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TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra

TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra

Titel: TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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zu.
    Bienen summten. Der Sommerwind spielte mit den Blättern und lieferte Hintergrundmusik zu der friedvollen Vormittagsstille.
    Krachend zerbrach ein Zweig.
    Collins richtete sich auf. Als er beide Füße auf den Boden stellte, endete das Schaukeln. Gespannt spähte er in die grüne Wildnis seines Grundstücks.
    Sonne spiegelte sich auf den Blättern. Das Licht flirrte. Nichts Verdächtiges war zu sehen. Aber wieso war der Zweig zerbrochen? Trieb sich jemand im Garten rum? Kinder?
    Er horchte. Nichts störte die Stille. Aber er hatte ein ungutes Gefühl. Wurde er beobachtet?
    Einbildung!, dachte er. Werd nicht albern, alter Junge!
    Wieder schloss er die Augen. Schläfrigkeit überkam ihn. Als dann am Hauseingang die Türklingel schrillte, wusste er nicht, wieviel Zeit vergangen war. Augenblicke? Minuten? Er ging nach vorn und öffnete. Vor der Tür stand eine junge Frau. Sie wirkte ungepflegt. Bekleidet war sie mit blauem Jeansrock und lindgrünem Herrenhemd, in das sie zweimal gepasst hätte. Auf der Brusttasche war das Monogramm PC eingestickt.
    „Guten Tag, Sir.“
    „Tag, Miss. Ja, bitte?“
    „Ich heiße Pamela Lawrence, Sir, und wollte fragen, ob Sie . ich suche Arbeit, Sir.“
    „Arbeit? Wie kommen Sie da auf mich?“
    „In der Stadt sagte man mir, Sie seien Witwer. Vielleicht brauchen Sie jemanden, der das Haus putzt. Ich kann auch kochen und .“
    „Tut mir leid, Miss“, unterbrach er sie. „Aber ich bin bestens versorgt.“
    „Und für Gartenarbeit?“
    „Die erledige ich selbst ... in dem Maße, wie ich’s für nötig halte.“
    Sie seufzte. Dass sie den Kopf zur Seite neigte, gab ihr den Ausdruck, als lausche sie auf irgendwas.
    „Also nichts, Sir?“
    „Ich kann leider nichts für Sie tun.“
    „Vielleicht wissen Sie eine Adresse, wo es Aussicht hat, wenn ich frage.“
    Er überlegte. Ihm fiel niemand ein. Auch Chuck Finley, mit dem er seit Jahren verfeindet war, brauchte niemanden. Aber der ärgerte sich über jede Belästigung. Und eine Belästigung war es bestimmt, wenn diese unappetitliche Person bei ihm aufkreuzte. Warum also nicht? Collins unterdrückte ein Grinsen, als er ihr die Adresse nannte. Die Frau bedankte sich. Für einen Moment sah er ihr nach, als sie ortseinwärts schlurfte. Sie trug LET’S GO-Turnschuhe. An den nackten Beinen klebten Schlammspritzer. Kaum glaublich, diese Einfalt! Wer so auf Jobsuche ging, würde wenig Erfolg haben.
    Er schloss die Tür. Als er durchs Terrassenzimmer ging, war irgendwas verändert. Horchend blieb er stehen. Sein Blick wanderte umher. Die Terrassentür stand offen und das Bier neben dem Schaukelstuhl.

    Dann sah er, was sich verändert hatte. Seine dollar-pralle Brieftasche, die er auf den Schreibsekretär gelegt hatte, war verschwunden.

11. Verräterisches Foto
    Gaby wusste, dass Joan mit Leidenschaft fotografierte. Aber sie hatte nicht geahnt, was damit auf sie und Tim zukam.
    Inzwischen waren sie beim zehnten oder elften Foto-Album angelangt. Sie hatten alles bewundert: Familienfotos, Tierfotos, Landschaftsfotos, Schnappschüsse von Sportveranstaltungen, Schulfesten und Partys. Aber Joan schleppte neue Alben heran und dann einen Karton mit den jüngsten Lichtbildern.
    „Ich knipse, was mir vor die Kamera kommt“, lachte sie. „Ihr seid auch bald dran. Hier!“ Sie reichte Gaby ein postkartengroßes Farbfoto. „Die beiden kennt ihr ja.“
    Das Bild zeigte Sheila und Bill, beide im Penner-Look. Sheila lächelte schief. Bill fletschte die Zähne.
    Schade um das Zelluloid, dachte Gaby und wollte das Bild am Tim weitergeben. Aber sie zog die Hand wieder zurück und starrte auf Bills Füße.
    Das Penner-Pärchen war aus nächster Nähe abgelichtet. Gaby erkannte Einzelheiten - sozusagen den Schmutz unter den Fingernägeln. Beide trugen ruinenartige LET’S GO-Turnschuhe. Sheila hatte rote, Bill blaue.
    „Spinne ich?“ Sie hielt Tim das Foto hin. „Sieh dir seine Turnschuhe an! Der linke kommt mir bekannt vor. So wie da die Löcher verteilt sind - das Muster finden wir kein zweites Mal.“
    Tims Blick wurde starr. „Du hast Recht! Dieser Mistkerl! Dann ist er unser Einsteigdieb.“
    Joan wurde blass wie Sauermilch. „Um Himmels willen! Meint ihr wirklich? Aber wenn ihr euch täuscht? Penner sind nicht zwangsläufig Diebe. Andererseits . wollten sie ins Clubhaus einbrechen. O weh! Für mich wäre es eine große Enttäuschung, wenn mein Bemühen so wenig Früchte trägt.“
    „Das wird dir nicht erspart bleiben.“ Tim stand auf.

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