Tochter der Hoffnung (German Edition)
uns zuerst einmal die Höhlen anschauen und werden uns dann unseren eigenen Weg suchen. Deidrè, wenn du möchtest, kannst du dich einem der beiden Männer anschließen. Sie werden dich sicher zum Treffen bringen. Danil, du natürlich auch,“ meinte Duncan.
Abwartend schaute Liamh die beiden Frauen an. Er dachte nicht, dass der Weg zu den Höhlen gefährlich werden würde, doch Deidrè hatte nun die Chance, sich von Ihnen zu trennen. Die Frage war nun, ob sie diese Gelegenheit auch nutzen würde. Er hatte gemerkt, dass sie bei seinen Fragen immer verschlossener wurde und wenn sie wirklich etwas zu verbergen hatte, wäre sie sicherlich froh, von ihm weg zu kommen. Doch irgendwie gefiel ihm dieser Gedanke ganz und gar nicht.
„Ihr werdet doch sicherlich Frauen brauchen, wenn ihr die Höhlen überhaupt findet. Nur Frauen könnten eventuell vorhanden Schriften im Inneren lesen. Also werden wir euch begleiten, oder was meinst du, Deidrè?“ Lächelnd schaute Danil Liamh in die Augen. Sie wusste, dass er gespannt auf Deidrè `s Antwort wartete. Diese hatte sich jedoch im Laufe des Vormittags genug Gedanken darüber gemacht. Sie hatte mittlerweile schon herausgefunden, dass Frauen in dieser Welt die Fähigkeit hatten, bestimmte Schriften zu lesen. Sie glaubte zwar nicht, dass ihr die Fremdsprachen aus ihrer Welt etwas nützen würden, doch vielleicht erhielt sie in den Höhlen Antworten. Ihr blieb gar nichts anderes übrig, als sich auf ihr Gefühl zu verlassen und das sagte ihr, dass sie dorthin müsste. Während der bisherigen Reise hatte Ciara Geschichten erzählt, um ihnen die Zeit zu vertreiben. Sie war eine gute Erzählerin und durch die Geschichten hatte Ailish schon viel mehr über diese ihr unbekannte Welt erfahren. Anscheinend gab es früher einmal ein Königspaar, das das Land regiert hatte. Nach der Ermordung übernahm dieser Alasdair die Herrschaft und aus unbekannten Gründen vergaßen die Menschen immer mehr von ihrer „alten“ Kultur, darunter zählte wohl auch die alte Sprache. Danil war anscheinend die Einzige , die noch ein paar Worte beherrschte.
„Nun, wenn ich euch dabei helfen kann, komme ich natürlich mit. Ich habe in der nächsten Zeit sowieso nichts anderes vor, “ meinte sie mit einem ironischem Lächeln.
„Gut, wir brechen so schnell es geht auf. Duncan wird den Wagen übernehmen. Danil, du wirst mit ihm fahren. Es kommt nicht in Frage, dass du diesen schwierigen Weg auf dem Pferd bewältigst. Keine Widerrede, sonst werde ich dich mit Fionn ins nächste Dorf schicken und dort bleibst du dann, bis wir dort wieder vorbei kommen. Deidrè, du hast doch sicher nichts dagegen, Danils Pferd zu nehmen, oder?“ Ohne Ihre Antwort abzuwarten, machte Liamh sich auf den Weg zu seinem Lager, um seine Sachen zusammen zu suchen.
„Was ist mit Ciara?“ Danil`s Frage riss Duncan aus seinen Gedanken, als dieser Liamh kopfschüttelnd nachschaute.
„Sie wird mit Fionn zum Treffen reisen, der Umweg zu den Höhlen ist für sie und das ungeborene Kind nicht notwendig und es könnte sie zu sehr anstrengen. Liamh hat bereits mit ihr gesprochen, “ antwortete Duncan.
Ailish bekam von dem Gesprochenen nicht viel mit, denn immer noch schaute sie Liamh wütend hinterher. Was dachte dieser Mann eigentlich, wer er war? Sie hasste es, wenn man ihr Vorschriften machte. Sie wusste, dass er ihr nicht so recht traute und sie wusste auch, dass er damit rechnete, dass sie die Gelegenheit nutzen würde, um sich von den zwei Männern zu entfernen und somit vor seinen Fragen sicher zu sein. Aber sie war kein Feigling, außerdem wollte sie ja selber Antworten. Und vielleicht erhielt sie diese in der erwähnten Höhle.
Als sie ihre Sachen, die Danil ihr geborgt hatte, zusammengesucht hatte, begab Ailish sich zu den Pferden, die am Rand der Lichtung an den Bäumen festgemacht waren. Sie wusste, dass der Fuchs in der Mitte Danil’s Pferd war. Langsam näherte sie sich dem Tier und sprach flüsternd und besänftigend auf die Stute ein. Alle Pferde schienen leicht nervös zu sein, sie scharrten ständig mit den Hufen und gaben nervöse Laute von sich. Sobald Ailish jedoch näher kam, beruhigten die Tiere sich. Ihre Großmutter meinte früher immer, dass sie ein besonderes Gespür für Tiere besaß. Jeder noch so kläffende Hund wurde bei ihr zu einem kleinen verspielten Welpen.
„Du scheinst gut mit Tieren zurecht zu kommen“, meinte Danil. Lächelnd ging sie auf das Pferd zu und strich über seinen Hals.
„Das ist
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