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Titanen-Trilogie 02 - Die Kinder der Titanen

Titanen-Trilogie 02 - Die Kinder der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 02 - Die Kinder der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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sogleich klar, daß der Mann das Geld sicher schon versteckt hatte und vielleicht sogar selbst nach diesem ungesetzlichen Fischzug verschwunden war. Eine Kampfarena galt als Brutstätte von Laster und Korruption. Er hätte sich vorsehen müssen.
    Nun, damit war der Kurs festgelegt. Man war seinem ehrenhaften, wenn auch naiven Vorschlag mit Unehrlichkeit begegnet. Vars ethische Begriffe waren ihm nicht fundamental eingegeben, denn er hatte sie ja nur durch seinen Kontakt mit dem Herrn kennengelernt, und außerhalb Amerikas hatten seine Abenteuer ihn darin nicht eben gekräftigt. Er kam anderen entgegen wie sie ihm entgegenkamen und wußte nun, daß er hier nicht auf Ehre rechnen konnte.
    Er warf den Zettel weg und ging weiter zum Lager der Gladiatoren. Es handelte sich um ein mit einem hohen Drahtzaun umgebenes Lager, an dessen Ecken sich Holztürme erhoben. Vor jeder der darin befindlichen Unterkünfte stand ein Bewaffneter und hielt Wache.
    In der Nähe waren die Tierkäfige. Tiger, Bisons, Schlangen, wilde Hunde und verschiedene Mutanten aus dem Ödland. Wenn sie nicht in der Arena gebraucht wurden, durften sie als zusätzliche Attraktion besichtigt werden. An den zahlreichen Wunden sah Var, daß die Tiere häufig eingesetzt wurden. Wahrscheinlich bekamen die Gladiatoren Belohnungen, wenn sie ein Tier wirkungsvoll besiegten, dabei aber eine Tötung vermeiden konnten.
    Er suchte die ganze Anlage ab. Es war ein Tag ohne öffentliche Vorstellung. Die Schaukämpfe fanden nur alle drei bis vier Tage statt. Es trieben sich relativ wenig Schaulustige wie er herum. An einer Seite des Geländes waren ein paar Laster abgestellt, die hin und wieder zum Transport von Tieren und Ausrüstung verwendet wurden. Das Unternehmen wechselte den Schauplatz nach ein paar Wochen und suchte sich neue Weidegründe und neues Publikum – vielleicht auch Schutz vor Rachsüchtigen.
    Befriedigt zog Var sich auf einen ruhigen Fleck in der Wildnis zurück und schlief sich aus. In der Nacht würde er alle seine Energien brauchen.
    Ausgeruht schlich Var in der Dunkelheit wieder auf das Gelände. Er drückte das Fenster eines versperrten Lasters herunter, bekam die Tür auf und machte sich mit Drahtzangen an den Drähten zu schaffen, wie er es als Arbeiter im Umgang mit großen Werkzeugen gelernt hatte. So löste er die Blockierung der Räder. Dann schlich er zum nächsten Wachturm, kletterte geräuschlos hoch und gab dem Gewehrträger mit einem Stock eins über den Kopf. Dasselbe machte er auf dem zweiten Turm. Seine kurze Erfahrung mit Ch’ins Leuten hatte ihn gelehrt, einem Gewehrträger keine Chance zum Reagieren zu lassen. Dieser Teil des Drahtzaunes war von den anderen zwei Türmen nicht völlig einzusehen, also war der Weg frei. Var schnitt sich mit einer Metallschere eine Öffnung. Er kroch hindurch, bewaffnet mit einer Handfeuerwaffe und einer Taschenlampe, die er dem zweiten Posten abgenommen hatte.
    Die Gladiatoren wurden in einer versperrten Hütte gehalten, in der es nach Exkrementen roch. Var benutzte Schraubenzieher und Brecheisen und öffnete die Tür mit minimalem Geräuschaufwand. Die Insassen würden ihn zwar hören, aber nicht verraten, das wußte er. Aber vielleicht würden sie versuchen, ihn zu überwältigen und zu fliehen. Er mußte auf alles gefaßt sein.
    Er trat die Tür ein, ließ den Lichtstrahl nach drinnen gleiten und hielt sich im Hintergrund. »Ich habe eine Pistole«, sagte er im einheimischen Dialekt und auf amerikanisch: »Kommt einzeln heraus und seid leise – wenn euch die Freiheit lieb ist!«
    »Var der Stock!« sagte der Herr sofort, ganz leise, denn er wußte wohl, daß die Turmposten sie nicht hören durften. Seine Gestalt wurde im Eingang sichtbar. »Willst du mir mit einem Gewehr entgegentreten?«
    Die vertraute Stimme bewirkte, daß ihn ein Schauder überlief, doch Var antwortete mit Festigkeit: »Nein. Wir sind nicht im Ring. Du hast gelobt mich zu töten, weil du glaubtest, ich hätte deine Tochter getötet. Das habe ich nicht. Ich werde dich zu ihr führen.«
    Eine lange Pause trat ein. »Nicht meine Tochter – seine«, sagte der Herr schließlich. Und neben ihn trat Sol, ein ernster Schatten. »Wir dachten es uns, als man uns den Jungen beschrieb, der mit dir unterwegs war. Aber wir wußten es nicht mit Sicherheit, und du bist immer weitergelaufen. Wir mußten dir nach.«
    Die ganze Jagd war also umsonst gewesen. Var hätte Soli zum Herrn bringen, oder sie Sol sehen lassen können, damals, als sie

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