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Titan 22

Titan 22

Titel: Titan 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
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unseren stärker.«
    »Darauf würde ich nicht wetten wollen«, sagte Baines. »Ich glaube, ich weiß schon, welche der beiden dominant sein wird.« Er grinste schief. »Ich meine, ich rate natürlich nur. Wir werden es nicht sein.«
     
    Originaltitel: »The Golden Man«
    Copyright © 1954 by Quinn Publishing Co.
    (aus: »IF, Worlds of Science Fiction«, April 1954)

Die Erde hatte ein Problem… und die Besucher vom Mars hatten ein tödliches Rezept, um es zu lösen…
     
     
Gastexperte
    (GUEST EXPERT)
     
ALLEN K. LANG
     
     
    »Ich bin hier, um Ihnen zu helfen«, sagte der Mann vom Mars.
    »Das haben Sie bewiesen«, räumte der Sekretär ein. »In den sechs Wochen, in denen Sie jetzt hier sind, haben Sie die Tollwut, die Masern und alle Erkältungskrankheiten ausgelöscht: aber Sir, dieser letzte Vorschlag, den Sie uns da machen, ist schiere Blasphemie!«
    Der Mann vom Mars fuchtelte mit einem seiner Gliedmaßen in Richtung auf den Schreibtisch des Sekretärs, auf dem eine Zeitung geöffnet dalag. »Nachdem Sie gelesen haben, was diese Zeitung zu sagen hat, können Sie immer noch zweifeln, daß das, was ich vorschlage, notwendig ist?«
    Der junge Mann in Uniform ging quer durch das Zimmer und hob die Zeitung auf. Er las die Schlagzeilen laut vor. Es klang verbittert: ›INDISCHE HUNGERARMEE STÜRMT NEU DELHI‹; ›TASMANISCHE REPUBLIK VERLANGT PLATZ AN DER SONNE‹; ›SEUCHE DEZIMIERT BEVÖLKERUNG AM UNTERLAUF DES NILS‹.
    »Sie könnten jene Seuche beenden.« Die Stimme des Assistenten klang anklagend.
    »Natürlich könnte ich das. Aber die Kämpfe und die Hungersnöte würden Sie immer noch haben. Warum beharren Sie darauf, die Symptome zu behandeln anstatt die Krankheit? Ich bin ein objektiver Beobachter, weit genug von Ihren Problemen entfernt, um sie klar sehen zu können – und das ist etwas, was ein menschliches Auge nie erhoffen kann. Ihr Erdlinge leidet nur aus einem Grund unter Krieg, Hungersnöten und Seuchen: daß nämlich vier Komma acht Milliarden von euch auf einer Erde leben, die nur etwa zweieinhalb Milliarden von euch ausreichend ernähren kann. Gentlemen, die Bevölkerung Ihres Planeten muß um die Hälfte verringert werden, wenn Sie wollen, daß Ihre Rasse überleben soll.«
    »Könnten wir unsere überschüssige Bevölkerung nicht zum Mars oder zur Venus schicken?« fragte der Assistent.
    Der Mann vom Mars zuckte zusammen. »Die Sandwüsten des Mars können nicht einmal Kakteen ernähren, geschweige denn Weizen oder Reis oder Mais. Und die Venus ist ein einziges Meer aus Formaldehyd.« Er sah nacheinander die drei Männer im Raum an. »Ihnen mag mein Plan herzlos erscheinen. Aber wäre es denn grausamer, jetzt Millionen zu töten, anstatt zuzulassen, daß in den nächsten tausend Jahren Milliarden in ewigen Hungerkriegen sterben? Erinnern Sie sich an den letzten derartigen Krieg, den Sie hatten? Die Weizenfelder der Ukraine von Atombomben zu Wüste verbrannt? Neuengland von Epidemien vernichtet? Ganz China von Hungersnöten gemartert und den hundert quälenden Krankheiten, die dem Hunger folgten?«
    »Ja, ich erinnere mich.« Der Sekretär rollte den Stift zwischen den Fingern und starrte ihn an. »Wie beabsichtigen Sie die… äh… überflüssigen zwei Milliarden zu liquidieren?«
    »Das kann ich Ihnen nicht erklären; dazu fehlt es Ihnen am Grundlagenwissen. Aber ich verspreche Ihnen, daß es schnell und schmerzlos sein wird. Und dann wird die Erde Frieden und Hoffnung erleben; einen neuen Anfang!«
    »Ich könnte nicht die ganze Verantwortung für diese Entscheidung auf mich nehmen«, sagte der Sekretär. Er warf dem Assistenten und dem Mann in Uniform einen hoffnungsvollen Blick zu. Ihre Augen wichen ihm aus.
    »Sie könnten ja abstimmen«, schlug der Mann vom Mars vor. Er nahm sich den Notizblock des Sekretärs und riß davon drei Blätter ab. »Schreiben Sie nur Ja oder Nein hin. Ich werde Ihre Entscheidung respektieren; schließlich bin ich ja nur hier, um Ihnen zu helfen.«
    Der Sekretär starrte das Blatt Papier an, das auf seinem Schreibtisch lag. Dann blickte er die beiden anderen Menschen an, als könnten sie ihn aufmuntern; aber der Assistent starrte die Wand an, und der junge Mann in Uniform war in Betrachtung des Teppichs versunken.
    Der Sekretär grapschte nach dem Papier und kritzelte seine Entscheidung hin. Dann faltete er es zusammen und sah seine beiden Kollegen herausfordernd an. Der junge Mann in Uniform blickte auf, drehte sich um und hielt sein Papier gegen

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