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Tochter der Finsternis: Die Chroniken des Magnus Bane (04) (German Edition)

Tochter der Finsternis: Die Chroniken des Magnus Bane (04) (German Edition)

Titel: Tochter der Finsternis: Die Chroniken des Magnus Bane (04) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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länger verbergen. Das erregte die Aufmerksamkeit der anderen. Tessa und Will ließen Jem los und sahen zu ihren Sohn hinüber, dem Jungen, der Jems Namen trug. Gemeinsam eilten sie zu dem Sofa, auf dem er lag, wobei sich Will und Tessa an den Händen hielten.
    Bruder Zachariah beugte sich über die Rückenlehne des Sofas und strich mit seinen Musikerfingern sachte über James’ Haar.
    »Hallo Onkel Bruder Zachariah«, sagte James, ohne die Augen zu öffnen. »Ich würde ja sagen, es tut mir leid, dass man dich meinetwegen belästigt, aber ich bin mir sicher, soviel Aufregung wie heute hattest du im ganzen letzten Jahr nicht. In der Stadt der Gebeine ist nicht gerade viel los, nicht wahr?«
    »James!«, blaffte Will. »Sprich nicht so mit Jem.«
    Als hätte ich noch nie einen schlecht gelaunten Herondale gesehen, beschwichtigte Bruder Zachariah, so, wie Jem früher immer bemüht gewesen war, Will und die Welt miteinander zu versöhnen.
    »Ich denke, der Unterschied ist, dass es Vater immer wichtig war, wie du über ihn denkst«, erwiderte James. »Mir ist das egal. Nimm’s nicht persönlich, Onkel Jem. Mir ist auch egal, was jeder andere über mich denkt.«
    Und doch hatte er sich angewöhnt, sich zur Witzfigur zu machen, wie Will es ausgedrückt hatte. Magnus war sich sicher, dass er das mit voller Absicht tat. Ihm war nicht egal, was andere dachten. Er tat das alles aus einem ganz bestimmten Grund. Aber was konnte das für ein Grund sein?
    »James, so kenne ich dich gar nicht«, sagte Tessa beunruhigt. »Du hast dich immer um andere gesorgt. Und warst so freundlich. Was bedrückt dich?«
    »Vielleicht bedrückt mich ja gar nichts. Vielleicht habe ich einfach nur gemerkt, wie langweilig ich bis jetzt war. Findet ihr nicht, dass ich langweilig war? Ständig diese Lernerei. Und das ganze Latein.« Er schauderte. »Grauenhaft.«
    Es ist nichts Langweiliges daran, sich um andere zu sorgen und ihnen offen und voller Liebe zu begegnen, antwortete Jem.
    »Das behauptet ihr alle«, erwiderte James. »Und wenn man euch so sieht, ist auch klar warum. Ihr überschüttet euch ja regelrecht mit eurer Liebe füreinander – einer mehr als der andere. Und es ist wirklich nett, dass ihr euch so um mich sorgt.« Sein Atem stockte leicht, dann lächelte er. Doch es war ein tieftrauriges Lächeln. »Ich wünschte, ich würde euch nicht solche Unannehmlichkeiten bereiten.«
    Tessa und Will wechselten einen verzweifelten Blick. Der Raum war erfüllt von Sorge und elterlichen Bedenken. Magnus hatte langsam das Gefühl, unter dem Gewicht menschlicher Probleme erdrückt zu werden.
    »Also dann«, verkündete er. »So aufschlussreich – und zeitweise auch feuchtkalt – dieser Abend war, möchte ich bei eurer Familienzusammenführung wirklich nicht stören. Im Übrigen verspüre ich nicht das geringste Bedürfnis, einem weiteren Familiendrama beizuwohnen; bei euch Schattenjägern artet so etwas ja schnell einmal aus. Ich mache mich also wohl besser auf den Weg.«
    »Aber Sie können gerne hierbleiben«, bot Tessa an. »Seien Sie unser Gast. Wir würden uns freuen.«
    »Ein Hexenmeister in den heiligen Hallen eines Schattenjägerinstituts?« Magnus schauderte. »Allein der Gedanke!«
    Tessa warf ihm einen tadelnden Blick zu. »Magnus …«
    »Außerdem habe ich noch eine Verabredung«, fuhr Magnus fort, »zu der ich wirklich nicht zu spät erscheinen sollte.«
    Will runzelte die Stirn. »Um diese Zeit? Es ist mitten in der Nacht!«
    »Ich gehe nun einmal einer eigenwilligen Tätigkeit nach, und das zu eigenwilligen Uhrzeiten«, erklärte Magnus. »Ich meine, mich erinnern zu können, dass auch du das eine oder andere Mal zu recht später Stunde vor meiner Tür standest und um Hilfe gebeten hast.« Er verneigte sich leicht. »Will. Tessa. Jem. Guten Abend.«
    Tessa eilte zu ihm. »Ich bringe Sie noch zur Tür.«
    »Auf Wiedersehen, wer auch immer Sie sind«, nuschelte James schläfrig und schloss die Augen. »Ich weiß Ihren Namen nicht mehr.«
    »Achten Sie nicht auf ihn«, sagte Tessa leise, als sie Magnus zum Ausgang begleitete. Sie blieb einen Moment in der Tür stehen und drehte sich zu ihrem Sohn und den beiden Männern an seiner Seite um. Will und Jem standen Schulter an Schulter. Aus der Entfernung war nicht zu übersehen, wie viel schmaler Jem und dass er im Gegensatz zu Will kein bisschen gealtert war. Trotzdem klang Will beinahe so eifrig wie ein kleiner Junge, als er eine Frage Jems beantwortete, die Magnus nicht gehört hatte:

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