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Titel: TITLE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas
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Frau zugegen. Ich bestimmte deshalb Sir William, daß wir das Hotel Nerot verließen und unsere Wohnung in dem Hause seines Neffen Lord Greenville nahmen, welches am äußersten Ende von Piccadilly stand und die Aussicht auf den Green-Park gewährte. Trotz des Wunsches, den er hegte, in dem Augenblicke, wo mein Zustand ihm lebhafteBefürchtungen einflößte, in meiner Nähe zu bleiben, sah Nelson sich genötigt, am 13. Januar nach Plymouth abzureisen. Hier langte er am 17. an und begab sich sofort an Bord des »St. Joseph«. Am 19. schrieb er mir: »Ich habe mich bis heute wahrhaft unglücklich gefühlt, teure Lady Hamilton, keinen Brief von Ihnen zu erhalten, und ich fürchte sehr, daß ich auch sobald noch keinen bekommen werde. Welch' ein Narr war ich, zu glauben, daß es jemanden gäbe, welcher tätiger wäre als ich. Heute habe ich Befehl erhalten, mich unter das Kommando des Lord St. Vincent zu stellen. Da aber der Befehl zum Auslaufen noch nicht eingetroffen ist, so werden wir wahrscheinlich erst Freitag nacht oder Sonnabend früh nach Forbais unter Segel gehen. Mein Auge ist wirklich sehr krank. Ich habe es dem Arzt der Flotte gezeigt. Er hat mir verboten, eine Feder in die Hand zu nehmen und dennoch bin ich genötigt, heute noch an Lord Spencer, St. Vincent und Davison zu schreiben. Seien Sie aber unbesorgt, Sie sind die einzige Frau, an die ich schreibe. Der Arzt hat mir auch gesagt, ich solle nur die unschuldigsten Speisen genießen und weder Wein noch Porter anrühren. Dann soll ich auch in einem dunklen Gemach bleiben und einen grünen Schirm über den Augen tragen. Würden Sie, meine teure Freundin, mir wohl einen oder zwei solche fertigen? Ich will von niemandem einen als nur von Ihnen. Ohne Zweifel ist es das viele Schreiben, welche mir diese Augenkrankheit zugezogen hatte. Ich mache sehr viel Aufhebens von meinen Leiden, unglücklicherweise aber habe ich, fern von Ihnen, vollauf Zeit, dabei zu verweilen. Ich bin wie immer Ihr treu ergebener
    H. Nelson .«
    Drei Wochen später erhielt ich wieder einen Brief. Dieser lautete: »Meine teure Lady. – Mr. Davison bittet um das Vergnügen, Ihnen meine Antwort auf Ihren liebenswürdigen Brief zuzustellen, und ich bin überzeugt, daß er sich diesem Auftrage pünktlich unterziehen wird. Ich bin nicht in der besten Laune und wenn nicht unser Vaterland alle meine Dienste und meine ganze Intelligenz beanspruchte, so sollte mich nichts abhalten, selbst der Überbringer meines Briefes zu sein. Ich weiß aber, liebe Freundin, daß Sie eine echte und loyale Engländerin sind und daß Sie jeden hassen würden, der nicht den König, die Gesetze und alles verteidigte, was uns teuer ist. Ihr Geschlecht ist es, was uns zu Helden macht, und wenn wir auf dem Felde der Ehre fallen, so leben wir in dem Herzen der Frauen fort, die uns geliebt haben.
    Und Sie, meine teure, geehrte Freundin, Sie sind, glauben Sie es mir, die erste und beste Ihres Geschlechts. Ich habe diese Reise um die Welt gemacht, und in keinem Winkel der Welt habe ich Ihres Gleichen, noch sonst jemanden gefunden, der mit Ihnen verglichen werden könnte. Sie wissen den Mut, die Ehre und die Tugend zu schätzen, und Sie fragen niemals darnach, ob Sie diese Eigenschaften bei einem Prinzen, bei einem Herzog, bei einem Lord oder bei einem Bauer finden.
    H. Nelson .
    «
    Solche Briefe, von einem Manne geschrieben, mit welchem ganz England sich beschäftigte, den die Könige ihre Stütze nannten, und dem man überall, wo er sich zeigte, königliche Ehren erwies, raubten mir vor Stolz fast den Verstand. Man hat geglaubt, ich sei es gewesen, welche eine Macht auf Nelson ausgeübt, es war aber vielmehr er, welcher volle Gewalt über mich besaß. Er hätte mir das Unmöglichste befehlen können, ich würde es versucht haben, das Verbrecherischeste und ich hätte es vollbracht. Ich wäre weniger stolz darauf gewesen, von einem König geliebt zu werden, als ich auf Nelsons Liebe war. Deshalb freute ich mich sogar der Schmerzen, welche meine Schwangerschaft mir verursachte, denn waren dieselben mir nicht durch ihn verursacht? War das Kind, welches ich unter meinem Herzen trug, nicht das seine? Oft hatten wir miteinander davon gesprochen. Von seiner Frau hatte er niemals Kinder gehabt und versprach daher, dieses anzubeten. Wir hatten schon im voraus die abenteuerlichsten Pläne entworfen, mochte es nun ein Knabe oder ein Mädchen sein. Ich hoffte immer noch, daß Nelson nach London zurückkommen könnte, als plötzlich

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