TITANIC-WORLD
Mittag hatte ich eine Unterredung mit Henry Wellington und einem gewissen Mister Craig Forrester. Ich gehe davon aus, dass ihnen der Name des Letzteren etwas sagt?“ Da beide nickten, fuhr Sir Connor fort: „Wie es scheint, gibt es in der TITANIC-WORLD einige mysteriöse Vorfälle, von denen Mr. Forrester glaubt, es handele sich dabei um einen Sabotageakt, für den die Mitglieder von 1.503 lost souls verantwortlich gemacht werden könnten. Wie Sie wissen, handelt es sich bei diesem Verein um Gegner der TITANIC-WORLD , deren öffentlich erklärtes Ziel die Schließung dieser sogenannten Erlebniswelt ist. Obwohl gegen die Mitglieder bislang nichts vorliegt, werden Sie jeden Einzelnen sorgfältig überprüfen.“
„Ich davon aus, dass Mr. Forrester keine Beweise hat, die seine Annahme unterstützen, Sir?“ Inspektor Parker hob fragend eine Augenbraue. Der Commissioner schüttelte den Kopf und antwortete: „Nein. Mr. Forrester glaubt lediglich, dass es 1.503 lost souls irgendwie gelungen ist, ungesehen in das Gebäude hinein gekommen zu sein, um eine millionenschwere Software und die dazugehörige, nicht minder kostspielige Ausrüstung manipuliert zu haben. Es kommt bei einer der Attraktionen, dieser sogenannten – er sah kurz auf seine Notizen – Cyber-Adventure-Welten immer wieder zu Ausfällen, beziehungsweise zu nicht im Programm vorgesehenen Abläufen. Zwei junge Frauen mussten bereits ärztlich betreut werden, da diese Änderungen sehrmakaber waren. Außerdem ist Mr. Forrester der Ansicht, dass dies erst der Anfang ist und er rechnet mit weiteren Übergriffen.“
„Was ist mit den Angestellten? Wie ich gehört habe, arbeiten rund 885 Menschen in der TITANIC-WORLD . Wie kann er seinen Verdacht da nur auf 1.503 lost souls beschränken?“
Sir Connor beugte sich leicht vor. „Mr. Forrester beharrt darauf, dass seine Angestellten über jeden Zweifel erhaben sind, da sie bereits vor ihrer Einstellung auf Herz und Nieren überprüft wurden.“
Inspektor Parker stieß ein heiseres Lachen aus. Fast knurrend sagte er: „Dann stimmen die Gerüchte über GIANT INDUSTRIES also doch. Es wurde in der Presse immer wieder über ein, sagen wir mal, etwas unlauteres Einstellungsprocedere spekuliert.“
Der Commissioner warf Parker einen scharfen Blick zu. Ohne jedoch die Stimme zu erheben, antwortete er: „Wir sind an so einem herrlichen Sonntagnachmittag nicht zusammen gekommen, um die perfiden Einstellungsmethoden eines amerikaninschen Multimilliardärs ans Licht zu zerren! Mr. Forrester hat mir diese Auskunft vertraulich gegeben und ich gebe sie an Sie weiter – vertraulich. Außerdem erwarte ich von Ihnen beiden Diskretion. Vorerst möchte niemand, dass Staub aufgewirbelt wird. Habe ich mich deutlich ausgedrückt?“
„Ja, Sir.“ Inspektor Parker sah seinen Vorgesetzten kurz forschend an. Da fügte Sir Connor noch hinzu: „Ich möchte Ihnen eine kleine Warnung mit auf den Weg geben. Mr. Forrester ist der Neffe von Nathan Blake – und ich muss wohl kaum erwähnen, dass diesem Mr. Blake die TITANIC-WORLD gehört. Ferner ist unser Bürgermeister der Schirmherr dieser Erlebniswelt und keiner der drei Herren möchte, dass vorerst unbescholtene Bürger ihren guten Ruf verlieren, nur weil die Polizei im Zuge der Ermittlungen indiskret vorgeht. Desweiteren würde eine schlechte Publicity der TITANIC-WORLD schaden und auch dass, liegt keinesfalls im Interesse ihrer Besitzer. Seien Sie also vorsichtig!“
„Bei allem Respekt, Sir“, mischte sich Sergeant Hays zum ersten Mal in die Unterhaltung ein. „Ich mag mich ja täuschen, aber kann es nicht sein, dass dieser Mr. Forrester seine Anschuldigungen nur vorgebracht hat, weil es ihm nicht passt, dass es Menschen gibt, die seine Erlebniswelt pietätlos finden und das auch offen heraus sagen? Ich denke, dass wir unter den Vereinsmitgliedern weniger einen Schuldigen suchen, sondern sie viel mehr durch unsere Nachforschungen erschrecken sollen. Vielleicht glaubt Mr. Forrester, dass sie dadurch von ihren öffentlichen Beschimpfungen und Demonstrationen Abstand nehmen.“
„Sergeant Hays. Sie haben mir nicht zugehört.“ Der Commissioner sah seinen Untergebenen missmutig an. Dann sprach er tadelnd weiter: „Über die Gründe, warum Mr. Forrester unsere Hilfe erbeten hat, müssen Sie sich nicht den Kopf zerbrechen. Sie sollten stattdessen aber darüber nachdenken, was für Auswirkungen es auf Sie haben könnte, wenn Mr.Forrester tatsächlich Recht mit seinen
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