Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen

Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
längst nicht mehr so kampflustig wie die beiden ersten Krieger. Und Neq wusste warum. Sie wussten, daß sehr wahrscheinlich einer von ihnen sterben musste, wenn auch der andere den Herausforderer schließlich zur Strecke bringen würde. Im allgemeinen waren zwei Mann sehr wohl imstande, einen zu besiegen -aber der eine nahm meist einen Gegner mit sich ins Jenseits. Dazu kam, daß nun innerhalb des Stammes die Möglichkeit eines neuen Anführers auftauchte. Wenn Neq ein besserer Schwertkämpfer war als Yod, dann konnte dies das Schicksal des Stammes günstig beeinflussen. Die Treue der Stammesmitglieder war bereits etwas in Mitleidenschaft gezogen, und Yod spürte das deutlich.
    Die Kombination war sehr geschickt. Die Stange würde Neqs Schwert blockieren und die Doppelkämpfer schützen, während der Doch aus der Deckung heraus mit beiden Händen zustechen konnte.
    Neq aber war wie alle Krieger des früheren Imperiums im Doppelkampf gut ausgebildet. Seine Reaktionen kamen automatisch und gaben ihm ein: »Partner kampfunfähig; Stab und Dolch als Gegner.« bloß hatte er in diesem Fall keinen verwundeten Partner zu beschützen. Was die Sache viel leichter machte.
     Ja, er war diesem Sos Dank schuldig! Die nicht enden wollenden Kampfübungen gegen alle möglichen Doppelkombinationen waren ihm als Zeitverschwendung erschienen, denn der Normalfall war immer der Einzelkampf. Sos aber hatte behauptet, ein Krieger der Spitzenklasse müsse auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Wie recht er gehabt hatte!
     Während er dem Paar entgegentrat, sah er, daß Neqa noch immer am Käfig herumarbeitete. Sie konnte ja nicht ihre ganze Aufmerksamkeit auf ihre Tätigkeit richten, weil sie sich harmlos und unschuldig stellen musste. Und doch würde sie den Gefangenen bald befreit haben.
     Neq schaffte es, den Kampf gut aussehen zu lassen. Jetzt verbarg er sein Geschick nicht mehr. Er hielt sich den Dolch mit stetigen Schwerthieben vom Leibe und ging gegen den Stab mit Schlägen auf die Hände und gegen die Waffe selbst vor. Das gegnerische Paar hatte noch nie oft gemeinsam gefochten. Die beiden waren sich in kritischen Momenten richtig im Weg. Und wenn ein Paar nicht aufeinander eingespielt ist, ist es im Kampf womöglich weniger wirkungsvoll als ein Einzelkämpfer. Das wussten die beiden. Sie waren verzweifelt, sahen aber keinen Ausweg.
     Und der Stamm sah wie gebannt zu, drehte und wendete in Gedanken die Gefolgschaftstreue und tendierte deutlich zu dem stärkeren Kandidaten hin.
    »Die Irre will fliehen!« rief da Yod aus.
     Köpfe wandten sich ruckartig. Neqa und Dick der Chirurg liefen vom Käfig fort.
    Neqs Plan hatte beinahe geklappt. Aber diese winzige zufällige Kleinigkeit - der zufällige Seitenblick des Anführers, vielleicht nur, weil eine Fliege ihn geärgert hatte - oder weil er verzweifelt nach einem Ausweg aus einer Situation suchte, die ihn nicht begünstigte - hatte alles zunichte gemacht.
    Jetzt würde die Hölle losbrechen.

VII
     
    »Ihnen nach!« schrie Yod. »Das Mädchen nicht töten!«
     Männer sprangen auf und fassten nach ihren Waffen. In diesem Augenblick mussten sie ihrem angestammten Führer folgen, denn es war eine plötzliche Krise eingetreten. Wären Neqa und der Käfigmensch unbemerkt entkommen, während Neq kämpfte und wäre es klargewesen, daß es unmöglich war, sie wieder zu fassen, dann wäre die Führerschaft Yods ernsthaft in Frage gestellt worden. Neq hätte ihn rasch töten und die Führung an sich reissen können. Das alles war durch diesen einen unglücklichen Zufall zunichte gemacht.
     Neq sprang aus dem Ring und griff den Führer an. Er hatte immer noch eine Chance. Er konnte nämlich Yod als Geisel gefangennehmen, Zeit gewinnen und vielleicht damit die eigene Freilassung und die der beiden anderen erkaufen. Oder aber er tötete Yod auf der Stelle und ließ dem Stamm keine andere Wahl.
    Aber Yod war gerissen. Er trat Neq mit gezogenem Schwert entgegen, brüllte seinen Leuten dauernd Befehle zu und stärkte damit ihre schwankende Treue.
     Und plötzlich war Neq wieder umzingelt. Die Krieger hielten Abstand zu den Kämpfenden, denn es bestand immerhin noch die Möglichkeit, daß er Yod mit einem verzweifelten Sprung an die Kehle fuhr. Die Bogen waren gespannt - aber wieder waren Yod und er flink in ihren Bewegungen und die anderen standen so dicht, daß die Bogenschützen sich zurückhielten.
    »Die Feuerwaffe!« rief Yod.
    Da packte Neq die Verzweiflung. Er wusste, was dies

Weitere Kostenlose Bücher