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TITLE

Titel: TITLE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas
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begnügen, hier den amtlichen Bericht Joseph Bonapartes wiederzugeben. Man schickte uns eine Kopie dieses Berichts, und nach demselben schildere ich das Folgende. Da dieses Aktenstück gar nicht oder doch nur sehr wenig bekannt ist, so wird es hoffentlich dem Leser von gewissem Interesse sein. Ich beginne die Erzählung des Gesandten, wo ich die meinige unterbrochen habe.
    ».... Ein eben ankommender französischer Künstler benachrichtigte uns, daß der Zusammenlauf immer stärker würde, daß er in der Menge wohlbekannte Spione der Regierung unterschieden hätte, welche lauter als die andern geschrieen: ›Es lebe das römische Volk! es lebe die Republik!‹, daß man mit vollen Händen Piaster ausstreue, daß die Straße verstopft sei. Ich trug ihm auf, sogleich hinunterzugehen und den Aufwieglern meinen Willen kund zu tun. Die französischen Militärs in meiner Umgebung fragten, ob sie den Zusammenlauf durch Gewalt zerstreuen sollten und bewiesen mir dadurch ihre Ergebenheit. Ich nahm jedoch die Insignien meines Amtes und bat die Offiziere, mir zu folgen. Ich zog es vor, selbst mit den Aufrührern, deren Sprache ich redete, zu sprechen.
    »Als wir mein Kabinett verließen, hörten wir eine längereSalve. Eine Abteilung Kavallerie war, ohne mich davon zu benachrichtigen, in das unter meiner Jurisdiktion stehende Gebiet eingedrungen, hatte dasselbe im Galopp durchritten und in die drei großen Portale des Palais hineingefeuert. Hierauf war die Menge in die Höfe und auf die Treppen gestürzt. Ich kam an Sterbenden, Fliehenden, Tollkühnen und solchen Leuten vorüber, die man bezahlt hatte, damit sie die Demonstration erregen und dann die Teilnehmer angeben sollten. Eine Abteilung Füsiliere war den Reitern gefolgt. Sie begegneten mir auf den Korridoren. Bei meinem Anblick blieben sie stehen. Ich suchte den Chef, er war jedoch in den Reihen versteckt, so daß ich ihn nicht herausfinden konnte. Ich fragte die Soldaten, auf welchen Befehl sie in die Jurisdiktion Frankreichs eingedrungen seien, und forderte sie auf, sich zurückzuziehen, was sie auch taten. Da ich glaubte mit dieser Partei nun fertig zu sein, so wendete ich mich zu den Aufrührern, welche sich in das Innere der Höfe geflüchtet hatten. Bereits rückten einige in demselben Maße auf die Truppen los, in dem diese sich entfernten. In entschiedenem Tone sagte ich ihnen, daß der Erste, der es wagte, die Mitte des Hofes zu überschreiten, es mit mir zu tun haben würde; und zu gleicher Zeit zogen der General Duphot, Scherlack, zwei andere Offiziere und ich den Degen, um diesen unbewaffneten Haufen, in dem man kaum einige Pistolen und Dolche sah, zurückzuhalten. Während wir aber hier beschäftigt waren, gaben die Füsiliere, die sich nur auf Schutzweite zurückgezogen hatten, alle Feuer. Mehrere tödliche Kugeln trafen die Personen der letzten Reihen. Wir, die wir in der Mitte standen, wurden verschont, und die Kompagnie zog sich zurück, um von neuem zu laden.
    »Ich benutze diesen Augenblick, ich bitte den Oberst Beauharnais, Adjutanten des Generals Bonaparte, der sich zufällig auf der Rückreise von einer Mission in der Levante bei mir befand, und den Generaladjutanten Arrighi mit dem Degen in der Hand, diese Truppe, die von verschiedenen Gefühlen bewegt ward, zurückzuhalten. Ich selbst nähere mich mit dem General Duphot und dem Generaladjutanten Scherlack den Anführern, um diese zu überreden, den Platz zu verlassen und das Feuer einzustellen. Ich fordere sie auf, die Jurisdiktion Frankreichs zu verlassen, indem ich ihnen sage, daß der Gesandte es übernähme, die Aufrührer bestrafen zu lassen; daß sie zu diesem Zwecke nur in den Vatikan, zu ihrem General, dem Gouverneur von Rom, dem Senator odersonst einem Beamten zu schicken brauchten, und die Sache dann ohne Blutvergießen beendet werden würde.
    »Der allzumutige General Duphot, der gewohnt war, stets zu siegen, stürzte vor. Mit einem Sprung steht er zwischen den Bajonetten der Soldaten, die er zu beruhigen sucht. Der General Scherlack und ich, wir folgten ihm aus nationalem Instinkt.
    »Von dem Strom mit fortgerissen, kommt Duphot bis an ein Stadttor namens Settimiana . Ich sehe, wie ein Soldat seine Muskete auf ihn abfeuert. Er sinkt in die Brust getroffen, erhebt sich aber wieder, indem er sich auf seinen Säbel stützt. Ich rufe ihn, er will zu mir. Da streckt ihn ein zweiter Schuß auf das Pflaster nieder und mehr als fünfzig Schüsse feuert man noch auf seinen Leichnam ab!

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