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Titan 22

Titan 22

Titel: Titan 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
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die Wand, während er seine Entscheidung schrieb. Der Assistent blieb sitzen und hielt das Papier auf einem Buch fest, während er seine Entscheidung hinschrieb.
    Der Mann vom Mars sammelte die drei Stimmen ein, faltete sie auseinander und las die drei Stimmen vor. »Zwei zu eins«, verkündete er. Er formte die Papiere zu kleinen weißen Kügelchen und warf sie zum offenen Fenster hinaus. »Was ich zu tun habe, wird bis morgen mittag getan sein.«
    Der Mann vom Mars verließ den Raum, wobei er die Tür ganz leise hinter sich schloß. Die drei anderen saßen einen Augenblick lang stumm da und standen dann auf und gingen, ohne einander in die Augen zu sehen.
    Am nächsten Tag saßen der Sekretär und der Assistent im Büro und starrten auf die Uhr über der Tür. Um zwölf Uhr sieben flog die Tür auf, und der junge Mann in Uniform trat ein. »Ist es geschehen?« fragte der Assistent.
    »Geschehen? – Natürlich!« Der junge Mann in Uniform lehnte sich gegen die Tür und lachte. »Jetzt gibt es Nahrung und Raum genug für jeden, meine Herren. Der Mann vom Mars hat versprochen, unser Bevölkerungsproblem zu lösen. Das hat er. Um zwölf Uhr mittags Ostküstenzeit sind jede Frau und jedes Mädchen auf der Erde tot umgefallen.«
     
    Originaltitel: »Guest Expert«
    Copyright © 1951 by Planet Stones

Wenn Sie es in zahllosen Millionen Meilen im Weltraum nicht finden können, dann kommen Sie zur Erde zurück. Vielleicht finden Sie es auf der anderen Seite des Zauns – wo das Gras immer grüner wächst.
     
     
Das Tal
    (THE VALLEY)
     
RICHARD STOCKHAM
     
     
    Das Schiff tauchte wie ein großer, silberner Fisch in das Atmosphäremeer der Erde.
    Im Schiff standen ein Mann und eine Frau und blickten auf das weite Land hinaus, das sich bis zum Horizont hin erstreckte. Sie sahen die gelbe Erde, die wie eine ausgetrocknete Haut aufgesprungen war, sahen den polierten Stein der Berge, und die Meere, die im Staub verdorrt waren. Und dann sahen sie, wie die Stadt das Meer einkreiste, so wie eine Horde Menschen ein Wasserloch in einer Wüste unter einer flammenden Sonne umringt.
    Das Schiffsradio verkündete: »Sie haben es geschafft! Dem Himmel sei Dank! Sie haben es geschafft!«
    Eine andere Stimme sagte etwas zitternd: »Präsident… Davis ist… überwältigt. Er kann nicht weitersprechen. In seinem Namen und namens aller Menschen – mit unserer Hoffnung, die fast schon gestorben war, grüßen wir Sie.« Eine Pause. »Bitte kommen.«
    Die Stimme verstummte. Die Luft pfiff am Schiffsrumpf entlang.
    »Ich kann es ihnen nicht sagen«, sagte der Mann.
    »Bitte kommen!« sagte das Radio. »Können Sie mich hören?«
    Die junge Frau blickte auf und sah den Mann an. »Du mußt, Michael!«
    »Zweitausend Jahre. Von einem Ende der Galaxis zum anderen. Kein einziges Staubkorn, auf dem wir leben können. Nur die Erde, und die ist zu Asche verbrannt.«
    Ein Anflug von Hysterie mischte sich in die Radiostimme. »Bei Ihnen alles in Ordnung? Bitte warten! Wir schicken ein Hilfsschiff.«
    »Sie haben ein Recht darauf zu erfahren, was wir gefunden haben«, sagte die Frau. »Sie haben uns ausgesandt. Und wir haben so lange gewartet…«
    Er starrte ins All hinaus. »Es ist hoffnungslos. Wenn wir einen anderen Planeten gefunden hätten, auf dem sie leben könnten, würden sie dasselbe tun, was sie hier getan haben.«
    Er griff an das winzige goldene Amulett, das ihm um den Hals hing. »Im Augenblick könnte ich das hier drücken und mich kratzen, und dann wäre die ganze Farce vorbei.«
    »Nein. Tausend von uns sind gestorben. An sie mußt du denken.«
    »Wir gehen wieder in den Weltraum hinaus«, sagte er. »Dort draußen ist es sauber. Ich bin müde. Zweitausend Jahre der Reinkarnation.«
    Sie sprach, und ihre Stimme klang weich. »Wir sind lange beisammen gewesen. Ich habe dich geliebt. Ich habe sehr wenig von dir verlangt. Aber ich muß auf der Erde bleiben. Bitte, Michael!«
    Er sah sie einen Augenblick lang an. Dann legte er einen Schalter um. »Milchstraße an Erde. Sparen Sie sich das Rettungsschiff. Bei uns ist alles in Ordnung. Wir kommen herein.«
    Das große, weiße Schiff ließ sich auf der Erde nieder, die wie eine Ebene war, nachdem die Wasser versiegt waren.
    Der Mann und die Frau traten in das grelle Sonnenlicht hinaus. Ein Schrei wie das Tosen von tausend Brandungen erhob sich und hüllte sie ein. Der Mann und die Frau gingen die Gangway hinunter auf die Beamten zu, die sich auf der Plattform versammelt hatten. Sie

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