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Titanen-Trilogie 02 - Die Kinder der Titanen

Titanen-Trilogie 02 - Die Kinder der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 02 - Die Kinder der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Fahrzeugen. Er hatte nicht aufgegeben, doch schien ihm das im Moment der bestmögliche Kurs.
    Sechs Stunden später wurde er abgesetzt, allein, etwa hundert Meilen weiter nördlich. Die Dämmerung senkte sich übers Ödland.
    Das Paket enthielt eine Karte und einen menschlichen Daumen.
    Die Karte war nichts Besonderes, sie bezog sich auf das gesamte Gebiet hier. Aber da war eine Stelle, rot markiert.
    Der Daumen -
    Var kannte sich bei Gliedmaßen aus, da seine eigenen deformiert waren. Er konnte bestimmte Menschen ebensogut an ihren Händen wie an den Gesichtern erkennen. Dies da war nicht der Daumen eines Chinesen. Er gehörte einem Amerikaner. Massiv, feines Gewebe unter der Haut, narbig – es war der Daumen des Herrn.
    Offenbar wußte die Vorsteherin, wo sich der Herr befand, tot oder lebendig. Und sie wußte es schon seit geraumer Zeit. Also mußte sie um die Verbindung zwischen Var und Soli und dem Namenlosen wissen. Und jetzt hatte sie sich entschlossen, ihre Information an Var weiterzugeben. Warum?
    Er schüttelte den Kopf, weil er es nicht fassen konnte. Sie war eine ehrenwerte Frau, aber wie so viele dieses Volkes, auf ihre Weise ein Rätsel.
    Ihm blieben nicht ganz zwei Wochen, um Soli zu holen, wenn er es tun wollte, ehe Ch’in sie auf sein Lager zog. Wenn er sie überhaupt vor die Wahl zwischen dem häßliche Nomaden und dem reichen mächtigen Kaiser stellen wollte.
    Er konnte noch rechtzeitig die Schule erreichen, denn man hatte seine tägliche Laufleistung offensichtlich unterschätzt. Doch wußte er, daß der Offizier nicht geblufft hatte, als er ihm das Schicksal beschrieb, das ihn erwartete. Und plötzlich wurde er von Ungewißheit erfaßt, was Solis Reaktion betraf. Sie war so zornig gewesen, und sie hätte ein Leben voller Luxus führen können…
    Nach einer Woche Fußmarsch hätte er den eingezeichneten Fleck auf der Karte erreichen können. Gewiß stammte der Daumen des Herrn von dorther. Es wurde Zeit, daß er seinen Konflikt mit seinem langjährigen Freund und Mentor zu einem Ende brachte – oder mit Sicherheit feststellte, daß er nie zu Ende sein würde. Wenn der große Mann nun tot war…
    *
    Es war eine Arena. Gladiatoren traten gegeneinander und gegen wilde Tiere zum Todeskampf an, zum Vergnügen des zahlenden Publikums. Aber die größte Attraktion waren zwei Wilde aus der Fremde, Gefangene, die vor einem halben Jahr von den Truppen eines kleineren Königreiches bei einem Grenzscharmützel festgenommen wurden. Sol und der Herr, natürlich.
    Ein paar kurze Fragen vermittelten Var wenigstens ein annäherndes Bild der Wahrheit. Die beiden waren Var in den Tunnel zu den Aleuten gefolgt, waren aber geschickter als er dem automatischen Kehrgerät ausgewichen. Die Amazonen hatten sie abwehren können, waren aber von der Strahlung an der Brücke aufgehalten worden. Deshalb hatten sie einen großen Umweg machen müssen, wohl wissend, daß Var nicht haltmachen würde, ehe er nicht das Festland auf der anderen Seite des Ozeans erreicht hätte. Sie hatten manches fremde Gebiet durchquert, Feinde belebter und unbelebter Art abgewehrt, und das alles hatte Jahre gedauert. Und dann waren sie einer Grenzpatrouille in die Arme gelaufen – eigentlich einer quasi-offiziellen Banditenbande – und hatten vor den schweren Schußwaffen des Gegners aufgeben müssen.
    Kaum waren ihre Wunden verheilt, verkaufte man sie beide an die Arena. Man schnitt ihnen ihre linken Daumen ab, zur Kennzeichnung ihres Status. Und jetzt mußten sie schuften, und das um einen Lohn, bei dem es ein Jahrzehnt dauern würde, bis sie den Preis zum Freikauf beisammen hatten.
    »Ich werde sie auslösen«, sagte Var. Er drückte dem Mann am Arena-Tor den Sack Münzen in die Hand.
    Der Mann zählte nach und nickte. »Ch’in-Währung. Sehr stark. Für wen?«
    Var beschrieb den Herrn.
    »Sehr gut.« Var hatte eigentlich ein großes Hinundher erwartet, denn das Säckchen konnte wohl kaum den Gegenwert eines Zehn-Jahres-Vertrages enthalten. Der Mann gab ihm einen mit chinesischen Schriftzeichen beschriebenen Zettel. Var nahm ihn begierig in Empfang und betrat das Arenagelände. Er schlug schnurstracks den Weg zu den Unterkünften der Gladiatoren ein. Erstaunlich glatt war alles verlaufen. Doch da fiel ihm etwas ein, und er blieb stehen und enträtselte die Symbole. Der Zettel war wertlos. Damit wurde ihm nur der Zutritt zum Gelände gewährt und sonst gar nichts. Man hatte ihn hereingelegt.
    Wütend wollte er zurück, doch ihm wurde

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