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größten Sorgfalt eingepackt und Sir William, der von dem, was er seinen »Schatz« nannte, sich nicht trennen wollte, richtete es so ein, daß wir denselben bei unserer Abreise gleich mitnehmen konnten.
Wir verließen London am 20. April. Sir William nahm aus Neugier den Rückweg über Paris. England, welches bald einen so grausamen Krieg gegen Frankreich führen sollte, war jetzt noch in Frieden mit diesem Lande und Sir William ward daher in dieser Beziehung durch nichts an der Ausführung seines Wunsches gehindert. Wir kamen am 26. April an, gerade zur rechten Zeit, um eine Emeute zu sehen. Es war die der Vorstadt St. Antoine. Sir William hatte alle mögliche Eile aufgeboten, um der Eröffnung der Generalstaaten beizuwohnen, welche am 27. stattfinden sollte. Bei unserer Ankunft erfuhr er jedoch, daß sie auf den nächstfolgenden 4. Mai verschoben war. Anstatt der Eröffnung der Generalstaaten sahen wir den Brand und die Plünderung der Magazine Réveillons.
Wir sahen die Sache gleichsam aus der ersten Loge mit an. Ohne Zweifel wußte man schon am Tage vorher, daß etwas geschehen würde, denn als Sir William abends nach Hause kam, brachte er die Erlaubnis zu einem Besuche in die Bastille mit.
Den nächstfolgenden Tag machten mir von dieser Erlaubnis Gebrauch. So wie wir uns der Bastille näherten, ward die Menge immer dichter und wir glaubten nicht, mit unserm Wagen bis zum Eingangstore durchdringen zu können. Endlich gelang es uns, aber nicht ohne daß wir mit Geschrei und Verwünschungen begrüßt worden wären. Das französische Volk schien mir seit der Zeit, wo ich es zum ersten Male gesehen, sich sehr verändert zu haben.Der Gouverneur Delaunay, welcher bereits in Kenntnis gesetzt worden, daß der englische Gesandte und seine Gemahlin die Bastille besuchen würden, erwartete uns, um selbst die Honneurs des königlichen Schlosses zu machen. Er begann damit, daß er uns fragte, ob wir seine Gefangenen sehen wollten, wenigstens die, welche es ihm erlaubt wäre, uns zu zeigen. Ich erkundigte mich, ob es zulässig wäre, einige davon in Freiheit zu setzen. Delaunay antwortete mir, daß seine Courtoisie sich so weit nicht erstrecken dürfe.
»Dann,« sagte ich, »wenn wir nichts für diese Unglücklichen tun dürfen, so wünsche ich sie lieber nicht zu sehen.«
»Aber was wünschen Sie dann sonst zu sehen?«
»Paris von der Höhe der Türme.«
Dies ließ sich sehr leicht tun. Der Gouverneur ging mit seinem Hute in der Hand uns voran, und ließ, wie dringend ich ihn auch bat, sich doch nicht bewegen, ihn aufzusetzen. Ich fragte mich, wie ein so artiger und manierlicher Mann seinen Gefangenen gegenüber so unerbittlich oder vielmehr so habsüchtig sein könnte. Man erzählte nämlich von ihm ganz unglaubliche Beispiele von Geiz und Eigennutz. Alle Ämter der Bastille bis herab zu dem des Küchenjungen wurden von ihm verkauft und hingen von ihm ab. Mit sechzigtausend Franks Besoldung wußte er es, wie man sagte, möglich zu machen, hundertundzwanzigtausend einzunehmen. Er hatte seinen Gewinn an allem– am Holz, am Wein, an den Lebensmitteln. Die Terrasse einer Bastion war in einen Garten zum Spaziergange für die Gefangenen verwandelt worden, Delaunay aber hatte denselben für hundert Franks jährlich an einen Gärtner vermietet. Als wir oben auf den Türmen standen, schweifte unser Blick einerseits bis zum äußersten Ende des Boulevard du Temple, andererseits bis zum sogenannten königlichen Garten, gegen Westen bis Vincennes, gegen Osten bis zu den Invaliden. Erst von hier aus sahen wir ordentlich, wie zahlreich die Menge war, welche wir passiert und auf welche wir jetzt herabschauten. Diese ganze Menge drängte sich nach der Vorstadt Saint-Antoine zu. Sie schien wild aufgeregt zu sein und einige Männer drohten im Vorbeiziehen der Bastille mit der Faust. Delaunay lachte darüber.
Ich fragte ihn, was dieses Getöse und Geschrei zu bedeuten habe. Er antwortete mir, das Volk von Paris behaupte in seiner Verblendung und Böswilligkeit, es müsse verhungern. DerPapierfabrikant Réveillon, einer jener Aristokraten des Handels – der allerschlimmsten Aristokraten, die es gäbe – habe, wie man behauptete, gesagt, der Arbeiter verdiene noch zu viel und man müsse seinen Tagelohn bis auf fünfzehn Sous herabsetzen. Man fügte hinzu, er solle mit der schwarzen Schnur des St. Michaelisordens von dem Hofe dekoriert werden, der sich auf diese Weise in ihm eines royalistischen Wählers versicherte. Die ganze Menge
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