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Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen

Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Lügen auftischen. Der könnte uns doch alles mögliche einreden - und woher sollen wir wissen, daß es erlogen ist?«
    Neq zog die Schultern hoch. »Ich kann euch nicht weiterhelfen.« Er wusste, daß Neqa lesen konnte, hatte aber nicht die Absicht, sie zu verraten.
    »Und du behauptest noch immer, daß du Neq das Schwert bist?«
    »Ich war nie etwas anderes.«
    »Dann beweise es, und du kannst dich meinem Stamm anschließen. Natürlich müssten wir dir das Mädchen wegnehmen, aber du wirst dann bei ihr drankommen, wenn du an der Reihe bist.«
     »Wer sie berührt, ist des Todes«, sagte Neq, nach seinem Schwert fassend.
    Yod lachte auf. »Gut gesagt. Du machst deine Sache gut, und du sollst Gelegenheit bekommen, das Beste daraus zu machen. Hier ist der Ring.« Er sah um sich und vollführte eine alles mit einschließende Bewegung mit der Hand. Die Männer seines Stammes, die nur auf seinen Befehl gewartet hatten, scharten sich um ihn.
     In der plötzlich eintretenden Verwirrung berührte Neqa seinen Arm. »Dieser Mann da im Käfig«, murmelte sie, »er kann lesen und schreiben. Er kommt von Helicon. Ein Überlebender. Mag sein, daß er nicht Chirurg ist - sie hatten nämlich den besten Chirurgen, den es unter den Irren gab - aber es wäre immerhin eine Frage wert.
    Neq überlegte. Falls es von Helicon Überlebende gab . »Während ich kämpfe, schneidest du den Käfig auf. Ich werde alles tun, um die anderen abzulenken. Schaffe ihn in den Laster und sieh zu, daß du wegkommst. Und benutze dein Messer. Diese Typen hier sind beinhart. Ich werde dich später sicher finden.«
    »Aber wie willst du -«
    »Ich kann selbst auf mich achtgeben. Ich möchte, daß du hier
     wegkommst, ehe es anfängt.« Plötzlich zog er sie an sich und küsste sie. Der solchermaßen gestohlene Kuss war sehr süß. »Ich liebe dich.«
    »Ich liebe dich«, wiederholte sie. »Neq! Jetzt kann ich es aussprechen! Ich meine es im Ernst! Ich liebe dich!«
    »Rührend«, bemerkte Yod und trennte die beiden. »Irrer, da ist dein erster Kampf.«
     Neq ließ sie los und sah zum Ring hin. Da stand ein großer Keulenmann und ließ die Muskeln spielen. Keulenkämpfer waren meist groß, weil die Waffe schwer war, und die meisten waren vierschrötig - aus demselben Grund. Dennoch durfte man das zerschmetternde Metallstück nicht gering achten, das mit einem Schwung Schwert und Kämpfer aus dem Ring werfen konnte. Bog der Keulenkämpfer hatte Erstaunliches vollbracht ...
    Und plötzlich fiel Neq ganz zusammenhanglos ein, wie Bog besiegt worden war. Einmal von Sol aller Waffen, dem größten Kämpfer aller Zeiten. Und dann vom Waffenlosen, der ihm das Genick gebrochen und ihn mit einem im Sprung ausgeführten Tritt getötet hatte. Und dann zwischen diesen beiden Kämpfen einmal von dem Mann, an dessen Namen Neq sich nicht hatte erinnern können. Das Seil! Sos das Seil - jener Mann, an den Miss Smith sich erinnern konnte. Er hatte eine Seilschlinge über die Keule geworfen und den nicht sehr klugen Bog damit überrascht und entwaffnet. Dann hatte der Mann Bog überredet, er solle sich mit ihm zusammentun und gemeinsam mit ihm antreten. Die Geschichte dieser Tollkühnheit machte noch immer die Runde. Das Seil hatte ja, was die Körperkraft betraf, Bog nicht das Wasser reichen können, doch er hatte mit Verstand gekämpft und Glück gehabt. Mit Bog als Partner hatte er gegen mehrere reguläre Doppel-Teams gewonnen. Bog hätte mit einem Zweijährigen als Partner gewinnen können! Das Seil war schließlich in seiner Selbsteinschätzung zu weit gegangen und hatte Sol selbst herausgefordert, und Sol hatte ihn zum Berg geschickt.
     Das musste er Neqa erzählen, wenn sie diese Sache hinter sich gebracht hatten. Und er musste sie fragen, ob ihr Sos zufällig einen kleinen Vogel auf der Schulter getragen hatte. Heute aber war das alles unwichtig.
     »Das ist Nam die Keule«, sagte Yod. »Er sagt, er würde deine blonde Irre bearbeiten, nachdem er dich bearbeitet hätte. Für dich eigentlich keine echte Herausforderung - als vierter Schwertkämpfer einer Hundertschaft?«
     Neq drückte Neqa abschiednehmend den Arm und drängte sie zu dem Käfigmenschen hin. Der Käfig befand sich außerhalb des Zuschauerkreises und war teilweise von dem Baum verdeckt, an dem er baumelte. Wenn alle zum Ring hin blickten und wenn der Kampflärm anschwoll, dann musste sie es schaffen den Käfig aufzuschneiden und den Chirurgen zu befreien. Neq musste sich beim Kampf danach richten.

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