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TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra

TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra

Titel: TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Fahrgeräusche verklangen dann am Anfang der Straße, wo die Einmündung zum Klärbacher-Weg ist, der am Schlachthof vorbeiführt und weiter Richtung Innenstadt.
    Wiegand kaute auf der Unterlippe. Er hatte stressige Tage hinter sich, kam eben aus Afrika zurück, hatte gejagt mit seinen dortigen Komplizen, war Wildhütern nur knapp entkommen und hatte dann eine Menge Schmiergelder zahlen müssen an korrupte Einheimische, um seine Jagdbeute außer Landes zu schaffen. Die umfangreiche Ladung - ein luftdichter Stahlbehälter - war falsch etikettiert, nämlich als Diplomatengepäck. Das wird nicht kontrolliert. So kann man nahezu alles schmuggeln - aus jedem Teil der Welt nach Europa. Auch wenn es sich um die ausgeweideten Kadaver von zwei Berggorillas handelt, zwei mächtigen Männchen, zwei Silberrücken.
    Dass Gorillas unter strengstem Schutz stehen, ebenso wie Schimpansen, weiß natürlich inzwischen jedermann, selbst jeder Volltrottel überall auf der Welt. Umso höher der Wert als Rarität, als Besonderheit.
    Und zum Glück, dachte Wiegand, kenne ich all die sogenannten Großwildjäger, die die Klappe bis zu den Ohren aufreißen, wenn sie von ihren Wahnsinns-Pirschgängen und lebensgefährlichen Safaris berichten. Aber geschossen haben sie nie etwas - allenfalls öfters die Unterhose wechseln müssen, wenn fernab im Busch ein Löwe brüllt. Geld haben sie, diese Pfeifen. Angeben wollen sie - und sei’s nur unter gleichgesinnten Freunden.
    Darauf hatte er ein Geschäft aufgebaut, zusammen mit Mortibodi.

    Ein illegaler Handel von Privat an Privat - und beide verdienten sich eine goldene Nase. Die Gorilla-Kadaver in dem Metallcontainer, der in dem Kleintransporter stand, waren ein Vermögen wert und bereits verkauft. Die Abnehmer - zwei megareiche Sonntagsjäger - würden je 300000 DM bezahlen für die von Mortibodi präparierten Berggorillas: Präparate in Lebensgröße.
    Wiegand vergewisserte sich, dass er unbeobachtet war. Dann zog er den Container durch die Hecktür aus dem Wagen und schleifte ihn ins Haus, zu dem er den Schlüssel hatte, und hinunter in den Keller zum Kühlraum.
    Alles war wie sonst.
    Leo Knakow, der Einbrecher, hatte keine Spuren hinterlassen. Auch der Aktenschrank im Kühlraum war ordentlich geschlossen. Kartei und Unterlagen - von deren Vorhandensein Wiegand nichts wusste - befanden sich allerdings in Leos Besitz. Denn der Einbrecher hatte viel damit vor.
    *
    Es war wegen der Brieffreundschaft. Seit zwei Jahren bestand sie zwischen Gaby und Joan Collins. Ihre Ergüsse, versehen mit dem Luftpost-Aufkleber, überquerten den Atlantik: nicht gerade jeden zweiten Tag, aber mindestens einmal im Monat. Gaby schrieb englisch, Joan deutsch - und dass man sich sympathisch war, wurde ersichtlich trotz Stilblüten und grammatikalischer Schnitzer.
    Joan lebte in Springfield, Virginia, und war vor Freude ganz happy, als Gaby ihren Besuch ankündigte. Über Tim wusste Joan bereits mehr als er selbst von sich. Erkannt hätte sie nicht nur ihn, sondern auch die restlichen TKKG-Mitglieder, denn gelegentlich schickte Gaby Fotos mit. Karl und Klößchen waren allerdings nicht mitgekommen. Die erste Woche der Sommerferien mussten sie ihren Eltern widmen.
    Hitze flimmerte über einer Ebene mit endlosen Kornfeldern, als das Pärchen aus dem Jumbo-Jet kletterte. Ein langer Flug lag hinter ihnen. Sie hatten die Sonne verfolgt, was den Tag bekanntlich verlängert. Hier machte sich der Nachmittag breit. Daheim in Europa war längst die Nacht angebrochen.
    „Bin kein bisschen müde“, sagte Gaby. „Das macht die Aufregung. Joan erwartet uns. Sie ist bestimmt in der Ankunfthalle.“
    Dort war sie tatsächlich, eine braun-blonde fast 16-Jährige mit Sommersprossen und Stupsnase. Sie hatte sich gekleidet wie ein Cowgirl, roch aber nach Pfefferminz und nicht nach Rinderstall. Gaby stellte das fest, als sie von Joan umarmt und fast erdrückt wurde.
    „Willkommen! Ich freue mich. Fantastisch! Wie war die Reise?“, sprudelte Joan hervor - in lupenreinem Deutsch. „Aber warum wohnt ihr im Hotel? Warum seid ihr nicht meine Gäste?“
    „Das gehört zu dem super-günstigen Pauschal-Angebot unseres Reisebüros“, erklärte Tim. „Flug und eine Woche im Hotel ist preiswerter als hätten wir anderweitig nur den Flug gebucht. Im Übrigen hängt ihr beide ja zusammen rund um die Uhr.“
    „Und du darfst dich dranhängen“, lachte Gaby.
    Die Formalitäten waren erledigt. Tim hatte sich das Gepäck geangelt und schleppte mit

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