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Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen

Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 01 - Das Erbe der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Jagd gehen. Sie werden von vier Trägern begleitet. Die übrige Mannschaft wird den Graben ausheben.« »Warum?« fragte einer. »Was soll dieser Unsinn?« Das war Nar, ein prahlerischer Dolchkämpfer, der Befehle nicht gern befolgte. Sos erklärte den Grund.
    »Erwartet ihr wirklich, daß wir einem Waffenlosen diese phantastische Geschichte glauben sollten?« rief Nar verärgert.
    »Einen Mann, dem Vögel wichtiger sind als Kämpfe?«
    Sos beherrschte sich. Er hatte gewusst, es würde zu diesem Auftritt kommen. Immer gab es ein paar Flegel, die glaubten, Ehre und Ritterlichkeit wären nur auf den Ring beschränkt. »Du wirst heute nacht Wache halten. Wenn du mir nicht glauben willst, brauchst du es ja nur darauf ankommen zu lasse. Laß dich doch von den Insekten stechen!« Er gab weitere Anweisungen, und die Männer machten sich daran, das Lager aufzubauen.
    Tyl kam auf ihn zu. »Falls es Ärger mit den Leuten gibt, dann . . .« murmelte er.
    Sos verstand. »Danke«, sagte er grimmig.
    Nachmittags wurde es höchste Zeit, den Graben zu vermessen, den Sos plante. Sos wählte ein paar Leute aus und legte eine Schnur auf den Boden, die er an Pflöcken, die in den Boden gerammt waren, befestigte. Auf diese Weise grenzten sie einen weiten Halbkreis ab, der die am Flußufer gelagerte Ausrüstung umschloß. Der Radius betrug vierhundert Meter.
    Als die Dämmerung hereinbrach, verpflegten sie sich aus ihren Vorräten. Sos inspizierte persönlich alle Zelte und bestand darauf, daß Ritzen und Spalten zwischen den Planen sofort zugestopft wurden. Sinn und Zweck dieser Anordnung war es, alles sicher abzudichten. Kein einziger Falter durfte in die Zelte hinein. Es erhob sich zwar ein allgemeines Murren; man befolgte aber Sos' Anweisungen. Als sich die Nacht über das Tal senkte, zogen sich alle Leute bis auf die zwei Wachen in die Zelte zurück.
    Sos legte sich zur Ruhe. Er war zufrieden. Das war ein guter Anfang gewesen. Er fragte sich, wo sich wohl die Falter untertags verbergen mochten. Es mußte ein sicherer Ort sein, wo weder die Sonne noch die Mäuse sie erreichen konnten.
    Sav, der mit ihm das Zelt teilte, war nicht so optimistisch. »Im Red River Valley wird es Ärger geben«, bemerkte er.
    »Im Red River Valley?«
    »Na, nach dem Lied, das Ihr immer summt. Ich kenne sämtliche Strophen.«
    »Na schön«, sagte Sos, peinlich berührt.
    »Den Leuten wird das Graben und Tragen bald über sein«, fuhr Sav fort. Sein sonst so freundliches Gesicht war ernst. »Die Kinder werden über Nacht nicht in den Zelten bleiben wollen. Die kümmern sich um keine Lagerordnung. Falls ein Kind gestochen wird und stirbt . . .«
    ». . . dann werden die Eltern mich dafür verantwortlich machen. Ich weiß.«
    Disziplin war unbedingt nötig. Es war nötig, ein Exempel zu statuieren, bevor ihm die Zügel aus der Hand glitten.
    Die Gelegenheit dazu ergab sich früher, als ihm lieb war. Am Morgen wurde Nar in seinem Zelt ertappt. Er hatte keinen Stich von den Faltern abbekommen. Er hatte die Wache im Zelt verschlafen.
    Sos berief sofort eine Versammlung ein. Er suchte sich drei Männer aufs Geratewohl heraus. »Ihr seid offizielle Zeugen. Gebt acht auf alles, was ihr heute morgen zu sehen bekommt, und merkt es euch.« Sie nickten verwundert.
    »Führt die Kinder weg«, befahl er als nächstes. Jetzt regten sich die Mütter auf, weil sie merkten, sie würden etwas Wichtiges versäumen. Ein paar Minuten später waren nur noch die Männer und die Hälfte der Frauen anwesend.
    Er ließ Nar vortreten. »Du wirst beschuldigt, deine Pflichten vernachlässigt zu haben. Man hat dir die Wache übertragen. Statt dessen hast du im Zelt geschlafen. Was hast du zu deiner Verteidigung vorzubringen?«
    Nar war wütend, daß man ihn erwischt hatte. Seine Verteidigung war auf Frechheit aufgebaut. »Na, Vogelmann, was wirst du jetzt unternehmen?«
    Das war eine peinliche Situation. Sos konnte nicht sein Schwert ziehen und gleichzeitig seinem Eid treu bleiben, obwohl er keinen Zweifel hegte, gegen diesen Mann im Ring leicht bestehen zu können. Er konnte es sich auch nicht leisten, wochenlang zu warten, bis Sol wieder auftauchte. Er mußte sofort handeln.
    »Durch deine Nachlässigkeit hätten die Kinder im Lager den Tod finden können«, sagte er. »Zelte hätten undicht werden, oder die Mäuse hätten während der Nacht kommen können. Solange wir uns gegen diese Gefahren nicht genügend abgesichert haben, kann ich nicht zulassen, daß die Nachlässigkeit eines

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