe das Kaiserhaus, aber gib mir eine Chance, das zu retten, wofür mein Vater und sein Vater starben…!«
    »Und der meine«, fügte Kieron ernst hinzu.
    »Du weißt, daß ich nicht versuchen werde, dich zu überreden, wenn es keine andere Möglichkeit gibt. Aber während du auf Kalgan bist, werde ich mit Toran sprechen. Bitte, Kieron, versprich mir, daß Walkür nicht vom Kaiserhaus abfällt, bis wir alles versucht haben!« Die

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