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TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra

TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra

Titel: TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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behausten Tim und Klößchen - die Internatsschüler - zur Zeit nicht ihre Bude ,Adlernest‘. Klößchen war natürlich bei seinen Eltern; Tim wohnte als Gast bei den Viersteins - wie schon so oft. Denn Tims Mutter war noch immer in New York bei ihrem künftigen Mann, in dem Tim bereits seinen Stiefvater sah, obwohl er ihn noch nicht kannte.
    Jetzt traten die Jungs auf die nachtdunkle Straße. Tim buckelte seinen Reisekoffer, an dem noch die Etiketten der Lufthansa hingen.
    „Wir waren inzwischen nicht faul“, sagte Karl. „Haben ein bisschen unsere Schnüffelnasen in den Wind gehalten und auch rausgekriegt, wer dieser Wiegand ist - Dr. Volker Wiegand. Tim, du weißt, wen ich meine: Der Typ, der nachts mit dem Kleintransporter auf Mortibodis Grundstück fuhr, sich als des Präparators Freund ausgegeben und uns angemotzt hat.“
    „Mann, Karl!“, sagte Tim. „Ich bin stolz auf mein Gedächtnis und meine Merkfähigkeit. Ich weiß tatsächlich noch, wen du meinst. Ist ja keine zwei Wochen her.“
    Karl grinste. „Aber Gaby und du haben inzwischen ’ne Menge erlebt.“
    „Trotzdem weiß ich noch, was vor zwei Wochen war. Also?“
    „Der Typ ist der letzte Dreck“, schaltete Klößchen sich ein.
    „Den Eindruck hatten wir ja gleich.“
    „Aber jetzt liegt der Beweis vor“, erklärte Karl. „Wiegand hat Zahnarzt gelernt. Hatte auch ’ne chice Praxis in der Innenstadt. Lebte auf riesengroßem Fuß. Sozusagen auf ’ner Schuhgröße von mehr als anderthalb Millionen Jahres-Einkommen. Gebohrt in der Karies-Fäulnis hat er allerdings nicht allzu viel. Er war lieber als Großwildjäger in Afrika unterwegs. Oder in Indien. Und so sind ihm dann die Krankenkassen auf die Schliche gekommen. Wiegand hat nämlich betrogen, dass die Schwarte knackte. Er hat zahnärztliche Leistungen zur Abrechnung eingereicht, die er niemals vollbracht hat. Also ein schwerkrimineller Betrüger. Die Approbation, die Zulassung als Zahnarzt, wurde ihm entzogen. Er musste Riesensummen zurückzahlen und wäre auch beinahe ins Kittchen gewandert. Und natürlich Berufsverbot.“
    „Interessant!“ Tim beobachtete eine ältere Frau, die ihren Dackel Gassi führte. Seit fünf Minuten beschnupperte Waldi einen Laternenpfahl. „Wovon lebt Wiegand jetzt?“
    „Das konnten wir nicht feststellen. 

    Immerhin bewohnt er einen hübschen Bungalow am Reitpfad-Weg. Das ist draußen in Gimpelstelzen. Eine teure Gegend. Offenbar wohnt er dort allein. Als Single. Vielleicht ist er geschieden. Kinder hat er jedenfalls nicht - das wusste ein Mädchen aus seiner Nachbarschaft.“
    „Ihr wart wirklich fleißig.“
    „Mortibodi ist heute Abend aus Italien zurückgekommen“, sagte Klößchen. „Wir haben ihn gesehen. Aber nur von weitem.“
    „Und für morgen hat sich Mike angekündigt“, ergänzte Karl. „Er rief nachmittags an.“

14. Der Erpresser ruft an
    Mortibodi hatte eine Riesenstrecke mit seinem zwölf Jahre alten Ferrari runtergebrettert, war von Neapel bis nach Hause durchgefahren - sozusagen auf einen Sitz, allerdings mit zweimal Tanken und Espresso-Pause.
    Jetzt stand seine rote Rennsemmel in der Doppelgarage, der Abend war fortgeschritten und die vierte Flasche Bier wurde soeben geöffnet. Ulrich Mortibodi saß auf dem kleinen Balkon an der Schmalseite seines Hauses und horchte wie der Regen, der gerade aufgehört hatte, von den Blättern der Bäume tropfte.
    In der Diele hatte er eine Notiz von Volker vorgefunden, Volker Wiegand, seinem Freund.
    Willkommen zu Hause! Guck nach im Kühlraum! - Volker
    Klar, Volker war schon seit zwei Wochen aus Afrika zurück und hatte, wie geplant, die sterblichen Überreste zweier Berggorillas mitgebracht. Unter seiner, Mortibodis, fachkundiger Hand würden die in neuer Gestalt erstehen: so lebensecht als träten sie gerade aus dem Schatten tropischer Bäume hervor. Meisterwerke sollten es werden - das Stück für 300000 DM. Da durfte der Kunde was erwarten. Zusätzlich erhielt der von ihm und von Volker die Versicherung, dass die Wahrheit über den Abschuss des ,Silberrücken‘ ganz in der Hand des Kunden liege. Denn der - und auch der zweite Abnehmer - waren lächerliche Sonntagsjäger. Mit Trophäen wie diesen - der eine hatte bereits einen Sibirischen Tiger erstanden, der andere ein Krokodil und einen Jaguar - polierten sie an ihrem Ansehen herum, hätten am liebsten noch mit abgestochenen Kampfstieren aus der Arena geprotzt. Freilich - den Torrero würde ihnen niemand abnehmen, aber der Tiermord

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