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Tochter der Hoffnung (German Edition)

Tochter der Hoffnung (German Edition)

Titel: Tochter der Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena S. Murray
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nicht als jünger und somit in seinen Augen als kindischer empfunden. Und dann kamen die Träume, die er nach ihrem Verschwinden hatte. Er glaubte fest an eine Seelenverbindung. Es musste etwas zu bedeuten haben, dass er all die Jahre durch die Träume Kontakt mit ihr gehabt hatte. Auch wenn vieles ihm fremd und unwirklich erschienen war, dennoch, er hatte somit einen besonderen Vorteil. Er hatte ihre Welt in gewisser Weise miterlebt. Diese andere Mentalität. Es hatte Träume gegeben, in denen er wie ein Geist ihren Alltag  miterlebt hatte. Immer wenn ein anderer Mann in ihre Nähe gekommen war, stieg die Eifersucht in ihm auf. Doch Ailish schien es nie zu bemerken, wenn ein Mann sein Interesse an ihr bekundete. In seinen Träumen war ihr Gesicht und ihre Gestalt immer ein wenig verschwommen gewesen, doch er hatte instinktiv gewusst, dass sie eine wunderschöne Frau war. Wenn sie daran dachte, wieder in diese andere Welt zurück zu gehen, dann würde er sie überzeugen müssen, hier, bei ihrem Volk und vor allem bei ihm zu bleiben. Er bemühte sich, langsam vorzugehen. Liamh wollte sie nicht verschrecken, denn sie musste so oder so schon einiges durchstehen. Er konnte sich nicht vorstellen, wie eine einzige Frau es schaffen sollte, Alasdair von seinem Thron zu stürzen, doch er hatte volles Vertrauen in Ailish und ihre Fähigkeiten. Die Prophezeiung hatte sich zum Teil schon erfüllt. Die Alte hatte berichtet, dass sich die Kunde über die Rückkehr ihrer Prinzessin im gesamten Land wie ein Lauffeuer verbreitete. Immer wieder kam es zu Kämpfen zwischen den Schergen Alasdair`s und treu ergebenen Untertanen der Königsfamilie. Die Menschen ließen sich die Tyrannei nicht mehr länger gefallen und wehrten sich. Liamh mied jedoch weiterhin die Dörfer, an denen sie auf ihrem Weg vorbei kamen. Er wollte nicht riskieren, dass man Ailish erkannte oder gar neugierige Fragen stellte. Somit führte ihr Weg sie über steinige Händlerwege und über unebenes Weideland. Alasdair hatte überall im Land seine Spione versteckt. Zudem hatte Ailish noch nicht allzu viel Kontakt zu anderen Menschen gehabt. Er an ihrer Stelle würde gar nicht wissen, wie man sich im Kontakt mit anderen Menschen verhalten sollte. Für sie war der Gedanke, dass sie eine Prinzessin und somit die baldige Königin dieses Landes war noch sehr neu. Zudem musste er zugeben, dass sie bis jetzt auf Grund der Umstände nicht gerade wie eine Prinzessin behandelt wurde. Immer wieder ließ Ailish seine Mutter und seine Schwester allein reiten und gesellte sich zu ihm. Liamh genoss ihre Gesellschaft und merkte erstaunt, dass er sich trotz der Gefahr, in der sie schwebten, in ihrer Nähe bis zu einem gewissen Punkt entspannen konnte. Nach einigen Stunden im Sattel beschlossen die Frauen einstimmig, dass ihnen eine kleine Pause gut tun würde. Die Temperaturen stiegen immer höher und am Horizont konnten sie schon einen dunklen Fleck ausmachen. Der Wald, in dem sich diese Höhle befinden sollte, war nicht mehr als zwei Stunden von ihnen entfernt. Die kurze Pause verbrachten sie größtenteils schweigend, denn Liamh hatte sie mit seiner Ruhe und Wachsamkeit angesteckt. Als die kleine Gruppe wieder aufbrach, hatte die Sonne den höchsten Stand am Himmel erreicht und sie mussten sich bereits einiger Kleidungsstücke entledigen, so warm wurde es. Nach einiger Zeit veränderte sich der weiche Sandboden in einen mit kleinen Kieseln versehenen Weg, die jeweils rechts und links von Farnpflanzen gesäumt wurden. Beim betreten des Waldes stellte Ailish erstaunt fest, dass man sozusagen in eine andere Welt abtauchte. Die Rufe von Vögeln und anderen Tieren vertrieben die Stille der letzten Stunde. Die Flora und Fauna war in Ailish`s Augen einfach atemberaubend. Vom Wurzelwerk über eine bodennahe Krautschicht bis hin zu fünf Meter hohem Buschwerk prägten den Ersteindruck. Doch wenn man höher schaute sah man ein dichtes Hauptkronendach bis in 40 Meter Höhe und einzelnen, weit darüber hinaus ragende Baumriesen mit riesigen Stämmen. Ab einer bestimmten Stelle kamen sie mit den Pferden nicht mehr weiter, sodass diese an dicke Baumstämme gebunden und Wasser in Schüsseln zurück gelassen wurden. Die Befestigung an den Bäumen war jedoch so leicht, dass die Tiere sich bei Gefahr losmachen und fliehen konnten. Die vier Reittiere jedoch widmeten sich augenblicklich ihrem Futter, das direkt in ihrem Umfeld in Hülle und Fülle vorhanden war. Ailish konnte keine Spur von

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