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TITANIC-WORLD

TITANIC-WORLD

Titel: TITANIC-WORLD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Aust-Jones
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Jon und Cecilia sich einen Moment ohne Worte an. Dann brach Jon das Schweigen und sagte: „Bei unserem ersten Besuch am Montaghaben wir lange mit den Mitarbeitern von 2ProtectU-Security gesprochen und uns mit den Sicherheitsvorkehrungen der TITANIC-WORLD vertraut gemacht. Danach hatte ich ganz den Eindruck, dass es fast unmöglich ist, sich unbefugt Zutritt zu verschaffen.“
    „Das stimmt. Und das macht es so kompliziert.“ Cecilia sah den Inspektor ein wenig hilflos an und fügte aufseufzend hinzu: „Ich weiß, dass Mr. Forrester davon überzeugt ist, dass ein Außenstehender für die Vorfälle hier verantwortlich ist. Aber mir erscheint es, eben aufgrund unserer Sicherheitsvorschriften, einfach undenkbar. Allerdings ebenso, wie die Möglichkeit, dass es einer unserer Angestellten getan haben könnte.“
    „Wie denken Sie über 1.503 lost souls ?“
    „Ich will ehrlich sein, Inspektor. Nach dem heutigen Tag liegt mir sehr viel an einer schnellen Aufklärung dieser unangenehmen Zwischenfälle.“ Sie sah ihm ernst in die Augen und sprach: „Mr. Forrester ist aufgrund einer unbedachten Äußerung meinerseits zu Ihnen gekommen. Damals konnten wir – trotz intensiver Fehlersuche – nicht klären, was diese plötzlichen Ausfälle bei den Cyber-Welten verursacht hatte und ich sprach diese Vermutung aus; weniger aus einer Überzeugung heraus, sondern mehr auf der Suche nach einer rationalen Erklärung. Allerdings hielt ich den Schritt, die Polizei nur aufgrund eines Verdachtes einzuschalten, für verfrüht. Aber jetzt bin ich froh, dass Mr. Forrester sich über meinen Einwand hinweg gesetzt hat und Sie bereits informiert sind. – Doch um Ihre Frage zu beantworten, Inspektor. Als Titanic-Historikerin bin ich es gewohnt, von den einen in den Himmel gehoben zu werden, während andere mich in die Hölle verdammen. Das freut mich zwar nicht, aber ich habe gelernt damit zu leben und somit hege ich keinen persönlichen Groll gegen diesen Verein. Als wir mit der Innenausstattung des Schiffes anfingen, gab es einige Auseinandersetzungen mit 1.503 lost souls . Die Mitglieder standen hier vor dem Liegeplatz, hielten Transparente in die Höhe und belästigten die Arbeiter mit Sprechchören. Da es immer wieder zu verbalen Auseinanderstzungen gekommen ist, haben wir eine einstweilige Verfügung beantragt, die bis heute besteht. Demnach es den Mitgliedern verboten, sich der TITANIC-WORLD in einem Umkreis von einem Kilometer zu nähern. So weit ich weiß, haben sich 1.503 lost souls bis jetzt daran gehalten.“ Sie unterbrach sich, fügte dann aber noch hinzu: „Ich bin nicht glücklich darüber, dass dieser Verein unsere Erlebniswelt in den Schmutz zieht, zumal die Anschuldigungen oder Behauptungen nicht der Wahrheit entsprechen. Diese Form des Protestes hat mich stets geärgert, denn weder Mr. Forrester noch ich selbst, haben jemals auf das Andenken der Opfer gepisst , noch haben wir aus reiner Profitgier gehandelt. Allerdings habe ich in den vergangenen Jahren gelernt, diese Anfeindungen nicht persönlich zu nehmen. Mittlerweile kann ich diese Menschen – die ihre engstirnigen, oft unreflektierten Ansichten zu einer öffentlichen Meinung machen müssen – nur bedauern.“
    Von ihrer Antwort beeindruckt schwieg Parker einen Moment und dachte nach. Für Craig Forrester standen die Schuldigen, auch ohne Beweise, bereits eindeutig fest; für seine Kollegin nicht. Auf der anderen Seite gab es für den Geschäftsführer auchkeinen Zweifel daran, dass seine Angestellten über jeden Verdacht erhaben waren; Cecilia von Hochstett hingegen, schloss diese Möglichkeit nicht aus. Hier setzte der Inspektor an, in dem er sagte: „Ihr Kollege, Mr. Forrester, hat bei unserem letzten Gespräch erwähnt, dass Ihre Mitarbeiter, vor einer Anstellung, sozusagen auf Herz und Nieren überprüft werden. Er schien mir, hm, wie soll ich sagen, ein bisschen abgeneigt uns Einblick in die Personalakten zu geben. Seiner Meinung nach würden wir dort keinerlei Hinweise finden, die im Zusammenhang mit den Ereignissen stehen könnten.“
    „Nun, ich würde sagen, mein Kollege hat Recht“, antwortete sie zögerlich. „Jeder Bewerber erhält beim Vorstellungsgespräch einen Fragebogen zu seinem persönlichen Hintergrund. Erfragt werden Dinge wie, Arbeitsplatz- oder Wohnsitzwechsel, Allimentezahlungen, die aktuelle Lebenssituation und dergleichen. Die Angaben sind freiwillig; allerdings hat ein potentieller Angestellter wenig Aussicht auf Erfolg, wenn er

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