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Titel: TITLE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas
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sie in seinem Testament nicht so bedacht hat, wie sein großes Vermögen ihm wohl erlaubt hätte. Er hat fast seinen ganzen Reichtum unter seine Verwandten verteilt, Lady Hamilton wird aber deswegen seinem Andenken nicht weniger Ehre machen. Ich hoffe, meine teure Emma, daß die Königin direkt an Sie geschrieben hat. Wäre sie so undankbar, Sie zu vergessen, so würde ich Gott bitten, sie auch zu vergessen. Aber nicht wahr, Sie glauben, daß sie unfähig ist, Sie je aus ihrem Herzen zu verbannen? Der Augenblick ist da, wo sie Ihnen einen Beweis ihrer Zuneigung geben kann. Zeigen Sie die Abschriften von den Briefen des Königs und der Königin nur unseren vertrautesten Freunden. Der König ist niedergeschlagen und verweilt fast immer im Belvedere. Unser neuer Gesandter, Mr. Elliot, hat seit dem 17., dem Tage seiner Ankunft, weder Ihn noch die Königin gesehen. Dennoch soll er am 22. vorgestellt werden. Ich bin überzeugt, daß dieser elende Korse mit dem Plane umgeht, das Königreich Neapel zu erobern. Ich habe deshalb auch dem General Acton geraten, die königliche Familie nicht länger der Gefahr auszusetzen, gefangen genommen zu werden. Ich muß mich, wie Sie sich leicht denken können, nun beeilen, zu der vor Toulon liegenden Flotte zu stoßen ...«
    »Juli 1803.
    Ich steuere gegen Toulon, um die Franzosen zu zermalmen. Wir haben sieben Linienschiffe, fünf Fregatten und sechs Korvetten. In einer Woche werden wir noch drei oder vier Schiffe zu unserer Verfügung haben. Sie können sich denken, teure Emma, wie glücklich ich jedesmal bin, wo ich einen Ihrer guten langen Briefe erhalte. Ich danke Gott, daß Sie nicht Mangel zu leiden brauchen. Übrigens dürfen Sie überzeugt sein, daß, so lange ich noch sechs Pence in der Tasche habe, fünf davon Ihnen gehören. Unglücklicherweise wissen Sie aus Erfahrung, daß man im Geldpunkte nicht auf seine Freunde rechnen darf, und ich hoffe, Ihr gesunder Menschenverstand wird diese Lehre zu benutzen wissen. Ich hoffe immer noch, daß das Ministerium etwas für Sie tun wird. Wäre dies jedoch auch nicht der Fall, so können wir dann ja von Brot und Käse leben. Die Unabhängigkeit ist ein Segen und eine Wohltat. Obschon es mir bis jetzt noch nicht möglich gewesen ist, eine gute Prise zu machen, so müßte es doch nicht gut gehen, wenn ich in diesem Feldzuge nicht soviel erbeutete, daß ich alle meine Schulden bezahlen könnte, und sind diese bezahlt, so ist das schon kein kleiner Trost. In bezug auf die Rente von meinem Herzogtum Bronte habe ich noch nicht mit Acton gesprochen; wenn ich aber sehe, daß Neapel in den Händen des Königs Ferdinand bleibt, so werde ich die Frage stellen. Offen gestanden, hoffe ich von dieser Seite nicht viel. Nach allem, was ich sagen höre, ist der König von Neapel in solcher Verzweiflung, daß er gerne zu Gunsten seines Sohnes resignieren möchte, um sich nach Sizilien zurückzuziehen. Sie wissen wohl, daß Sir William immer meinte, König Ferdinand werde noch einmal auf diese Weise enden.«
    Ich führe die Briefe Nelsons an, um erst dann wieder auf mich zurückzukommen und meine Erzählung weiter fortzusetzen, denn ich glaube, es ist interessanter, den Mann, der einen so großen Einfluß auf die Ereignisse in Italien hatte, an den Orten zu sehen, wo diese Ereignisse stattfanden, anstatt mich zu beobachten, während ich die ersten Schritte der auf dem Rasenplatz von Merton Place hin- und herstolpernden kleinen Horatia leite. Ich oder vielmehr Nelson fährt daher fort:
    »An Bord der ›Victory‹, vor Toulon, am 1. August 1803. »Meine teure Emma! – Ihr Brief vom 31. Mai ist mir durch die ›Phöbe‹, vor erst zwei Tagen zugegangen. Es wirdIhnen nicht schwer werden, die Gemütsbewegung zu begreifen, welche der Anblick und das Lesen dieses Briefes mir verursacht hat. Ich billige Ihre Pläne und die Wahl Ihrer Gesellschaft für nächsten Winter und Frühling. Ich hoffe reich genug zu sein, um in unserem lieben Merton Place alle nötigen Verschönerungen vornehmen zu lassen. Es wird dies zu Ihrer Zerstreuung dienen, und ich bin überzeugt, daß ich alles, bis herab zu Ihren Stachelbeeranpflanzungen, zu bewundern haben werde. Ich befinde mich jetzt an Bord der ›Victory‹, wo ich alles in Ordnung bringen lasse. Hardy ist gegenwärtig beschäftigt, in meiner Kajüte Ihr Porträt und das Horatias, welche die einzigen Zierden dieses Gemachs sind, anzunageln. Ich werde Sie dann alle Tage betrachten, und jeden Tag neue Reize darin finden

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