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Titan 7

Titan 7

Titel: Titan 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne SF Classics
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eine Menschheit, die nur noch aus allumfassender Angst bestand!
    »Gehen wir wieder in die Kuppel«, stöhnte Theremon.
    In der Kuppel war nur Yimot auf seinem Posten hinter dem Solarskop geblieben. Die anderen drängten sich um die Kameras herum, während Beenay mit heiserer, gepreßter Stimme seine Instruktionen gab. »Paßt jetzt alle genau auf! Ich knipse Beta unmittelbar, bevor sie völlig verdunkelt ist, und wechsle die Platten. Jeder von euch geht an seine Kamera. Ihr wißt alle Bescheid… über… die genauen Belichtungszeiten.«
    Atemloses Gemurmel der Zustimmung.
    Beenay rieb sich mit der Hand über die Augen. »Brennen die Fackeln noch? Alles okay, ich sehe sie.« Er lehnte sich schwer gegen die Rückenlehne seines Stuhles. »Und denkt daran: Versucht nicht… um… um jeden Preis gute Schnappschüsse zu machen. V-vergeudet keine Zeit damit, z-zwei Sterne auf einmal ins Visier z-zu kriegen. Einer reicht. Und… wenn ihr f-fühlt, daß euch die Sinne sch-schwinden, sofort weg von den Kameras!«
    An der Tür flüsterte Sheerin: »Theremon, bringen Sie mich zu Aton! Ich sehe ihn nicht!«
    Der Reporter antwortete nicht sofort. Die Umrisse der Männer waren zu vagen, verschwommenen Schatten zerronnen, die gespenstisch vor seinen Augen tanzten. Die Fackeln oben an der Wand waren nur noch winzige gelbe Punkte.
    »Es ist so dunkel!« wimmerte er.
    Sheerin streckte die Arme aus. »Aton!« Er taumelte vorwärts. »Aton!«
    Theremon folgte ihm und faßte ihn beim Arm. »Warten Sie, ich führe Sie.« Irgendwie gelang es ihm, sich durch den Raum vorzutasten. Er schloß die Augen, um die Dunkelheit abzuwehren und bemühte sich, das langsam in ihm aufkeimende Chaos zu ersticken.
    Niemand hörte die beiden Männer oder schenkte ihnen Beachtung. Sheerin stolperte gegen die Wand. »Aton!«
    Der Psychologe spürte, wie eine zitternde Hand ihn befühlte und sich wieder zurückzog. Jemand murmelte: »Sind Sie es, Sheerin?«
    »Aton!« Sheerin bemühte sich, ruhig zu atmen. »Machen Sie sich keine Sorgen wegen des Mobs. Das Haus wird dem Ansturm standhalten.«
    Latimer, der Kultist, erhob sich von seinem Platz. Sein Gesicht war zu einer Grimasse der Verzweiflung verzerrt. Er hatte sein Ehrenwort gegeben, und wenn er es brach, so bedeutete das, daß seine Seele in tödliche Gefahr geriet. Aber hatte man ihm sein Ehrenwort nicht unter Zwang abgepreßt? Nein, freiwillig hatte er es ihnen nicht gegeben. Bald würden die Sterne kommen. Nein, er durfte nicht tatenlos dastehen und zusehen… Aber er hatte doch sein Wort gegeben.
    Beenays Gesicht schimmerte dunkelrot auf, als er den Kopf hob und in die letzten vergehenden Strahlen von Beta schaute. Latimer sah, wie er sich wieder über seine Kamera beugte, und traf seine Entscheidung im Bruchteil einer Sekunde. Seine Fingernägel gruben sich tief in die Handflächen, als er seinen Körper spannte.
    Wild taumelnd schoß er vorwärts. Er sah nur Schatten auf sich zufliegen und fühlte noch, wie der Boden unter seinen Füßen schwand. Im nächsten Augenblick war jemand über ihm; Finger krallten sich um seinen Hals. Er fiel.
    Er zog das Knie an und bohrte es seinem Gegner hart in die Brust. »Lassen Sie mich los, oder ich bringe Sie um!«
    Theremon schrie vor Schmerz auf und murmelte mit erstickter Stimme durch den Vorhang von Schmerz hindurch, der ihm fast die Sinne raubte: »Du dreckige, hinterlistige Ratte!«
    Und dann stürzte alles gleichzeitig auf ihn ein. Er hörte Beenays heiseres Krächzen: »Ich hab’s! Los, an eure Kameras!« Gleichzeitig drang ihm ins Bewußtsein, daß der letzte schwache Faden Sonnenlicht immer dünner wurde und plötzlich riß.
    Er vernahm Beenays letztes keuchendes Würgen und einen seltsamen kleinen Schrei von Sheerin – ein hysterisches Kichern, das mit einem Gurgeln abbrach – und dann eine plötzliche Totenstille, die fremd und unheimlich von draußen hereinkroch.
    Theremon lockerte seinen Griff. Der Körper des Kultisten hing schlaff in seinen Armen.
    Er starrte Latimer an. In den glänzenden, weit aufgerissenen Augen des Kultisten spiegelten sich die trüben gelben Lichtpunkte der Fackeln. Er sah die Schaumblasen, die sich auf Latimers Lippen gebildet hatten, und hörte das leise, animalische Wimmern, das aus der Brust des Kultisten drang.
    Wie gebannt von der Faszination der Angst, stützte er sich auf und ließ seinen Blick zögernd und bang zum Fenster wandern. Das Dunkelrot des Himmels war zu einem tiefen, undurchdringlichen Schwarz

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