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Titel: TITLE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas
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Männern aus ihrer Mitte an den General Berthier zu schicken, die ihm diese Beschlüsse überbringen sollte. Sogleich hielt der General seinen Einzug durch das Volkstor und noch an demselben Tage bestieg er das Kapitol, wo er, den alten römischen Triumphatoren nachahmend, im Namen des Direktoriums die neue Republik begrüßte, die als frei und von Frankreich unabhängig anerkannt ward und zu welcher das ganze Gebiet gehörte, welches man dem Papste durch den Vertrag von Tolentino gelassen. Am folgenden Morgen sangen vierzehn Kardinäle, welche so feig gewesen waren, die Befreiungsakte und ihre Entsagung auf alle politischen Rechte zu unterzeichnen, das »Te Deum« in der St. Peterskirche. Der General Cervoni, der beauftragt war, Pius dem Sechsten seine Absetzung zu verkündigen, drang bis zu dem heiligen Vater und fand ihn auf den Knien im Gebete. Mit vollkommener Ruhe empfing Pius der Sechste die Nachricht von der Aufhebung seiner weltlichen Rechte, und als er aufgefordert ward, die neue Regierung anzuerkennen, erwiderte er:
    »Meine Souveränität habe ich von Gott, es ist mir nicht erlaubt, derselben zu entsagen. Ich bin achtzig Jahre alt, das Leben ist mir also nichts wert. Was Beschimpfungen und Leiden betrifft, so fürchte ich dieselben nicht.«
    Da die Gegenwart des heiligen Vaters sich aber nicht mit der neuen Regierung vertrug, so erhielt Pius der Sechste die Einladung, die Hauptstadt der Christenheit zu verlassen, und reiste auch wirklich am 20. Februar nach Toscana ab.
    Alle diese Nachrichten kamen zu gleicher Zeit zu uns und verursachten, wie man leicht begreifen wird, eine große Unruhe an unserem Hofe. Die Republik, von den Franzosen Schritt für Schritt weiter geführt, machte täglich einen neuen Fortschritt in Italien und war nur noch dreißig Meilen von uns entfernt. Die Regierung des Königreiches beider Sizilien glaubte gegen diesen drohenden Gegner Vorsichtsmaßregeln ergreifen zu müssen. Ohne sich um den Vertrag zu kümmern, den er am 19. Februar 1797, also vor kaum vierzehn Monaten, mit Frankreich geschlossen, unterzeichnete Ferdinand am 19. Mai 1798 einen Vertrag mit dem Kaiser, seinem Neffen, wodurch der erste Vertrag vollständig ungültig ward. In Folge dieses neuen Vertrags mußte der Kaiser66 000 Mann Bewaffnete in Tirol bereit halten und Ferdinand 30 000 an den neapolitanischen Grenzen zusammenziehen. Durch einen eigentümlichen Zufall war der 19. Mai 1798 derselbe Tag, an welchem die französische Flotte in Toulon unter Segel ging, um die Expedition nach Egypten zu unternehmen. Man wußte, daß Frankreich Vorbereitungen traf; welches Land aber von dieser furchtbaren Rüstung bedroht ward, wußte man nicht. Der Kommandant der englischen Flotte, Sir Jean Jervis, von jetzt an Graf von Saint-Vincent, wollte durchaus nicht in den Vorbereitungen der Republik einen Plan zu einer Expedition in dem Ozean sehen. So glaubte er denn genug zu tun, daß er die Meerenge von Gibraltar schloß und die spanische Flotte in dem Hafen von Cadix blockierte. In dieser Überzeugung schickte er Nelson, der unter ihm diente, mit drei Linienschiffen, vier Fregatten und einer Korvette in den Hafen von Toulon, indem er ihm außerdem versprach, ihm sofort Verstärkung zu schicken, sobald er dieselbe verlangte. Am 9. Mai verlieh Nelson die Bai von Cadix, allein es war schon zu spät. Im Golf von Lyon angekommen, zerstreute ein Sturm seine Schiffe und entmastete dasjenige, welches er bestiegen. Um die Schiffe wieder auszubessern, lief er in den Hafen von Saint-Pierre ein, in welchen ihn ein Schiff bugsierte, welches weniger als das seinige gelitten hatte. Während seines Aufenthaltes im Hafen von Saint-Pierre erfuhr er, daß die französische Flotte den Hafen von Toulon verlassen, und schickte ein Schiff an Sir Jervis, um diesen um die versprochene Verstärkung zu bitten.
    Erst am 8. Juni aber, also drei Wochen nach der Absegelung der französischen, konnte Nelson diese Verstärkung, die aus zehn Schiffen von vierundsiebzig und einem Schiffe von fünfzig Kanonen bestand, mit seinen Schiffen vereinigen. An der Spitze seines Geschwaders begann Nelson die Verfolgung der französischen Flotte. An den Südküsten von Korsika erfuhr er, daß man sie zwischen dem Kap von Korsika und Italien gesehen. Plötzlich kam Nelson der Gedanke ein – und derselbe war nicht unwahrscheinlich – daß die französische Flotte auf Neapel zusteuere. Und mit vollen Segeln schlug er den Weg nach Neapel ein. Am 15. Juni war er bei den

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