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TITANIC-WORLD

TITANIC-WORLD

Titel: TITANIC-WORLD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Aust-Jones
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Augen, während sie versuchte, trotz Craigs verächtlicher Reaktion ruhig zu bleiben. Aus ihrer langjährigen Zusammenarbeit heraus wusste sie, dass sie sich jetzt erbittert streiten würden, sollte sie versuchen seine verbalen Angriffe zu parieren. Außerdem spürte sie die rasende Eifersucht hinter seinen Worten und das war eine Flamme, die sie keinesfalls weiter entfachen wollte. Allerdings machte es auch kaum noch Sinn, weiter über die Angelegenheit zu sprechen. Jedes Wort von ihr, würde die Sache nur schlimmer machen. Entschlossen trank sie ihr Glas leer und wollte aufstehen, als Craigs Hand sie daran hinderte.
    „Wohin willst du? Aufs Klo oder zu ihm?“ Der aggressive Unterton entging ihr nicht. Aber da war noch etwas anderes und es dauerte einen Moment, bis Cecilia begriff – Craig war angetrunken.
    „Ich möchte nach Hause“, antwortete sie ruhig und befreite sich sanft aus seinem Griff. „Ich habe dir alles gesagt, was ich sagen wollte. – Du weißt genauso gut wie ich, dass wir uns streiten werden, wenn ich noch länger bleibe und das möchte ich nicht.“
    „Dann bist du also nur hergekommen, um mir zu sagen, dass es in der TITANICWORLD spukt?“
    „Nein. Ich bin hier, weil ich dir meine Überlegungen mitteilen wollte und weil ich mir Sorgen mache, was als Nächstes geschieht. Denn eines muss auch dir, trotz deiner, hm, Skepsis klar sein – wenn die TITANIC-WORLD weiterhin für negative Schlagzeilen in der Weltpresse sorgt, können wir den Laden bald dicht machen. Wir sind die Geschäftsführer und wir sind verantwortlich. Drastische Situationen erfordern nun mal drastische Maßnahmen. Warum tust du dich so schwer mit dem Gedanken an eine, zugegebenermaßen, unkonventionelle Erklärung?“
    Der Ernst mit dem sie gesprochen hatte, verlieh ihren Worten Nachdruck. Als Craig nach geraumer Zeit endlich antwortete, waren der zynische Ton und die Aggressivität aus seiner Stimme verschwunden. Zurück blieb der kalte Tonfall, der die Distanz zwischen ihnen wachsen ließ.
    „Ich war immer der Ansicht, du kennst mich gut; vielleicht sogar zu gut. Deswegen ist es mir unbegreiflich, warum du jetzt enttäuscht bist, weil ich dir keinen Glauben schenke. Übernatürliche Kräfte, übersinnliche Phänomene – das ist alles ausgekochter Blödsinn! Allerdings“, er warf Cecilia einen warnenden Blick zu, „hattest du in einem Punkt Recht. Als Geschäftsführerin trägst du die Verantwortung – dem entsprechendwirst du dich auch weiterhin verhalten. Ich erwarte von dir, dass du deine Überlegungen oder Ansichten für dich behälst! Es reicht, wenn die Presse – auch ohne dein zutun – die Gerüchteküche unter unseren Angestellten weiter aufheizt.“ Mit einem herablassenden Lächeln fügte er abschließend hinzu: „Wie ich anfangs schon sagte, bleibt dieses Gespräch unter uns. Falls du dich aber – entgegen meinen gut gemeinten Ratschlag – dennoch dazu entschließen solltest, Gedanken über deine Geistertheorie laut werden zu lassen, dann werde ich Onkel Nathan leider umgehend unterrichten müssen. Du weißt, dass mein Onkel nicht viel Geduld für Menschen aufbringt, deren, sagen wir mal, Realitätssinn getrübt ist.“
    Die Worte hatten sie unvorbereitet getroffen. Es war das erste Mal in ihrer sechzehnjährigen Zusammenarbeit, dass Craig ihr mit einem Rausschmiss drohte. Selbst in den Monaten, als sie sich über die Planung der TITANIC-WORLD wenigstens dreimal täglich in die Haare geraten waren, hatte er seine Macht nie so offen ausgespielt. Cecilia kannte seine eiserne Härte; aber es wäre ihr nicht im Traum eingefallen, dass ausgerechnet sie selber einmal die Zielscheibe für seine arrogante Hartherzigkeit werden könnte. Trotz des Schmerzes, den sie empfand, ließ sie sich nicht anmerken, wie schwer er sie getroffen hatte. Sie nahm ihre Handtasche und stand langsam auf. Als sie in der Terrassentür stand, wandte sie noch einmal den Kopf. Craig hatte lässig ein Bein über das Andere geschlagen und blickte ihr nach. Obwohl er mit dem Rücken zum matt erleuchtetenWohnzimmerfenster saß, fiel ein wenig Licht auf seine Züge. Sie wirkten wie aus Stein gemeißelt; reglos, hart und unnachgiebig. Cecilia schluckte die aufsteigenden Tränen hinunter. Mit mühsam beherrschter Stimme wünschte sie ihm eine gute Nacht und verließ niedergeschlagen die Penthouse-Suite.
    Als Cecilia gegangen war, wandte Craig den Kopf und starrte lange auf die offene Terrassentüre. Er hatte die Zähne so fest aufeinander

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