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TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra

TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra

Titel: TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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kam Mike zur Welt.“
    „War hier vom Blue Truth nie die Rede?“, fragte Tim.
    „Nie. Als Bürgermeister ist mir damals alles zu Ohren gekommen. Springfield ist nicht New York. Hier kennt jeder jeden und auch dessen Sünden. Das sind die Nachteile“, er grinste, „der Provinz.“
    „Ist bei uns nicht anders.“
    Collins schien nachzudenken, während er den Kids zum fünften Mal die Gläser mit Cola light füllte.
    „Mit Norman“, sagte er, „habe ich mich oft unterhalten. Er erzählte gern von seiner Jugend in eurer Stadt. Auch von seinen Eltern, die er sehr geliebt hat. Auch die Tierpräparate seines Vaters hat er erwähnt. Es muss eine umfangreiche Sammlung gewesen sein. Ich erinnere mich, dass er mir in dem Zusammenhang die Kobra geschenkt hat. Die verrückte Idee, dass in einem Tierpräparat der Edelstein versteckt sein könnte, ist aber wohl nur in Mikes Kopf entstanden. Norman wäre nie auf die Idee gekommen. Er war ein nüchterner, klar denkender Jurist - ohne romantische Anwandlungen.“
    „Er hat dir eine Kobra geschenkt?“, fragte Joan erstaunt -und kam damit den Fragen ihrer Freunde zuvor.
    Collins nickte. „Aber keine lebende. Ein Präparat.“
    Wohl sowas wie wir in Mortibodis Anbau entdeckt haben, dachte Tim.
    „Die habe ich ja nie gesehen, Opa!“ Joan war entrüstet.
    Er lachte. „Wozu auch? Zum Spielen für meine kleine Enkelin war das nichts. Puppen und Teddybären habe ich dir geschenkt.“
    „Die habe ich noch immer.“
    „Diese Kobra“, lenkte Tim aufs Thema zurück, „ist also ein Präparat. Woher hatte Mikes Vater das Ding?“
    „Keine Ahnung.“
    „Vielleicht mitgebracht aus Deutschland - aus der Sammlung seines verstorbenen Vaters?“
    „Das glaube ich nicht. Solche Präparate gibt’s hier massenhaft in Souvenir-Läden. Ausgestopfte Kleintierre und Klapperschlangen.“
    „Die Klapperschlange“, sagte Tim, „ist nordamerikanisch. Aber die Kobra ist hauptsächlich in Indien beheimatet.“
    „Stimmt. Trotzdem kannst du hier auch Kobras kaufen. Vermutlich weil sie attraktiver sind mit ihrem geblähten Hals.“
    „Und wo hast du sie jetzt?“, fragte Joan.
    „Ja - wo?“ Ihr Opa überlegte. „Ich muss sie noch haben. Im Keller oder auf dem Speicher. Ich habe das Geschenk damals angenommen - ich glaube, Norman hielt’s für einen Ulk -, aber hingerissen war ich nicht. Ich mag Tiere lieber, wenn sie leben  -  sogar Schlangen.“
    „Ist genau unsere Meinung“, nickte Gaby. „Und dafür gehen wir notfalls auf die Barrikaden.“
    Tim ließ nicht locker. „Trotzdem würde ich mir diese mumifizierte Schlange gern ansehen. Man kann ja nicht wissen - vielleicht befand sie sich bei Patrick Norbert im Handgepäck, als der in jenem Schicksalsjahr hier ankam. Vielleicht wusste sein Vater Baldur gar nicht, dass der Sohn sie eingepackt hatte  -  als Erinnerungsstück an die alte Heimat.

    Und vielleicht wurde ihr, der Schlange, jener Super-Brilli einverleibt. Denn ein Versteck hinter Giftzähnen würde ich als sehr sicher einstufen.“
    Alle lachten. Gaby sagte was von der blühenden Phantasie ihres Freundes. Und Collins brachte das Problem auf den Punkt.
    „Also, ich suche das Vieh. Wenn ich’s finde, gehört die Kobra euch. Doch, doch, keine Widerrede! Ihr könnt sie dann untersuchen, ausschlachten oder mitnehmen für Mike. Beteiligung am Finderlohn, falls sie den Diamanten verschluckt hat, beanspruche ich nicht.“

13. Zurück zu den Freunden
    Es wurden noch tolle Tage für Tim, Gaby und Joan. Die Woche verging viel zu schnell. Dann kam der Tag der Rückreise -mit Umarmungen in der Abflughalle des Airports und sogar Tränen in den Augen der Mädchen. Joans Opa war dabei. Er schüttelte Tim die Hand, als wollte er ihn - und auch Gaby -hier behalten. Dann überreichte er endlich das längliche Paket, das er sich die ganze Zeit untern Arm geklemmt hatte.
    „Die Kobra?“, fragte Tim - und hätte fast erleichtert geseufzt, denn nach jenem Abend hatte Collins sie nicht mehr erwähnt.
    „Um die geht’s dir doch.“
    „Im Interesse der Schatzsuche.“
    Beide grinsten.
    „Was machen wir denn“, meinte Gaby, „wenn uns der Zoll bei den Ohren nimmt - weil die denken, wir hätten ein unzulässiges Souvenir eingekauft, hätten schwer verstoßen gegen das Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen?!“
    Collins lächelte. „Da braucht ihr keine Sorge zu haben. Lis-sy - so habe ich das Giftreptil getauft - ist offensichtlich uralt, nämlich als Präparat. Als Lissy mumifiziert

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