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TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra

TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra

Titel: TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Papageien-Arten gehören.
    Ist ja direkt unheimlich!, dachte Leo, und für mich kalter Kaffee. Was soll ich mit dem Gelump?! Himmel, da ist ja sogar ein ausgestopfter Dackel.
    Leo zog Schubladen auf, stieß aber nur auf Werkzeug. Auf einem großflächigen Tisch sah er seltsame Maschinen, von denen übler Gestank ausging. Tatsächlich - da waren noch Fleischreste und Fett am scharfen Gerät. Sicherlich wurden damit Häute und Felle bearbeitet.
    Er suchte weiter. Beute? Werte? Geld? Nichts!
    Und dann stand er vor der Tür im Hintergrund - vor einer Stahltür im ebensolchen Rahmen.
    Sie war verschlossen. Und das Metall fühlte sich sehr kalt an - eisig.
    Leo werkelte eine Weile mit seinen Nachschlüsseln. Beute erwartete er nicht. Aber seine Neugier war geweckt. Außerdem ... man konnte nie wissen. Er hatte schon mal in einer armseligen Wohnung den sogenannten Sparstrumpf unter der Matratze gefunden - einen Leinenbeutel, vollgestopft mit Geld.
    Jetzt öffnete er die Tür - und aus dem Kühlraum wehte ihm eisige Luft entgegen. Außerdem roch es übel, verwest - wie in einer Abdeckerei.
    Er fand den Lichtschalter. Neon flammte auf. Und Leo blieb die Spucke weg.
    Der weitläufige Raum - mindestens 50 Quadratmeter -enthielt Regale, Tische und einen Aktenschrank.
    Für einen Moment fühlte sich der Einbrecher wie in einer Arche Noah. Aber alle Tiere waren tot. Er sah Meeresschildkröten, gefleckte Großkatzen, Elfenbein - nämlich die Stoßzähne von Elefanten, den abgetrennten Kopf eines dieser Dickhäuter, ebenfalls den Schädel eines Nashorns, Störche und Echsen, vermutlich Kaimane. In einer Ecke waren die sterblichen Überreste von drei Sibirischen Tigern aufgeschichtet: die Felle, an denen noch der Schädel war.
    Jagdbeute!
    Aber jedes dieser erlegten Tiere - das begriff er sofort - unterlag dem Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen -stand also unter Schutz, war/ist stark gefährdet in seinem Bestand und muss somit geschützt und gehegt werden.
    Der ist ja mindestens so kriminell wie ich!, schoss es ihm durch den Kopf. Der fertigt Präparate an, die das Licht der Öffentlichkeit scheuen müssen. Eingeschmuggelte Kadaver, mitgebracht von ungesetzlicher Meuchel-Jägerei überall auf der Welt. 

    Präparate für abartige Typen, die sich im kleinen Kreis Gleichgesinnter damit brüsten, einen der letzten Schneeleoparden erlegt zu haben, einen der letzten Sibirischen Tiger, einen Marco-Polo-Widder oder Braunbär.
    Leo mochte Tiere. Er las Tierbücher und kannte sich aus auch mit seltenen Exemplaren. Er hielt sich weiße Mäuse und ein Aquarium mit Goldfischen. Was er hier sah, machte ihn wütend. Dieser Mortibodi war ja das Letzte. Der betrieb offensichtlich den Verkauf von verbotenen Tiertrophäen en gros.
    Stinkwütend öffnete Leo den Aktenschrank.
    Da war eine Kartei. Ein Kasten voll beschrifteter Karten, nach Buchstaben geordnet. Daneben lag eine Kladde. Sie enthielt eine Art Buchführung, aber nicht von der Sorte, die man zur Prüfung vorlegen kann. Leo las, blätterte und begriff. Er war in ein Wespennest gestoßen. Was er hier in der Hand hielt, war ungeheuerlich.
    Und sofort formte sich ein Gedanke, eine Absicht, ein Plan. Denn seine - Leos - Beute, die hatte er nun gefunden: Material zum Erpressen. O ja, Mortibodi würde zahlen müssen, dass ihm die Augen tränten. Aber nicht nur er. Noch mehr würde Leo den Drahtzieher hinter allem zur Kasse bitten, den Typ, dessen Name hier stand: Dr. Volker Wiegand.

5. Geier, Leopard und Kobra
    Mike hatte sich verabschiedet und seine Reise nach Wien angetreten - sozusagen sofort. Er war wohl, mutmaßte Tim, ein Charakter, der ein Vorhaben nicht auf die lange Bank schiebt, sondern gleich in die Tat umsetzt.
    Tim, Karl, Klößchen und Gaby waren einhellig der Meinung, dass der junge Literaturprofessor ein cooler Typ sei, dem man helfen musste. Deshalb war das Treffen in anderthalb Wochen fest verabredet.
    Jetzt saßen TKKG wieder auf der Viersteinschen Terrasse, waren von Karls Mutter mit Abendessen versorgt worden und arbeiteten an einem Kanu, einem Canadier für vier Personen. Tim hatte das Boot gebraucht gekauft - sehr günstig. Aber man merkte ihm an, dass es nicht nur fünf Jahre alt war - wie der Vorbesitzer behauptet hatte - sondern sicherlich acht oder zehn.
    „Absaufen wollen wir ja nicht“, hatte Tim erklärt.
    Also wurde das handgetriebene Wasserfahrzeug überholt und in Stand gesetzt. TKKG dichteten ab, besserten aus, verleimten, teerten und sparten zum Schluss

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