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TITANIC-WORLD

TITANIC-WORLD

Titel: TITANIC-WORLD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Aust-Jones
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der Bildschirme. Er zeigte Pat und Joe, die auf dem Bootsdeck an der Reling lehnten und zwischen Joes Fingern glomm eine Zigarette in der Dunkelheit. Artie nickte lakonisch und meinte nur: „Ist der Stress. Obwohl die Wissenschaft mittlerweile bewiesen hat, dass Nikotin keine beruhigende Wirkung auf den Organismus ausübt, greifen die Meisten unter Druck dennoch zum Glimmstängel.“
    Sammy sah einen Moment sinnend auf den Monitor. Wie es schien, waren sein Teamleiter und seine Kollegin in eine ernsthafte Diskussion vertieft. Pat sprach und unterstrich ihre Worte mit beredten Gesten, während Joe nur hin und wieder ein Worteinwarf. Sammy maß Artie mit einem Seitenblick und sah, dass er die beiden gleichfalls beobachtete. Mit einer Stimme, die möglichst gleichgültig klingen sollte, fragte er: „Was denkt Joe eigentlich über die ganze Sache? Ich meine, hm, hält er es für wahrscheinlich, dass einer von uns dahinter steckt?“
    „Weil er die Anweisung gegeben hat, zu zweit zu arbeiten?“ Artie warf einen schnellen Blick auf das Küken im Team, bevor er den Kopf schüttelte. „Mach‘ dir keine unnötigen Gedanken, Junge. Niemand von 2ProtectU-Security ist in die Angelegenheit verwickelt – dafür leg‘ ich meine Hand ins Feuer. Joe will nur auf Nummer sicher gehen und verhindern, dass …“ Er unterbrach sich abrupt, denn fast hätte er gesagt, dass das, was Pat passiert ist, sich wiederholt .
    „Was verhindern?“ Sammy sah seinen Kollegen mit großen neugierigen Augen an. Obwohl Joes Befehl, zu zweit zu gehen, in der momentanen Situation durchaus gerechtfertigt war, hatte sich Sammy des Eindrucks nicht erwehren können, das etwas ganz anderes dahinter steckte. Arties nicht zu Ende gesprochener Satz, schien diese Annahme zu bestätigen. Da sein Kollege nicht antwortete, fragte er noch einmal:
    „Artie? Was will Joe verhindern?“
    „Vergiss was ich gesagt hab‘, Junge. Sag‘ mir lieber, wie der nächste Gegner von Man U in der Championsleague heißt.“
    Doch so schnell wollte Sammy nicht das Thema wechseln. Er räusperte sich und sagte mit fester Stimme, so, als würde er eine Tatsache berichten: „Joe hat das Getratsche auch gehört, dass die TITANIC-WORLD von Geistern heimgesucht wird, oder? Und jetzt will er halt nicht, dass – falls an dem Gequatsche ’was Wahres dran ist – einer von uns alleine plötzlich so’nem kettenrasselnden Gespenst gegenüber steht.“
    „Wenn du das sagst, Junge. – Ich glaube, Man United spielen gegen einen deutschen Verein oder war’s ein spanischer?“
    „Art! Komm schon! Irgendwas stinkt hier gewaltig! Und du und Joe, ihr wisst was es ist!“
    Arthur seufzte leise auf. Er mochte Sammy wirklich gerne und es gefiel ihm, dass er sich nicht so einfach abspeisen ließ. Trotzdem konnte er ihm Pats Geschichte keinesfalls erzählen, ohne sein Versprechen ihr und Joe gegenüber zu brechen. So konnte er nicht zugeben, dass Sammy mit seiner Vermutung der Wahrheit sehr nahe kam. Allerdings wollte er auch nicht, dass sein junger Kollege das Gefühl bekam, schlechter informiert zu sein, als der Rest des Teams. Deswegen antwortete er betont ruhig: „Hör zu, Junge. Joe hat uns allen die gleiche Dienstanweisung mit derselben Begründung gegeben und ich glaube nicht, dass er uns nur ‘was vormachen wollte. Denn du darfst nicht vergessen, dass es Joe ist, der seinen Kopf hinhalten muss, falls während unserer Schicht irgendein Bockmist passiert. Und damit kannst du dir deine Frage selber beantworten: Egal, ob Geisterspuk oder nicht, Joes oberste Priorität gilt uns. Für ihn zählt, dass wir unsere Arbeit mit der nötigen Wachsamkeit erledigen und nicht durch irgendjemandes Hirngespinste daran gehindert werden. Er tut uns allen so gesehen einen Gefallen, auf gewisse, äh, Hinweise zu reagieren.“ Bei den letzten Worten wandte Artie seinen Blick von den Monitoren und sah seinen Kollegen nachdrücklich an. Langsam und bedächtig nickte Sammy; Artie hatte wahrscheinlichRecht. Allerdings wusste er immer noch nicht, ob Joe nun an die Geistertheorie glaubte, oder nicht. Er wollte gerade noch einmal nachhaken, als Arties Schrei seine Gedanken jäh unterbrach.
    „Scheiße! Verdammte Scheiße! Da guckt man mal ’ne Sekunde weg und dann das! Scheiße! Scheiße! Scheiße!“
    Hektisch drückte Artie auf verschiedene Tasten, während er gleichzeitig versuchte über die Headphones Kontakt zu Cal und Pete aufzunehmen. Sammy saß stumm da und starrte reglos auf Monitor A-H2. – Der

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